17 Jun 2022
10min.
0 
0 Im Schwangerschaftskalender beginnt die 18. Schwangerschaftswoche bei 17+0. Mit dem Ende dieser Schwangerschaftswoche erreicht ihr die Mitte des 5. Schwangerschaftsmonats und befindet euch noch im zweiten Trimester der Schwangerschaft. In dieser Woche ist der Fötus vor allem damit beschäftigt, jede Menge Kraft zu sammeln.
Bei den Vorsorgeuntersuchungen bei der Hebamme oder dem Gynäkologen werden sowohl eure Entwicklungen, als auch die Entwicklungen des Babys vermerkt. Im Schwangerschaftskalender könnt ihr euch darüber informieren, was die durchschnittlichen Werte beim Wachstum des Ungeborenen sind. In der 18. Schwangerschaftswoche liegen diese Werte bei einer Scheitel-Steiß-Länge von rund 14 cm. Das Gewicht erreicht inzwischen immerhin fast 250 Gramm. Im Vergleich zur 17. SSW hat es sich noch einmal verdoppelt.
Das schnelle Wachstum des Babys sorgt auch dafür, dass ihr dies vielleicht sogar merkt. Die Gebärmutter dehnt sich, die Menge an Fruchtwasser nimmt zu und der Embryo macht sich immer mehr Platz im Bauch. Ein Zwicken und Zwacken im Bauch und im Rücken sind normal. Viele Frauen spüren jetzt schon die sanften Stupser des Babys – allerdings eher von innen. Von außen sind sie meist noch nicht zu merken.
Aber was passiert nun eigentlich in der 18. Schwangerschaftswoche?
Die 18. SSW ist besonders wichtig in Bezug auf die Proportionen des Körpers eures Babys. Der Körper hat sich in den letzten Schwangerschaftswochen schon deutlich gestreckt. Bisher waren die Arme und Beine im Vergleich aber noch ziemlich kurz. Das ändert sich nun nach und nach. Das Wachstum der Extremitäten nimmt zu, Arme, Beine, Finger und Zehen werden länger. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper noch immer deutlich größer. Allerdings bleibt das auch erst einmal so.
Während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft wächst und wandert die Plazenta noch immer. Damit hört sie nun auf. Sie verändert sich jetzt nur noch in der Form und in der Struktur. Während sie bisher recht hoch gewesen ist, wird sie nun immer flacher. Das heißt aber nicht, dass die Versorgung eures Babys nicht gut gewährleistet ist. Übrigens leidet auch die Plazenta, wenn die werdende Mutter in der Schwangerschaft raucht. Nikotin sorgt für eine vorzeitige Verkalkung, die zu einer Unterversorgung des Kindes führen kann.
Die Organe des Babys arbeiten und wachsen. Das Herz und die Lunge reifen weiter. Der Magen und der Darm sowie die Nieren und die Leber arbeiten fleißig. Wir können uns nur ungefähr vorstellen, wie anstrengend dies für den kleinen Körper ist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Ungeborene durchschnittlich 20 Stunden schläft. Zusätzlich dazu fühlt es sich besonders wohl, wenn ihr in Bewegung seid. Hier wird es in den Schlaf geschaukelt.
Bei einer Ultraschalluntersuchung kann es jetzt sein, dass auch ein Frauenarzt mit einem weniger guten Ultraschallgerät das Geschlecht erkennt. Die Geschlechtsorgane sind in der 18. SSW fertig und wachsen nun nur noch. Dennoch kann es übrigens sein, dass die vom Frauenarzt genannt Tendenz später doch anders ist. Verlasst euch also noch nicht zu sehr auf die Angaben zum Geschlecht.
Die Lungen müssen in den folgenden Wochen noch fleißig trainiert werden. Bisher haben sich auch noch keine Lungenbläschen gebildet. Diese sind jedoch wichtig, damit euer Baby nach der Geburt eigenständig atmen kann. Da sich das Ungeborene in Fruchtwasser befindet und dieses auch einatmet, sind die Lungen mit Flüssigkeit gefüllt. Unter der Geburt wird diese aus den Lungen gepresst.
