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Schwangerschaftsstreifen – Vorbeugen und Behandeln

Nadine Scheiner
16 Feb 2022
5 Min.
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Viele Frauen leiden unter Schwangerschaftsstreifen und wissen nicht genau, wie sie Schwangerschaftsstreifen vorbeugen oder wegbekommen können. Schwangerschaftsstreifen am Bauch, an den Oberschenkeln, den Hüften und den Brüsten sind daher nicht selten. Die Streifen entstehen meistens genau dort, wo sich die Partien stark belasten. Das bedeutet, dass die Blutgefäße in diesen Bereichen durch euer gedehntes Gewebe wie farbige Streifen wirken. Meistens sehen diese wie ein helles Rosa oder ein intensives Blau oder Lila aus. In der Medizin werden die Dehnungsstreifen „Striae gravidarum“ genannt. Nicht bei allen Frauen sind die Schwangerschaftsstreifen stark zu sehen. Trotz alledem stellt sich für mehr und mehr Frauen die Frage „Was tun gegen Schwangerschaftsstreifen?“ Genau um diese Frage möchten wir uns in diesem Artikel kümmern und euch einige Tipps und Hilfen gegen eure Wachstumsstreifen in der Schwangerschaft geben.

Schwangerschaftsstreifen in der Schwangerschaft und danach
Ales Munt via shutterstock

Wann entstehen Schwangerschaftsstreifen? - Schwangerschaftsstreifen was tun?

Schwangerschaftsstreifen, auch Dehnungsstreifen genannt entstehen durch euer Bindegewebe. In der Schwangerschaft beeinflusst euer Bindegewebe eure Haut, sodass sich die Beschaffenheit ändert. Euer Bindegewebe besteht aus den folgenden zwei Teilen:

  • kollagene Fasern
  • Extrazellularraum

Euer Extrazellularraum ist mit Proteoglykanen gefüllt, eine Eiweißkohlehydrat-Flüssigkeit. Durch diese beiden Teile, die besonders stark miteinander verbunden sind, bildet sich in eurem Körper ein zugfestes Gefüge.

Doch nicht nur diese beiden Teile zählen mit zu eurem Bindegewebe. Auch die Bandscheiben, die Unterhaut, die Knochen, die Knorpel und die Sehnen zählen mit dazu. Je mehr kollagene Fasern in ihr euch tragt, umso fester ist euer Gewebe. Kommt es in eurer Schwangerschaft zu einer Überdehnung des Gewebes, entstehen kleine Hautrisse, die auch unter dem Namen Schwangerschaftsstreifen bekannt sind.

Gegen Schwangerschaftsstreifen vorbeugen - Was tun bei Schwangerschaftsstreifen?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Faktoren, die bei der Bildung von Dehnungsstreifen in eurer Schwangerschaft. Ihr müsst euch vorstellen, dass die Elastizität des Bindegewebes von Frau zu Frau verschieden ist. Frauen, die daher unter einem schwachen Bindegewebe leiden reißt deutlich schneller ein als Frauen, die ein festes Bindegewebe haben. Es gibt Frauen, bei denen ist es genetisch bedingt, dass sie an einem schwachen Bindegewebe leiden. Sogar eine schnelle Gewichtszunahme kann sehr schnell zu Verletzungen am Bindegewebe führen. Besonders bei einer Mehrlingsschwangerschaft ist es oftmals der Fall, dass es zu Dehnungsstreifen kommt.

Ebenso kann der erhöhte Cortisolspiegel in eurem Körper dafür verantwortlich sein, dass sich die Dehnungsfähigkeit eurer Haut verschlechtert. Geweberisse und Streifen sind demnach die Folgen dessen. Nicht selten fragen sich Frauen „Wann kommen Schwangerschaftsstreifen?“ Bei vielen Frauen ist es der Fall, dass die Haut schon im zweiten Drittel der Schwangerschaft Hautrisse zeigt. Das bedeutet, dass die ersten Dehnungsstreifen im letzten Schwangerschaftsdrittel auftreten. Der Grund dafür ist, dass zu diesem Zeitpunkt die Belastung der Haut und besonders am Bauch am größten ist.

Die folgenden Faktoren begünstigen Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft:

  • ein schwaches Bindegewebe
  • die Einnahme bestimmter Medikamente
  • eine sehr starke Gewichtszunahme (Beispiel: Mehrlingsschwangerschaft)
  • ein zu hoher Cortisolspiegel

Was hilft gegen Schwangerschaftsstreifen? – Die vorbeugenden Maßnahmen

Natürlich versuchen viele Frauen zu verhindern, dass sich Schwangerschaftsstreifen bilden. Vorbeugende Maßnahmen sind wichtig, damit eure Haut widerstandsfähiger wird. Natürlich könnt ihr nicht vollständig vor Schwangerschaftsstreifen vorbeugen. Allerdings habt ihr mit den nachfolgenden Tipps die Möglichkeit, die Intensität der Dehnungsstreifen und sogar die Häufigkeit zu reduzieren.

