Insgesamt vier Phasen der Wechseljahre werden Frauen ab Mitte 40 stetig durchlaufen: Sowohl die Dauer als auch die Intensität der einzelnen Phasen kann dabei aber erheblich schwanken. Eine Phase des Umbruchs sind die Wechseljahre immer, zumal sich vorab nicht prognostizieren lässt, wie stark sich einzelne Phasen und deren Beschwerden manifestieren werden. Deshalb ist es empfehlenswert, auch aus Sicht von jüngeren Frauen, sich zumindest frühzeitig damit auseinanderzusetzen – denn eine adäquate Vorbereitung kann helfen, mit den Veränderungen dieses neuen Lebensabschnitts souveräner umzugehen.
![4 Phasen der Wechseljahre](https://www.moms.de/wp-content/uploads/2025/01/woman-3613722_1280-Bild-von-Silvia-auf-Pixabay.jpg)
Die Wechseljahre sind ein Prozess - der in mehreren Etappen stattfindet
Zum aktuellen Zeitpunkt befinden sich rund neun Millionen Frauen in Deutschland in ihren Wechseljahren. Die unterteilen sich in die folgenden vier Phasen:
– Prämenopause
– Perimenopause
– Menopause
– Postmenopause
Gut zu wissen: Manchmal wird auch lediglich von drei Phasen gesprochen, in diesem Fall wird die Menopause ignoriert und nicht als eigenständige Phase erachtet. Mittlerweile hat es sich aber etabliert den Zeitpunkt der letzten Regelblutung, der sich natürlich immer erst im Rückspiegel tatsächlich feststellen lässt, als eigene Phase zu betrachten. Häufig wird der Begriff “Menopause” zudem synonym und damit stellvertretend für die Wechseljahre als Ganzes genutzt – das ist aber falsch. Die Menopause beschreibt lediglich die letztmals stattfindende Regelblutung.
Wie lange die einzelnen Phasen andauern, ist ebenso wenig gesichert wie die Gesamtdauer der Wechseljahre. Statistisch gesprochen dauern die Wechseljahre bei den meisten Frauen etwa fünf bis acht Jahre, wobei auch Ausreißer nach oben denkbar sind – Betroffene leiden unter den Symptomen dann, mal mehr und mal minder stark, für teilweise bis zu über zehn Jahre. An eben jenen Symptomen und Beschwerden mangelt es leider nicht: In der Summe können immerhin bis zu 30 verschiedene Symptome auftreten, manche davon sind eher selten, andere wiederum werden statistisch nahezu jede Frau betreffen. Ein Beispiel hierfür: Die häufig gefürchteten Hitzewallungen, die etwa ein Viertel der Frauen in der Alterskohorte 50 bis 59 Jahre durchleben.
Frauen sollten die Wechseljahre aber nicht pauschalisiert fürchten. Mut macht eine weitere Statistik: Etwa ein Drittel aller Frauen erlebt nach eigener Aussage nämlich gar keine Beschwerden, ein weiteres Drittel klagt lediglich über leichte Beschwerden, die aber nicht als andauernde Belastung innerhalb des eigenen Alltags und Lebens wahrgenommen werden. Weniger Glück hatte das letzte Drittel: Rund 33 % der Frauen erfahren im Zuge der Wechseljahre so starke Symptome, dass die eigene Lebensqualität spürbar darunter leidet – dann können auch gezielte, symptomorientierte Behandlungskonzepte zum Einsatz kommen.
Die 1. Phase: Prämenopause
In der Prämenopause bereitet sich der Körper auf die bevorstehenden Wechseljahre vor. Am häufigsten tritt die Phase im Alter von ungefähr 40 bis 45 Jahren auf, wobei Ausreißer nach unten hin denkbar sind: Schon ab ungefähr 35 könnte der Körper, wenn dann auch noch sehr zögerlich, erste eigene Vorbereitungen für die Menopause und damit letzte Regelblutung beginnen. Für die betroffenen Frauen ist die Prämenopause eine enorme Umstellung, selbst wenn Symptome hier häufig noch in einem eher überschaubaren Rahmen auftreten und schwerwiegende Beschwerden normalerweise nicht zu erwarten sind.
