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Zartcreme – Weiche Haut für euer Baby

Nadine Scheiner
25 Aug 2021
7 min.
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Zartcreme
Von Garnet Photo - Shutterstock
  • In Babycremes & Wundcremes haben Paraffine und Duftstoffe nichts zu suchen, denn sie führen häufig zu Hautreaktionen und im Prinzip wirkt Zinkoxid heilungsfördernd. Zudem wirkt es auch feuchtwarmen und äußerst keimfreundlichen Milieu entgegen, ebenso wie ähnliche Substanzen.
  • Vor der Anwendung von Babycremes und Wundcremes muss der Po- und Intimbereich gründlich gereinigt werden. Denn nur so ist es möglich, Rötungen und Entzündungen in den Griff zu bekommen.
  • Es sollte stets zu Cremes gegriffen werden, die natürliche Heilmittel enthalten sowie beruhigende Substanzen, wie beispielsweise Kamille und Ringelblume. Damit kann einer Hautreizung im Handumdrehen wieder entgegengewirkt werden.

Babycremes

Häufig werden Babycremes bzw. Zartcremes in Form von feuchtigkeitsspendenden Cremes für trockene Haut angeboten. Sie sollen die Haut aufbauen, ihr einen schützenden Fettfilm spenden und zudem eine schnellere Wundheilung bewirken. Doch vielfach sind Wachse, Zinkoxide oder pflanzliche Bestandteile in diesen Cremes enthalten, damit die Wirkung verstärkt wird und aus diesem Grund werden einige der Babycremes auch als Wundschutzcreme bezeichnet.

Babycremes sind gefragt

Babycremes gehören zu den Hautpflegeprodukten, die eine große Nachfrage haben, denn sie sind eben, wie der Name schon sagt, für die zarte Babyhaut ganz besonders gut geeignet. Der Grund ist, dass sie vor dem Austrocknen bewahren und die Haut bei einer bestehenden Schädigung wieder aufbauen einen schützenden Fettfilm hinterlassen. Aufgrund dieser Wirkung sind Babycremes auch bei den Erwachsenen, die unter trockener Haut leiden äußerst beliebt.

Babycremes enthalten oftmals zusätzlich auch die verschiedensten Arten von Bienen- oder Wollwachs, Zinkoxide oder pflanzliche Mittel wie Calendula- oder Kamillenextrakt. Besonders wertvoll sind hier ganz besonders die Zinkoxide, die ein Zuviel an Feuchtigkeit binden und zudem die Haut vor Reizungen und Ekzemen bewahren. Durch die pflanzlichen Bestandteile wird die Wundheilung beschleunigt und die Haut von einem schützenden Fettfilm umgeben. Das ist besonders im Po- und Intimbereich des Babys wichtig, damit sich durch Schweiß, Urin oder Stuhl keine Entzündungen und Liegewunden bilden. Eben aufgrund ihres heilenden Charakters gelten die Babycremes auch als Wundschutzcremes, die nicht nur bei Babys und Kleinkindern ihre Wirkung zeigen.

Das Problem vieler Eltern: Das Baby wird Wund

24/7 Windeln tragen und das auch noch über viele Monate hinweg – da kann es selbst bei der besten Babyhautpflege doch einmal zu schmerzhaften Roetungen oder Entzündungen im Windelbereich kommen. Dazu kommt, dass rund ein Drittel aller Babys unter Windeldermatitis leidet, wo der Po dann schmerzhaft brennt, sich Bläschen und Papeln bilden und das auf einem Hautbild, dass insgesamt einen wunden Eindruck macht. Von den Hebammen und Kinderärzten wird dann geraten, häufig die Windeln zu wechseln, den Windelbereich zu reinigen und das entweder mit klarem Wasser oder etwas Pflanzenöl. Von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe wird auch häufiges Nacktstrampeln empfohlen – aber was ist, wenn all das nicht ausreicht? Hierfuer hält die Kosmetikindustrie eben die Babycremes, die auch als Wundschutzcreme bezeichnet werden, bereit. Aber welche ist empfehlenswert?

Wundheilung mit Babycreme auf Zinkoxid-Basis

Eine Vielzahl von Wundschutzcremes enthält Zinkoxid, das wirksam gegen Hautentzündungen hilft. Wird dieses dünn aufgetragen, dann unterstützt die Creme die Heilung und dazu kommt auch die Vermeidung einer Entzündungsquelle durch ein keimfreundliches, feuchtwarmes Milieu, durch ihre Eigenschaft als wasserfreie Paste. Doch Zink ist ein Metall und kann bei einer Daueranwendung den Körper unnötig belasten. Aber der Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich aus einem anderen Grund: Erdöl (Paraffinöl) ist ein Akteur der sehr heikel ist auf der Zutatenliste einer Wundschutzcreme, denn es bindet sich gut wie gar nicht in das natürliche Gleichgewicht der Haut ein, im Gegensatz zu den pflanzlichen Ölen. Empfehlenswert sind paraffinfreie Wundschutzcremes, die auf der Basis von Lanolin oder Erdnussöl hergestellt sind. Darin sind dann auch häufig heilungsfördernde Zusätze enthalten wie Ringelblume (Calendula), Panthenol oder Kamille enthalten.