  • Ausreichend trinken: Viel trinken ist in eurer Schwangerschaft grundsätzlich sehr wichtig. Zwei bis drei Liter pro Tag sind einfach ideal. Ihr dürft nicht vergessen, dass ihr durch die hohe Trinkmenge eine bessere Elastizität eurer Haut begünstigt.
  • Vitaminreiche Ernährung: Es ist nicht unbekannt, dass die Ernährung in eurer Schwangerschaft eine relevante Rolle spielt. Achtet darauf, dass ihr euch gesund und ausgewogen ernährt, um euer Bindegewebe zu stärken.
  • Viel Bewegung: Leichter Sport und viel Bewegung sind wichtig, um eure Haut widerstandsfähiger zu machen. Außerdem tut die Bewegung auch eurem eigenen Körper gut.
  • Pflegende Produkte: Für Schwangerschaftsstreifen Bauch oder selbst an anderen Körperstellen könnt ihr zugleich pflegende Cremes benutzen, die eure Durchblutung anregen. Dadurch könnt ihr den lästigen Dehnungsstreifen ebenfalls vorbeugen.

Mittlerweile gibt es sogar spezielle Pflegeprodukte für eure Schwangerschaft. Lotionen und Öle wirken vorbeugend auf Dehnungsstreifen und machen zugleich auch eure Haut sanft und geschmeidig. Wichtig ist, dass ihr euch vorher informiert, welche Inhaltsstoffe in den Cremes und Lotionen enthalten sind. Es gibt einige, die in der Schwangerschaft nicht geeignet sind. Kokosöl, Mandelöl oder Weizenkeimöl eignen sich besonders gut für die Haut in der Schwangerschaft.

Schwangerschaftsstreifen wegbekommen – Was kann man gegen Schwangerschaftsstreifen tun?

Einer der häufigsten Fragen bei vielen Frauen ist „Was kann man gegen Schwangerschaftsstreifen machen?“. Generell gibt es einige Möglichkeiten, wie ihr eure Schwangerschaftsstreifen behandeln könnt. Das wichtigste ist eine regelmäßige Hautpflege mit Hilfe von durchblutungsfördernden Massagen. Einer der bekanntesten ist wahrscheinlich die Zupfmassage. Doch auch Ölmassagen und Bürstenmassagen sind, neben der Zupfmassage besonders gut geeignet. Solltet ihr nicht genau wissen wie diese Ölmassagen oder andere funktionieren, könnt ihr mit eurer Hebamme sprechen, die euch zeigen kann, wie ihr am besten vorgeht.

Außerdem könnt ihr mit Wechselduschen arbeiten, die eure Durchblutung anregen. Für die Wechselduschen nehmt ihr erst kaltes und dann warmes Wasser. Häufig werden solche Wechselduschen lediglich zwischen zehn und 15 Minuten gemacht. Eine besser durchblutete Haut ist deutlich elastischer und regeneriert sich zudem viel leichter. Außerdem könnt ihr durch die Anwendung der Öle die Wachstumsstreifen pflegen, damit kein Narben nach der Schwangerschaft zurückbleiben.

Es gibt leider viele Frauen, die unter sehr starken Schwangerschaftsstreifen leiden, die trotz intensiver Pflege nicht komplett zurück gehen. Gerade in solchen Fällen gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Microneedling oder die Laserbehandlung, mit denen man die Streifen fast komplett entfernen kann. Über eine solche Behandlung kann euch euer Arzt informieren und beraten.

Sind die Fasern eures Bindegewebes jedoch vollständig gerissen, bleiben immer Narben zurück. Natürlich bleiben die Dehnungsstreifen nicht farblich blau oder lila. Mit der Zeit geht auch die Farbe zurück. Die meisten Cremes, die ihr benutzen könnt, werden in der Regel nur oberflächlich aufgetragen. Dadurch wird eure Haut mit allen Nährstoffen versorgt und bekommt ausreichend Feuchtigkeit. Leider dringen die Cremes nicht bis in Stelle eurer Haut ein, wo sich die Narben oder eher gesagt die Risse bilden. Je nachdem, für welche Creme ihr euch entscheidet, kann dies einen optischen Effekt haben. Das bedeutet, dass die Streifen dann eher weniger auffallen.

Bauch Schwangerschaftsstreifen - Was hilft gegen Schwangerschaftsstreifen nach der Geburt?

Doch nicht nur die Frage „Was kann man gegen Schwangerschaftstreifen machen?“, sondern auch „Was kann man nach der Geburt machen?“ beschäftigt heute viele Frauen. Es ist jedoch gar nicht mal so einfach, die Schwangerschaftsstreifen nach der Geburt zu entfernen. Wie schon erwähnt, helfen Cremes in dem Fall leider nicht weiter. Vielmehr müssen kosmetische Eingriffe erfolgen, wie beispielsweise Microneedling oder Laserbehandlung, um die tiefliegenden Hautrisse entfernen zu können.

Bei vielen Frauen gehen die Wachstumsstreifen in der Regel wieder zurück, sodass kaum Rückstände sichtbar sind. Andere Frauen wiederum stört es nicht einmal, dass es zu Dehnungsstreifen gekommen ist. Meistens kommt es dabei immer darauf an, wie man sich persönlich fühlt und ob das Bindegewebe generell schwach ist. Sollte ihr dies als Frau bereits wissen, könnt ihr schon vor eurer Schwangerschaft etwas gegen die Bindegewebeschwäche tun. Besprecht dies gerne auch mit eurem Arzt und lasst euch dahingehend beraten.

Es muss auch nicht sein, dass es zu sichtbaren Schwangerschaftsstreifen kommt. Allerdings ist dies ein Thema, um das sich einfach sehr viele Frauen Gedanken machen. Umso wichtiger ist es, dass ihr euch im Vorfeld informiert und schaut, wie ihr vorbeugen oder dagegen angehen könnt. Mit einer guten Pflege, gesunden Ernährung und viel Flüssigkeit im Alltag kommt es häufig nicht einmal zu Problemen, außer es ist genetisch bedingt.

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