Dennoch läutet die Prämenopause eben auch eine neue Lebensphase ein. Unabhängig davon, wie jung man sich selbst fühlt oder wie frisch die Erinnerungen an die 20er- und frühen 30er-Jahre noch sein mögen, der Körper reagiert mit der Prämenopause zwangsläufig auf das eigene Alter. Diese Art “Weckruf”, als Startpunkt der Wechseljahre und erster Dominostein der nachfolgenden Phasen, kann bei Frauen auf das Gemüt schlagen. Das wiederum deshalb, ebenso wie körperliche Beschwerden, weil der Körper schon in der Prämenopause-Phase die Produktion von Östrogen und Progesteron langsam zurückfährt. Das geschieht nicht in einem schnellen Tempo und auch nicht plötzlich über Nacht, zwangsläufig wird die reduzierte Hormonproduktion aber irgendwann auffällig werden – zumindest bei Frauen, die überhaupt Beschwerden in ihren Wechseljahren vernehmen.
Körperliche Beschwerden der Prämenopause
Im Körper passieren während der Prämenopause viele Dinge gleichzeitig. Die Hormonproduktion, wie im vorherigen Absatz dargelegt, ist bereits langsam rückläufig, des Weiteren reduziert sich der Vorrat der Eizellen in den Eierstöcken. Die Menstruationszyklen hingegen werden typischerweise länger, wobei Ausnahmen davon häufig vorkommen. So steigert sich beispielsweise vermehrt die Häufigkeit von Zwischenblutungen, im Gegenzug sind die regulären Blutungen meist etwas weniger stark als in den Jahren zuvor ausgeprägt. Dennoch kann es auch in der Prämenopause weiterhin zu starken Blutungen kommen, auch können diese länger anhalten. Derartige Ausnahmen sind statistisch zwar seltener, aber eben keinesfalls gänzlich auszuschließen.
Zu den häufigeren körperlichen Symptomen zählen, abseits der Veränderungen des Zyklus, zum Beispiel leichte Spannungsgefühle im Torso beziehungsweise in der Brustregion. Wassereinlagerungen sind ebenso denkbar wie eine allgemeine Gewichtszunahme, insbesondere bei Personen die bereits zu einem (leichten) Übergewicht neigen. Wer anfällig für Kopfschmerzen und Migräne ist, könnte diese während der Prämenopause noch häufiger erleiden. Die Schilddrüse sollte sporadisch ärztlich überprüft werden, denn im Zuge der Prämenopause könnte sich die Schilddrüsenfunktion reduzieren. Verdauungsprobleme sind in dieser Phase selten, aber nicht gänzlich auszuschließen.
Mentale Beschwerden während der Prämenopause
Die klassischen, häufig mit den Wechseljahren assoziierten mentalen Beschwerden können auch während der Prämenopause schon in vollem Umfang auftreten, meist passiert das aber erst später. Sofern sich die Symptome schon frühzeitig manifestieren, dann meistens in Form von einer leichten Reizbarkeit und generellen Stimmungsschwankungen. Weitaus mehr mentale Beschwerden sind ab der zweiten Phase der Wechseljahre denkbar – was uns wiederum zur Perimenopause bringt.
Die 2. Phase: Perimenopause
Die Perimenopause ist die eigentliche “heiße Phase” der Wechseljahre und zugleich auch die, in der das Risiko für Beschwerden am höchsten ist – ebenso wie sich Symptome in dieser Phase normalerweise am stärksten manifestieren. Anders als bei der Prämenopause gibt es hier kein ungefähres Alter, denn wann es zur Perimenopause kommt ist wiederum von der 1. und der 3. Phase abhängig. Die Perimenopause beginnt normalerweise ein bis zwei Jahre vor der letzten Regelblutung, kann aber auch bis zu zwölf Monaten nach der letzten Regelblutung andauern – hier sind also Überschneidungen zwischen mehreren Phasen denkbar. Da Frauen vorab natürlich nicht wissen können, wann es zu ihrer letzten Regelblutung kommen wird beziehungsweise wann diese gekommen ist, lässt sich der genaue Zeitraum der Perimenopause meist erst im Nachhinein abgrenzen.
Die Regelblutungen werden in der Phase der Perimenopause nun kontinuierlich schwächer, des Weiteren verlängert sich auch der Zeitraum zwischen zwei Regelblutungen immer weiter. Im Körper passieren nun erneut viele, nicht sichtbare Prozesse, so reduziert sich die Produktion von Östrogen zum Beispiel fortlaufend weiter, da die Eierstöcke wiederum immer weniger Östrogen produzieren – bis sie die Produktion des Hormons irgendwann gänzlich einstellen. Dieser Zeitraum innerhalb der Perimenopause ist auch der, in welchem statistisch gesprochen die meisten Frauen mit Beschwerden zu kämpfen zu haben. Selbst innerhalb einer Phase, wie hier der Perimenopause, können die Symptome mitsamt ihrer Intensität also erheblich schwanken.
