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Die 9. Schwangerschaftswoche – in der 9. SSW sind alle Organe angelegt

Nadine Scheiner
17 Jun 2022
11 min.
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Auch die 9. SSW befindet sich noch im ersten Trimester und beginnt mit der Zählweise 8+0. Normalerweise habt ihr jetzt den Mutterpass schon in der Hand, auch wenn ihr das kleine Geheimnis unter eurem Herzen noch gut hütet. Ihr seid jetzt im dritten Monat der Schwangerschaft und euer Baby verlässt langsam die Embryonalphase. Aus dem Embryo wird ein Fötus. Wusstet ihr, dass ihr emotional jetzt schon eine Beziehung aufbaut, allein dadurch, dass sich eure Gedanken um das Baby drehen?

 

9.-Schwangerschaftswoche
Ocskay Mark via shutterstock.com

Das passiert in eurem Körper in der 9. Schwangerschaftswoche

Im dritten Schwangerschaftsmonat ist schon sehr viel passiert in der Gebärmutter. Euer Baby hat inzwischen eine Scheitel-Steiß-Länge von rund 2,3 cm erreicht und wiegt rund 2 Gramm. Wenn ihr eine Weintraube in die Hand nehmt, dann habt ihr ein Gefühl dafür, wie groß und schwer der Fötus ist. In der Fachsprache wird nun zukünftig auch vom Fötus gesprochen und nicht mehr vom Embryo. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass viel bei der Entwicklung passiert ist.

 

Sollten Vorsorgeuntersuchungen mit Ultraschall anstehen, dann lasst euch nicht verunsichern. Es kann natürlich sein, dass Größe oder auch Gewicht von eurem Gynäkologen anders angegeben werden. Jeder Fötus hat seine eigene Geschwindigkeit. Bei der nächsten Ultraschalluntersuchung sieht es schon wieder anders aus. Daher ist es auch möglich, dass der errechnete Geburtstermin noch ab und zu wechselt.

Aber was passiert nun eigentlich in der 9. Schwangerschaftswoche?

  • Extremitäten

Bei eurem Baby wachsen sowohl die Arme als auch die Beine immer weiter und werden länger. Sehr spannend ist, dass sich inzwischen sogar die Zehen und die Finger langsam ausbilden.

  • Nervenzellen

Ein Effekt, den ihr zwar nicht seht, der aber für die Entwicklung des Babys besonders wichtig ist, sind die Nervenzellen. Innerhalb einer Minute wachsen im Körper etwa 100.000 der fleißigen kleinen Zellen heran. Sie haben zahlreiche unterschiedliche Aufgaben und verbinden sich zu einem Netzwerk. Wenn es hier zu Störungen kommt, können diese zu nachhaltigen Schäden beim Fötus führen.

  • Der Darm

Ein spannender Fakt ist, dass der Darm eures Babys bisher gar nicht in dessen Körper, sondern in der Nabelschnur gewachsen ist. Nun wird es aber Zeit, dass er an seinen Platz gelangt und daher wird er von der Nabelschnur weiter in den Darm geführt.

  • Gehirn

Damit euer Baby später in der Lage ist, mit Reflexen zu reagieren und stetig neue Dinge zu lernen, werden jetzt schon die wichtigsten Anlagen im Gehirn gelegt. Die notwendigen Regionen sind nicht nur vorhanden. Sie bilden sich weiter aus und trennen sich immer mehr voneinander. Gerade weil das Gehirn so sensibel ist, braucht es aber auch einen effektiven Schutz. Diesen stellen die Schädelknochen dar. In der neunten SSW werden die Schädelknochen langsam ausgebildet.

  • Gesicht

Auf dem Ultraschall ist das Gesicht zwar noch nicht so gut zu erkennen, allerdings ist es schon gut ausgebildet. Die Augen haben sich schon in den vorherigen Wochen entwickelt, doch nun bekommen sie Lider. Die Augenlider verschließen die Augen allerdings noch ganz. Sie können noch nicht durch den Fötus geöffnet werden. Die Nase hat schon ihre End-Form. Das heißt, sie ist fertig ausgebildet und wächst nun nur noch.

Wusstet ihr schon: In der neunten Schwangerschaftswoche passiert besonders viel bei den Gehirn- und Nervenzellen. Dieser Bereich ist nun sehr empfindlich und kann stark geschädigt werden, wenn ihr Nikotin oder auch Alkohol zu euch nehmt.

Das passiert mit euch in der 9. Schwangerschaftswoche

In den letzten Wochen hat euer Körper sehr viel durchgemacht. Gerade die hormonellen Umstellungen sind eine Herausforderung. Auch in der neunten Schwangerschaftswoche hat euch die Übelkeit meist noch stark im Griff. Vielleicht merkt ihr sogar, dass euch Gerüche jetzt besonders unangenehm auffallen. Auch ein unangenehmer Geruch kann ein Erbrechen auslösen. Stellt ihr fest, dass euer Körper weder Flüssigkeit noch Nahrung bei sich behält, solltet ihr euch durch den Gynäkologen auf Hyperemesis untersuchen lassen.