Stets parfümfreie Wundschutzcremes bevorzugen

Wenn es um die Hautgesundheit geht, dann sollte die Wahl stets auf parfümfreie Wundschutzcremes fallen. Sehr häufig werden Duftstoffe bei der Herstellung von solchen Cremes eingesetzt, auch wenn sie eigentlich nichts darin verloren haben: Zwar ist es so, dass ein Parfümstoff das Wohlgefühl und den Glauben daran, ein gutes Pflegeprodukt zu nutzen, beim eincremen stärken, aber stellen eine unnötige Belastung für die ohnehin strapazierte Haut im Windelbereich dar. Zudem agiert Parfüm auch oftmals als Auslöser für Allergien. Die Gefahr kann verringert werden, wenn die wunde Babyhaut sanft gereinigt wird, wofür im Regelfall warmes, seifenfreies Wasser ausreicht. Sollte das nicht der Fall sein, dann gibt es auch Hautpflegende Feuchttücher oder pH-neutrale Syndets, die besser geeignet sind, als Waschlappen und Seife, denn sie sind nicht nur sanfter zur Haut, sondern auch hygienischer.

Baby Zartcremes im Test

Öko-Test hat erst im letzten Jahr 22 Babypflegecremes getestet und darunter befanden sich bekannte Marken wie

  • Bebe
  • Bübchen
  • Penaten
  • Weleda
  • Lavera
  • Kaufmann’s.

Auch von den Drogerien wurden die Eigenmarken getestet und darunter befanden sich

  • Babydream
  • Babylove
  • Beauty Baby

Die gute Nachricht ist, dass viele der Cremes im Test empfehlenswert sind und nur zwei mit „ausreichend“ bzw. „mangelhaft“ abschnitten. Dazu stellte sich auch heraus, dass Gutes nicht immer teuer sein muss, denn unter den Testsiegern fanden sich auch viele preisgünstige Marken.

Getestet wurden die Babycremes vor allem auf Konservierungsmittel wie beispielsweise Formaldehyd, allergieauslösende Duftstoffe und Substanzen wie Aluminium. Des Weiteren wurden die Babycremes auch getestet auf Silikone, Parabene und Paraffine. Enthielt eine Creme Paraffine, dann wurde es automatisch auch auf Mineralölkohlenwasserstoff (MOAH) untersucht, das als potenziell krebserregend gilt.

Vonseiten des Bundesinstituts für Risikobewertung werden zwar „nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand“ gesundheitliche Risiken bei der Aufnahme über die Haut ausgeschlossen, doch chronische Langzeiteffekte könnten allerdings nach Aufnahme von MOAH auch auf einer intakten Haut nicht „mit einer zufriedenstellenden Gewissheit“ ausgeschlossen werden.

Auch die Stiftung Warentest testete 25 Pflegeprodukte auf Mineralölbasis 2015!

Die Ergebnisse

16 von 22 Cremes schnitten in dem aktuellen Öko-Test mit „sehr gut“ ab und besonders erfreulich ist, dass darunter auch günstige Cremes zu finden sind. Überraschend ist das einzige „mangelhaft“ und damit das durchgefallene Produkt „Bioturm Baby-Creme Gesicht & Körper“, dass den Formealdehyd/-abspalter enthält und das als krebserregend gilt und schon in geringen Mengen die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen kann, laut Öko-Test.

In vier der 22 Babycremes die getestet wurden, konnten Erdölverbindungen nachgewiesen werden und aus diesem Grund wurden diese auf MOH untersucht, die in den Cremes „Kaufmann’s Haut und Kindercreme“ sowie in der „Bebe Zartpflege Zartcreme“ nachgewiesen werden konnte.

Was halten Fachärzte von Babycremes?

Bei einem Interview mit einer Fachärztin hat sich herausgestellt, dass Cremes nicht immer zum Einsatz kommen. So sei der Einsatz von Babycreme & Wundcreme überflüssig, wenn die Haut weder trocken, schorfig oder wund sei und zudem auch keinerlei Ekzeme aufweist. In diesem Fall würde dann lauwarmes Wasser reichen. Sollte es jedoch zu einer intensiven Rötung und Erkrankung der Haut kommen, dann ist es ratsam, Rücksprache mit dem Kinderarzt oder einem Dermatologen zu nehmen. Für alle von euch, die nicht auf Babycreme & Wundcreme verzichten möchten, ist es unverzichtbar, einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe der Verpackung zu werfen. So solltet ihr die Haut von eurem Baby nicht mit chemischen Zusätzen in Verbindung bringen. Bedenkt immer, dass die Hauttiefe und die Struktur um ein vielfaches sensibler ist, als bei euch selbst und so dürft ihr beispielsweise euer Baby auch nicht ungeschützt in die Sonne lassen.