Körperliche Beschwerden der Perimenopause
Weil sich der Östrogenspiegel fortlaufend weiter reduziert, treten ganzheitlich im Körper und Organismus Veränderungen auf. Ein Beispiel hierfür: Östrogen steigert das Risiko für niedrigen Blutdruck. Reduziert sich die Östrogenproduktion aber, kann das wiederum in Bluthochdruck münden. Das ist auch der Grund, warum viele Frauen, die ihr bisheriges Leben lang einen niedrigen Blutdruck hatten, während und nach den Wechseljahren plötzlich einen hohen Blutdruck haben könnten.
Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind in dieser Phase sehr häufig anzutreffen, auch Einschlaf- oder Durchschlafprobleme sind denkbar, ebenso wie vermehrtes Auftreten von Nachtschweiß. Die Veränderungen des Blutdrucks können im nächsten Schritt zu Kreislaufbeschwerden führen, auch Schwindel ist denkbar, insbesondere an sehr heißen Tagen oder bei zu kurzen oder nicht erholsamen Schlafphasen. Ein verstärkter Harndrang ist ein weiteres häufiges Symptom, zudem klagen viele Frauen über einen (anteiligen) Verlust ihrer Libido. Beides ist den Veränderungen im Körper geschuldet. Sowohl die Vulva als auch die Vagina verändern sich und produzieren weniger Feuchtigkeit, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Weil der Beckenboden absinkt, steigert sich hingegen die Häufigkeit des Harndrangs – schlimmstenfalls kann das auch zu einer (temporären) Inkontinenz führen.
Die Haut kann sich, bedingt durch die Umstellungen des Hormonhaushalts ebenso verändern. Trockene und spröde Haut, gereizte und trockene Schleimhäute und sichtbare Irritationen oder Juckreiz sind typische Symptome. Ebenfalls eine große Belastung für viele Frauen ist der Haarausfall. Sofern Haarausfall in den Wechseljahren auftritt, dann meistens in dieser Phase. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass Frauen plötzliche kahle Stellen entdecken, so wie es vermehrt bei Männern in diesem Alter auftritt. Die Haare können aber schlaff wirken, vermehrt zu Spliss neigen oder beispielsweise generell feiner beziehungsweise dünner werden. Frauen bemerken das an einem Pony, der nicht mehr ganz so zuverlässig die Stirn abdeckt wie früher, oder weil der gebundene Pferdeschwanz nun dünner und weniger voluminös wirkt. Auch auf dem Kopfkissen oder beispielsweise in der Bürste könnten sich fortan mehr Haare als normal befinden – was lediglich ein weiteres Zeichen für einen bereits eingetretenen Haarausfall ist.
Tipp: Obgleich Frauen selbst keinen direkten Einfluss darauf haben, ob die jeweiligen Symptome auftreten und falls ja in welcher Ausprägung, können sie doch gegensteuern. Eine proteinreiche Ernährung und ein sanfter Umgang mit dem eigenen Haar reduzieren beispielsweise das Risiko von Haarausfall. Unreine Haut sollte von einem Dermatologen gesichtet werden. Bei besonders starken und ausgeprägten körperlichen Symptomen können Mediziner zum Beispiel Hormontabletten verschreiben, die für einen sanfteren Übergang der Hormonumstellung sorgen, indem sie die stark reduzierte Östrogenproduktion kurzzeitig ausgleichen. Auf potenziell stark reizende Behandlungen, wie zum Beispiel aggressive Colorationen der Haare oder sehr häufige mechanische Peelings der Haut, sollte verzichtet werden, sofern bereits erste Symptome deutlich zu verspüren sind.
