Hochstühle sind enorm praktisch: Sie ermöglichen es den Kleinen, am Familientisch zu sitzen, und erleichtern den Eltern das Füttern. Mittlerweile gibt es unzählige Ausführungen, die sich teilweise stark voneinander unterscheiden. Da fällt die Entscheidung manchmal schwer! Ein Aspekt sollte bei der Auswahl aber immer oberste Priorität haben: die Sicherheit! Doch woran erkennen Eltern einen guten Hochstuhl und worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Hochstühle – ab wann und worauf achten?
Für welches Alter sind Hochstühle geeignet?
Für das erste Mal im Hochstuhl gibt es kein festgelegtes Alter. Es kommt vielmehr auf den Entwicklungsstand des Kindes an: Kann es selbstständig sitzen und sich ohne große Anstrengung in der sitzenden Position halten? Sackt es beim Sitzen nicht in sich zusammen und kippt es auch nicht zur Seite? Dann ist die Muskulatur schon so gut ausgebildet, dass der Nachwuchs zum ersten Mal im Hochstuhl Platz nehmen darf. Dies ist frühestens ab sechs Monaten der Fall. Damit die Muskeln nicht überstrapaziert werden, sollten 20 Minuten am Anfang ausreichen, später kann die Zeitspanne natürlich verlängert werden.
Sind Hochstühle wirklich sicher?
Stiftung Warentest hat Hochstühle vor einiger Zeit etwas genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis war durchwachsen: Von 20 getesteten Modellen erwiesen sich elf als mangelhaft. So wurden in einigen Sitzpolstern beispielsweise bedenkliche Schadstoffe gefunden. Da Babys und Kleinkinder bekanntlich alles in den Mund nehmen und es nie auszuschließen ist, dass der Nachwuchs “herzhaft” ins Polster beißt oder daran leckt, sollten sich Eltern die Produktbeschreibung beziehungsweise die verwendeten Materialien genau anschauen. Substanzen wie beispielsweise Formaldehyd und Phthalate dürfen auf keinen Fall vorkommen.
Wie stabil ist die Konstruktion bei einem Hochstuhl?
Die Bauweise ist ein weiteres wichtiges Kriterium, auf das Eltern achten sollten. Zum einen muss ein Hochstuhl standfest sein, damit er bei Bewegungen des Kindes nicht kippen kann, zum anderen darf keine Verletzungsgefahr durch Einklemmen, Herausrutschen, Stoßen, Hängenbleiben oder gar Hinausfallen bestehen. Stiftung Warentest orientierte sich dabei an der Norm DIN EN 14988:2017, die die Eigenschaften im Hinblick auf die Sicherheit definiert. Auch hier waren die Mängel teilweise gravierend. Ist ein Hochstuhl beispielsweise so konstruiert, dass die Kleinen beide Beinchen durch nur eine Öffnung stecken können, rutschen sie leicht durch. Das kann im schlimmsten Fall lebensgefährliche Folgen haben: etwa wenn das Kind mit dem Kopf steckenbleibt. Eltern sollten sich darum beim Kauf eines Hochstuhls unbedingt immer für eine hochwertige Qualität entscheiden.
Zusammenfassung: Diese Faktoren spielen beim Kauf eine Rolle
Ganz wichtig ist ein sicheres und individuell einstellbares Gurtsystem. Es umfasst idealerweise einen Bauch- und einen Schrittgurt (“Fünf-Punkt-Gurtsystem”). Ansonsten besteht gerade bei Kindern, die gerne herumturnen und eher unruhig sind, eine hohe Unfallgefahr. Bei kleineren Kindern kann ein herausnehmbarer Sitzverkleinerer oder ein spezielles Stützkissen sinnvoll sein. Entsprechendes Zubehör ist entweder schon im Lieferumfang enthalten oder optional zukaufbar. Viele Hochstühle verfügen auch über eine verstellbare Rückenlehne sowie eine anpassbare Sitzhöhe. Und wie schon angedeutet, sollte der Hochstuhl natürlich sowohl speichel- als auch schweißfest sein, das heißt, er muss frei von bedenklichen Chemikalien sein.
Darüber hinaus sind folgende Punkte ganz wichtig:
– keine scharfen Kanten oder spitzen Ecken
– rutschfeste Standbeine/Füße
– Falls Metallbeschläge vorhanden sind, müssen diese rostfrei sein
– eine breite Basis für maximale Standsicherheit
– keine verschluckbaren Kleinteile
– Die Rückenlehne muss so hoch sein, dass das Kind auf keinen Fall nach hinten überkippen kann.
Viele gute Hochstühle wachsen mit, sie lassen sich also umbauen und können teilweise bis zum sechsten Lebensjahr genutzt werden. Das spart Geld und leistet einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Allerdings sollten Eltern beim Kauf einen Blick auf die maximale Belastbarkeit werfen. Natürlich müssen sich auch alle Komponenten des Stuhls gut reinigen lassen. Kann das Tischchen dafür ohne großen Aufwand abgenommen und eingesetzt werden? Erfüllt der Hochstuhl alle genannten Anforderungen und bietet er eine ausreichende Sicherheit, dürfen Eltern bedenkenlos zugreifen.