Hochbetten ziehen Kinder magisch an. Sobald Kids von der Existenz der erhöhten Betten erfahren, wollen sie gerne so schnell wie möglich in einem solchen Hochbett schlafen. Für zahlreiche Eltern ist ein Hochbett eine ideale Möglichkeit, um den vorhandenen Wohnraum effizienter zu nutzen. Doch ab welchem Alter gilt das Schlafen im Hochbett für Kinder als unbedenklich? Und gibt es Mittel und Wege, um ein erhöhtes Bett sicherer zu machen?
Ab wann Hochbett? Wann haben Kinder das richtige Alter?
Was alle Eltern denken, wenn das Kind ein Hochbett will
Ob bei Freunden, im Möbelhaus oder aus Büchern und Medien, irgendwann kommt der Moment, in dem der Nachwuchs das Konzept Hochbett entdeckt. Die meisten Kids verlieben sich sofort und träumen davon, auch selbst fast unter der Decke zu schlafen und unter dem Hochbett wie in einer Höhle zu spielen. Wenn sie den Wunsch nach einem Hochbett äußern, müssen viele Eltern erstmal schlucken. Als Mama oder Papa hat man natürlich schnell die Befürchtung, das Kind könnte vom Hochbett herunterfallen. Diesem Risiko wollen Sie ihr Kind nicht aussetzen. Bis zu einem gewissen Alter ist die Zurückhaltung in Bezug auf hohe Schlafebenen auch gerechtfertigt.
Kinderärzt:innen empfehlen Mindestalter für Hochbett
Fragt man Kinderärzt:innen und Erzieher:innen, ab welchem Alter ein Hochbett für Kinder geeignet ist, gibt es eine klare Antwort: Normale Hochbetten erst ab dem sechsten Lebensjahr, Kinderbetten wie z.B. mitwachsende Hochbetten oder halbhohe Betten gehen bei vielen Kindern auch schon im Kleinkindalter. Dabei sollten das Temperament und der individuelle Entwicklungsstand mitbedacht werden.
Das hat zwei Gründe: Zum einen liegt der Körperschwerpunkt bei kleinen Kindern höher als bei Erwachsenen. Das sieht man an den Proportionen. Im Verhältnis zum Körper ist der Kopf bei einem Kleinkind deutlich größer, als es bei Erwachsenen der Fall ist. Babys müssen erst lernen, ihren “großen Kopf” selbstständig zu halten. Und auch im Alter von zwei oder drei Jahren ist der Kopf noch verhältnismäßig groß. Dadurch fallen kleine Kinder generell leichter um als etwa Schulkinder.
Zum anderen können jüngere Kids räumliche Abstände und die Effekte ihrer Handlungen noch nicht gut abschätzen. Ihnen kommen Distanzen vielleicht kleiner oder größer vor, als sie tatsächlich sind. Sie können sich beispielsweise nicht vorstellen, dass sie zu wenig Platz zum Abrollen haben, wenn sie im Bett einen Purzelbaum schlagen. Beides zusammen bedeutet, dass jüngere Kinder ein größeres Risiko für Stürze haben.
Mit etwa sechs Jahren verändern sich die Körperproportionen und der Körperschwerpunkt wandert nach unten. In dem Alter sind Stürze nicht mehr typisch. Zudem lernen Schulkinder ihre Umgebung besser einzuschätzen und können besser vorhersagen, welche Effekte ihre Handlung haben wird.
Aber nicht jedes Kind muss bis zum sechsten Geburtstag auf ein Hochbett warten. Für etliche Kinder ist ein Hochbett-Kompromiss geeignet, der auch die Eltern ruhig schlafen lässt.
Hochbett-Kompromiss, der alle glücklich macht
Damit auch Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht ganz erreicht haben, in den Genuss eines Hochbetts kommen können, bieten sich Kompromiss-Lösungen an. Dazu zählen mitwachsende Hochbetten oder halbhohe Betten, bei denen die Fallhöhe nicht so gefährlich ist. Auch ein Etagenbett, bei dem das Kind zuerst unten schläft und nur im Beisein der Eltern nach oben darf, ist als Kompromiss denkbar.