Mentale Beschwerden in der Phase der Perimenopause
Mental wird die Perimenopause ebenfalls zur Belastung. Eine leichte Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen, die schon in der ersten Phase der Wechseljahre auftreten können, bleiben hier ebenso erhalten. Dazu kommen noch potenziell (stark) depressive Verstimmungen. Nicht wenige Frauen, die unter starken Symptomen leiden, haben in dieser Phase erhebliche Veränderungen des Gemütszustandes. Speziell bei depressiven Verstimmungen sollten sich Frauen frühzeitig um psychologische Hilfe bemühen – denn auch für Frauen in den Wechseljahren sind die Wartelisten der Psychologen, die Kassenpatienten aufnehmen, normalerweise lang. Schlimmstenfalls sind Wartezeiten zwischen einem und zwei Jahren denkbar.
Eine generelle Antriebslosigkeit sowie das Gefühl stärker und häufiger müde zu sein, sind weitere klassische Symptome. Ebenso Konzentrationsstörungen. Letztere sind nicht der einzige, aber ein weiterer Grund, warum viele Frauen in den Wechseljahren beruflich kürzertreten und ihre Karriere hintenanstellen.
Wie das MDR berichtet, denken laut einer Studie rund 49 % der Frauen in den Wechseljahren darüber nach, ihre Arbeitszeiten mindestens zu reduzieren oder sogar temporär gänzlich aus ihrem Job auszusteigen. Damit begründet sich auch der wirtschaftliche Schaden, der durch die Hormonanpassung im Körper der Frau als Folgeerscheinung auftritt. Weltweit wird dieser, wie das MDR ebenfalls mitteilt, auf rund 150 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Der stieg über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich an – weil im Vergleich zu den 50er- bis 70er-Jahren heute weitaus mehr Frauen erwerbstätig sind. Mehr und mehr Unternehmen reagieren bereits darauf und nehmen unterschiedliche unternehmensinterne Anpassungen vor, um Frauen über die Wechseljahre weiter, unter teils temporär veränderten Bedingungen, zu halten.
Die 3. Phase: Menopause
Schon eingangs wurde dargelegt, dass manchmal lediglich von drei Phasen der Wechseljahre gesprochen wird. Das deshalb, weil die Menopause genau genommen keine Phase über einen längeren Zeitraum ist, sondern lediglich der letzte Zeitpunkt der Regelblutung. Als Phase wird die Menopause deshalb wahrgenommen, weil Überschneidungen zur Perimenopause bestehen und weil Frauen zum Zeitpunkt der Regelblutung noch nicht wissen können, dass sie fortan keine weiteren Regelblutungen mehr bekommen werden.
In der Menopause ist der Hormonhaushalt nun so weit abgesunken, dass kein Eisprung mehr möglich ist. Folglich ist die Menopause auch der Zeitpunkt, ab dem an es zur Unfruchtbarkeit kommt. Während einige Symptome aus der vorherigen Phase, der Perimenopause, noch anhalten können, ist das häufigste und deutlichste Symptom aber natürlich der Zeitpunkt, ab dem an die Frau bemerkt, dass sie ihre letztmalige Regelblutung bereits gehabt hat. Durchschnittlich passiert das Anfang der 50er-Jahre, am häufigsten mit 52 Jahren.
Die 4. Phase: Postmenopause
Die heiße Phase der Wechseljahre ist nun überstanden, was aber nicht bedeutet, dass Beschwerden nun völlig ausbleiben. Die Wechseljahre neigen sich zwar ihrem Ende entgegen, sind aber noch nicht abgeschlossen. Wann die Postmenopause beginnt, ist von der Menopause und damit der letzten Regelblutung abhängig. 12 Monate nach dieser spricht man nun von der Postmenopause, in der sich der Hormonhaushalt bei Frauen langsam wieder stabilisiert und die zahlreichen Veränderungen weitgehend abgeschlossen sind. Die Stabilisierung des Hormonhaushalts bedeutet aber nicht, dass dieser wieder auf dem vorherigen Status Quo zurückgehen würde. Der Körper gewöhnt sich stattdessen aber an den nun neuen Status Quo, mit weitaus weniger Östrogen als zuvor.
In der Postmenopause können sich einige Beschwerden, die zuvor stärker ausgeprägt waren, nun wieder bessern. Dazu gehören:
– Hitzewallungen
– Schlafstörungen
– Schweißausbrüche
– Glieder- und Gelenkschmerzen
Diese Symptome, sofern sie die Betroffenen denn hatten, normalisieren sich deshalb, weil im Körper und Organismus wieder Ruhe einkehrt.