  • Geschmacksnerven

Bilder von schwangeren Frauen, die verschiedenste Lebensmittel miteinander kombinieren, entsprechen durchaus der Realität. Es kann gut sein, dass eure Geschmacksnerven verrückt spielen. Vielleicht könnt ihr euer Lieblingsessen nicht mehr sehen oder greift jetzt zu ganz bestimmten Lebensmitteln. Der Nährstoffbedarf eures Körpers ändert sich stetig und der Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel ist ein Zeichen dafür, was der Körper braucht. Achtet dennoch weiter auf eine ausgewogene Ernährung.

  • Haut und Haare

Durch die Hormonumstellung eures Körpers kann es sein, dass ihr an eurer Haut und den Haaren Veränderungen bemerkt. Das hängt nicht nur mit HCG zusammen. Die Hormone verlangsamen eure Körperprozesse und damit auch den klassischen Zyklus der Haare. Sie fallen nicht mehr so schnell aus. Dadurch wirken sie voller und glänzender.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Viele Frauen berichten, dass bei ihnen aber der 9. Schwangerschaftswoche die Müdigkeit nachlässt, dafür aber Platz macht für Sodbrennen und auch Schwierigkeiten mit dem Kreislauf. Bedenkt, dass ihr innerhalber einer kurzen Zeit eine Menge an Blutvolumen zunehmt. Für euren Kreislauf ist das eine echte Herausforderung. Schwindel ist daher keine Seltenheit. Gönnt eurem Körper in dem Fall viel Ruhe.

  • Gefühle

Vorfreude und Sorge wechseln sich ab? Ihr denkt bei jedem Spaziergang darüber nach, ob euer Baby eine Erkrankung haben könnte und welche Risiken es gibt? Ihr habt noch immer Angst vor einer Fehlgeburt? Gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft ist der Embryo anfälliger für Fehlbildungen. Auch Infektionen können eine Fehlgeburt begünstigen. Wichtig ist es, dass ihr auf euren Körper vertraut und nicht in allen Rückenschmerzen ein Anzeichen für Probleme seht. Die Plazenta und die Nabelschnur versorgen euer Baby und es schlägt Purzelbäume. Gleichzeitig merkt es aber auch die Sorge von Mama. Komplikationen können immer auftreten. Macht ihr euch darüber ständig Sorgen, ist das jedoch für euch und euer Baby nicht gut.

Noch immer gibt es Schwierigkeiten mit der Verdauung. Teilweise sind die Verstopfungen sehr hartnäckig und es kann sich ein Blähbauch bilden. Auch Schmerzen im Unterleib sind möglich. Eure Mutterbände arbeiten, die Gebärmutter dehnt sich aus.

14. SSW
Prostock-studio via stock.adobe.com

Das ist noch wichtig zu beachten

Euer Körper benötigt von euch ganz viel Flüssigkeit. Das kann Wasser sein. Wenn ihr es besser vertragt, sind auch Tees oder verdünnte Säfte eine Möglichkeit. Hier müsst ihr ausprobieren, was euch gut tut.

Wie sieht es mit Geschlechtsverkehr aus? Viele Frauen fühlen nach dem positiven Schwangerschaftstest eine innere Unruhe und Sorge, ob Geschlechtsverkehr dem Baby schaden kann. Das ist nicht der Fall. Es ist sicher in der Fruchtblase geschützt und von Fruchtwasser umgeben. Die Hormone können dafür sorgen, dass eure Libido steigt. Wenn ihr euch wohlfühlt und es für euch und euren Partner in Ordnung ist, könnt ihr ruhig zärtlich miteinander sein.

Nach wie vor ist es wichtig, ausreichend Folsäure sowie andere Nährstoffe und Vitamine aufzunehmen, um Fehlbildungen vorbeugen zu können. Eine vollwertige Kost deckt hier einen Bedarf schon gut ab. Mit fortschreitender Schwangerschaft merkt ihr auch immer mehr Lust auf frische Lebensmittel.

Eine Vorsorge steht laut Schwangerschaftskalender zwar nicht an. Es kann dennoch sein, dass euch eure Hebamme oder der Gynäkologe sehen möchten. Ein Ultraschallbild gibt es wahrscheinlich nicht. Aber hier wird noch einmal der Urin geprüft. Zudem erhaltet ihr mehr Informationen dazu, was bei der nächsten Blutuntersuchung ansteht und welche Vor- und Nachteile eine Nackenfaltenmessung oder die Chorionzottenbiopsie im nächsten Schwangerschaftsdrittel haben. Hier werden mögliche Fehlbildunge, wie eine Trisomie, ausgeschlossen.

Tipp: Merkt ihr schon etwas von der berühmten Vergesslichkeit während der Schwangerschaft? Schreibt Dinge lieber einmal mehr auf oder lasst euch von eurem Partner daran erinnern.

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