Als Voraussetzung für ein nicht ganz so hohes Hochbett vor dem sechsten Geburtstag sollten aber der individuelle Entwicklungsstand und das Temperament des Kindes in Betracht gezogen werden. Für Kinder zwischen etwa 3,5 und 5 Jahren, die ein ruhiges Temperament haben und eine sehr gute Körperwahrnehmung besitzen, sind mitwachsende Hochbetten oder halbhohe Betten meist in Ordnung. Zusätzlich ist es empfehlenswert, es langsam anzugehen, das Kind in Ruhe an das neue höhere Bett zu gewöhnen (etwa anfangs nicht jede Nacht darin schlafen lassen) und zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen anzuwenden.
Vorteil eines Hochbettes - mehr Platz im Schlaf- und Spielkinderzimmer
Kinderzimmer sind so multifunktional wie kaum ein anderer Raum. Hier wird geschlafen, gespielt und gelernt. Manchmal leben sogar zwei Kinder in einem Raum und entwickeln mit den Jahren unterschiedliche Bedürfnisse.
Ein Hochbett, ein halbhohes Bett oder ein Etagenbett schafft im Nu zusätzlichen Platz. Während oben im Bett geschlafen wird, lässt sich unter dem Hochbett wie in einer Höhle spielen, lesen oder einfach entspannen. Mitwachsende Hochbetten lassen sich höherstellen, wenn der Nachwuchs älter wird. Solche Betten sowie hohe Konstruktionen erlauben es, den Schreibtisch oder Schränke und Kommoden unter dem Hochbett zu positionieren. Auf diese Weise wird aus einem verhältnismäßig kleinen Kinderzimmer, wie es vor allem in der Stadt üblich ist, das meiste herausgeholt.
Tipps, um das Schlafen im Hochbett sicherer zu machen
Wenn sich der Kindertraum erfüllt und ein neues Hochbett ins Kinderzimmer kommt, sollten Eltern vor allem am Anfang verstärkt auf die Sicherheit achten. Insbesondere dann, wenn der Nachwuchs noch nicht im Schulalter ist, gilt es, das Hochbett durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen sicherer zu machen.
Zuallererst gilt natürlich: Alle Kinderbetten, halbhohe Betten, traditionelle Hochbetten oder Etagenbetten müssen stabil und fest sein. Idealerweise sind erhöhte Betten in der Wand verankert.
Die Brüstung muss so hoch sein, dass der Nachwuchs beim Schlafen nicht runter rollt (ab der Oberkante der Matratze mindestens 16 cm Brüstungshöhe). Für aktive Kids sollte die Brüstung mindestens doppelt so hoch sein (also mindestens 30 cm ab der Oberseite der Matratze). Optimal ist eine Begrenzung zu beiden Bettseiten, alternativ kann eine Bettseite an der Wand stehen.
Der Einstieg muss sicher sein. Das heißt, dass die Leiter mit dem Bett verbunden sein sollte, die Stufen für das Kind nicht zu weit auseinanderstehen und es mindestens einen Handlauf (besser sind Geländer zu beiden Seiten) gibt.
Zusätzlich sollte dem Kind vermittelt werden, dass es nur per Leiter ins Hochbett darf. Das Hoch- oder Runterklettern über Stühle oder andere Möbelstücke ist verboten. Zudem sollte vereinbart werden, dass das Hochbett nicht zum Toben genutzt wird. Für jüngere Kinder kann es hilfreich sein, die Leiter tagsüber zu entfernen, damit sie zum Spielen am Boden bleiben.
Ein Nachtlicht neben der Leiter erhöht die Sicherheit beim Herabsteigen, um nachts ins Badezimmer oder Elternschlafzimmer zu gehen.