Wusstet ihr schon: Kleine Stupser auf den Bauch können dafür sorgen, dass euer Baby sich in Bewegung setzt. Ihr baut jetzt immer mehr eine Verbindung zueinander auf und vielleicht merkt ihr sogar schon, dass euer Baby einen gewissen Rhythmus entwickelt.
Die meisten Frauen bemerken im 5. Monat zum ersten Mal die Bewegungen ihres Babys. Damit beginnt für euch eine ganz magische Zeit. Mit jedem Tag nehmen die Bewegungen mehr zu und sind deutlicher zu spüren. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis ihr sie auch von außen bemerkt.
In den vergangenen Wochen haben die ersten Beschwerden der Schwangerschaft nachgelassen. Während ihr im Rahmen des ersten Trimesters vor allem unter Müdigkeit und Übelkeit gelitten habt, dürften sich jetzt eher Kreislaufprobleme und vielleicht auch Sodbrennen zeigen. Einige Frauen bemerken zunehmend die Entstehung von Wadenkrämpfen. Hier kann es helfen, wenn ihr etwas Magnesium einnehmt. Dies entspannt eure Muskeln. Lasst euch für die richtige Dosierung ruhig von der Hebamme beraten. Sodbrennen entsteht unter anderem dadurch, dass eure Organe durch die wachsende Gebärmutter immer weiter nach oben gedrückt werden. Ihr könnt es lindern, wenn ihr mehrmals kleine Mahlzeiten zu euch nehmt.
Das Gewicht auf der Waage könnte immer mehr steigen. Das ist ganz normal. Die Zunahme ist nicht nur dadurch bedingt, dass ihr mehr Hunger verspürt. Bedenkt, dass euer Blutvolumen zunimmt, Fruchtwasser, Plazenta und auch Baby zusätzliches Gewicht mitbringen. Wassereinlagerungen können ebenfalls dafür sorgen, dass das Gewicht steigt. Bei der Vorsorge werden Hebamme und Frauenarzt darauf achten, wie sich die Gewichtszunahme entwickelt.
Euer Körper weiß sehr genau, was er braucht und was er nicht mehr so gut leisten kann. Hört daher unbedingt auf die Zeichen, die er euch gibt. Wenn ihr euch erschöpft fühlt und das Gefühl habt, eine Pause zu brauchen, dann nehmt euch diese auch.
Wichtig: Erkundigt euch bei eurer Hebamme, wie es mit Kursen für die Geburtsvorbereitung aussieht. Es kann sein, dass Anmeldungen schon frühzeitig durchgeführt werden sollten.
Die Haut an eurem Bauch juckt? Ihr merkt ein Spannen und Brennen? Teilweise wächst der Bauch in Schüben und es kann sein, dass ihr das bemerkt. Eure Haut freut sich, wenn sie Hilfe bekommt. Sie braucht besonders viel Feuchtigkeit. Versorgt sie daher mit Öl oder auch mit einer reichhaltigen Lotion. Durch die kleinen Massagen der Haut am Bauch tretet ihr auch mit dem Baby in Kontakt.
Euer Baby reagiert auf Geräusche. Viele werdende Eltern fangen nun an, zu bestimmten Zeiten eine Spieluhr auf den Bauch zu legen. Auf diese Weise nehmt ihr euch ganz bewusst Zeit füreinander. Langsam kann das Ungeborene zudem die Stimmen von Mama und Papa unterscheiden. Wenn dein Partner Kontakt aufnehmen möchte, kann er die Hand auf deinen Bauch legen und mit dem Baby sprechen.
Tipp: Es ist wichtig, dass ihr auf euren Körper, aber auch auf euer Bauchgefühl vertraut. Viele Frauen haben auch in der 18. Schwangerschaftswoche noch immer Angst vor einer Fehlgeburt oder einer Frühgeburt. Nicht immer muss es dafür klare Anzeichen, wie Blutungen geben. Dennoch verläuft der Großteil der Schwangerschaften ohne Probleme. Macht euch das immer wieder bewusst und sprecht eure Sorgen und Ängste unbedingt auch an.