Auf der anderen Seite kann der nun dauerhaft niedrige Östrogenspiegel dafür sorgen, dass andere Symptome stärker ausgeprägt sind oder auch über die Wechseljahre hinaus erhalten bleiben. Die niedrigere Östrogenkonzentration führt beispielsweise vermehrt zu einer Art Antriebslosigkeit, die aber normalerweise nicht dauerhaft anhält. Hier spielt auch eine Schlüsselrolle, wie schnell sich Betroffene an den veränderten Hormonhaushalt “akklimatisieren”.
Dauerhaft erhalten bleiben können aber zum Beispiel trockene Schleimhäute und weiter dünner werdende Haare. Ebenso reduziert sich die Knochendichte. Dahingehend sollten Frauen fortan für eine ausreichend hohe Zufuhr an Kalzium sowie Vitamin D sorgen, da beides die Knochen stabilisiert. Dünner werdenden Haaren lässt sich mit entsprechend hochwertigen Haarpflegeprodukten entgegenwirken, ebenso der Zunahme von Falten im Gesicht. Letztere passiert deshalb, weil die Haut nun weitaus weniger Kollagen als zuvor produziert, weshalb sie an Elastizität verliert und erschlafft. Zu berücksichtigen ist an dieser Stelle aber auch, dass sich Betroffene nun meist schon rund um ihr 55. Lebensjahr befinden und folglich, unabhängig der Postmenopause, verschiedene altersbedingte Entwicklungen auftreten können, die nur indirekt mit den Wechseljahren zu tun haben.
In der Postmenopause steigt zudem das Risiko für weitere Erkrankungen, die auch über die Wechseljahre hinaus bestehen können. Chronische Rückenschmerzen gehören beispielsweise dazu: Sie entstehen normalerweise durch eine Reduzierung der Muskelkraft und zumindest teilweise durch die geringere Knochendichte. Entgegenwirken können Frauen ihren Rückenschmerzen, indem sie auch im mittleren Alter sportlich aktiv bleiben und gezielt rückenstärkende Übungen in ihren wöchentlichen Alltag integrieren.
Da Östrogen nun nur noch in sehr geringem Maße produziert wird, steigt bei Frauen das Risiko für verschiedene Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie für Diabetes. Beides hat denselben Grund: Östrogen hat eine positive Interaktion mit HTL-Cholesterin, welches wiederum in der Lage ist die Durchblutung anzuregen. Ohne Östrogen bleibt diese Wirkung hingegen aus, was sich negativ auf das Diabetesrisiko und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken kann. Im Mittel klagen außerdem etwa 10 % der Frauen, dass urogenitale Beschwerden, wie zum Beispiel eine Scheidentrockenheit oder ein vermehrter Harndrang, über die Wechseljahre hinaus bestehen bleiben. Hier helfen lediglich spezielle Präparate oder beispielsweise gezielte Beckenbodenübungen.
Die Phasen der Wechseljahre sind fließend - Veränderungen bringen sie aber immer mit sich
Die Liste der einzelnen Prozesse, mitsamt möglichen Beschwerden, liest sich für junge Frauen lang und erschreckend: Aber wie bereits eingangs dargelegt, klagen lediglich rund 33 % der Frauen tatsächlich über starke Beschwerden. Für ebenso viele Frauen sind die Wechseljahre schon vorbei, bevor diese sie überhaupt aktiv wahrgenommen haben. Wie eine Studie aus North Carolina angibt, leiden Frauen stärker an den Beschwerden der Wechseljahre, wenn sie erste Symptome möglichst früh bemerken – gleichermaßen können diese dann in der Summe länger andauern.
Die Wechseljahre sind eine spannende und manchmal leider auch fordernde Phase, sie sind aber eine Zeit des Aufbruchs und Wandels. Frauen, die unter stärkeren Beschwerden leiden, sollten sich stets vor Augen halten, dass auch diese irgendwann (höchstwahrscheinlich) wieder abklingen. Ebenso muss sich keine Frau schämen, bei Symptomen in den Wechseljahren ärztlichen Rat zu suchen. Das ist sogar dringend angeraten, denn pflanzliche Hilfsmittel oder vermeintliche “Tricks” sollten immer nur dann zum Einsatz kommen, wenn die jeweiligen Beschwerden zuvor schon von einem Mediziner abgeklärt wurden: Denn nicht alle Beschwerden, die über die rund fünf bis 20 Jahre auftreten könnten, sind automatisch immer den Wechseljahren geschuldet.
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