Der Unterschied zwischen Babycremes und Bodylotions für Erwachsene

Bodymilk, Cremes und Lotions – sie alle sind auf die bestimmten Bedürfnisse der jeweiligen Hauttyps abgestimmt. So gibt es im Handel für Erwachsene Cremes für trockene, sensible oder normale Haut und die Inhaltsstoffe pflegen die Haut und machen sie geschmeidig. Doch für euer Baby sind diese Cremes nicht geeignet.

Denn im Gegensatz zu der Haut eines Erwachsenen ist die des Babys sehr dünn und reagiert sehr schnell auf Reizungen. Aus diesem Grund enthalten Babycremes auch ganz besonders pflegende Inhaltsstoffe, mit denen der Säureschutzmantel der empfindlichen Babyhaut erhalten bleibt und ihr kein Schaden zugefügt wird.

Die enthaltenen Duft- und Farbstoffe

Die Bodylotions & Cremes für Erwachsene unterscheiden sich dadurch von den Babycremes, dass bei den meisten auch Parfümstoffe eingesetzt werden, denn schließlich soll die Lotion oder Creme gut riechen. Besonders beliebt sind hier Duftstoffe wie Kokus, Orange, Pfirsich oder andere. Doch selbst die schokoladigen Duftnoten kommen sehr gut an. Zudem wollen die Hersteller oftmals auch nicht auf gewisse Farbstoffe verzichten und aus diesem Grund sind einige Cremes für Erwachsene auch nicht weiss, sonder in zarten Farbtönen gefärbt. Es gibt auch einige Produkte, die spezielle Pigmente enthalten, die dann auf der Haut glitzern und diese sind besonders bei den Damen beliebt, denn sie zaubern einen verführerischen Glanz auf die Haut.

Die besonderen Eigenschaften

Des Weiteren gibt es auch noch einen weiteren Unterschied zu Babycremes und dabei kommen wir wieder zurück auf die Abstimmung auf die verschiedenen Hauttypen. Daneben sind auch hautstraffende Cremes sehr gefragt, die gegen äußere Anzeichen von Cellulite wirken sollen und daher in fast keinem Badezimmer fehlen.

Doch nun zum Unterschied: Die Cremes für Erwachsene werden mit immer ungewöhnlicheren Inhaltsstoffen wie beispielsweise Probiotika angereichert, damit das Produkt interessanter wird und ob ein solches Produkt für einen geeignet ist, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Damit setzen Babycremes also im Gegensatz zu den Cremes und Lotions für Erwachsene auf eher natürliche und vor allem hochwertige Inhaltsstoffe. In der Regel wird bei Babycremes auch auf Konservierungsstoffe verzichtet sowie Duft- und Farbstoffe.

Selbstverständlich werden auch bei den Babypflegeprodukten Cremes für trockene, sensible und normale Haut angeboten, doch hier sollte beim Kauf darauf geachtet werden, wie die Babyhaut auf das jeweilige Produkt reagiert und die Creme sofort absetzen, wenn sich Hautirritationen zeigen. Außerdem werden auch spezielle Cremes angeboten für den Windelbereich, die eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen, beispielsweise bei Winderdermatitis.

FAQ - Zartcreme

Wie nutzt man Babycreme richtig?

Die Babycreme oder Wundcreme wird hauchzart und sanft auf die Haut aufgetragen, nachdem ihr den Po und den Intimbereich gründlich mit warmen Wasser gereinigt habt. Von den Testern von Ökotest und auch Stiftung Warentest wird empfohlen Schutzcremes zu nutzen, die Erdnussöl oder Lanolin enthalten. Weitere heilungsfördernde Substanzen sind auch Ringelblume und Kamille. Es ist auch möglich, dass ihr eigene Kamille Umschläge herstellt und diese dann bei Rötungen und Entzündungen anwendet.

Wann sollte ich Babycreme verwenden?

Die Baby- und Wundschutzcremes, die im Handel angeboten werden, sind in den meisten Fällen unbedenklich, wie auch der Test von Ökotest zeit und damit geht keinerlei Gefahr von ihnen aus. Doch beim Kauf geht es darum, eine überflüssige oder schädliche Substanz, die in der Creme enthalten ist, zu identifizieren und zu vermeiden. Die Haut des Babys hat die Fähigkeit sich selbst zu regulieren und das bedeutet, wenn sie gesund ist, benötigt sie keine zusätzlichen Pflegeprodukte. Doch bei Rötungen und Entzündungen sowie in der kalten Jahreszeit für den Aufenthalt im Freien ist es empfehlenswert, eine Babycreme zu nutzen. Daher solltet ihr zu jederzeit eine Baby- & Wundschutzcreme im Haus haben.

Für welches Alter ist Babycreme gedacht bzw. empfehlenswert?

Die eigentliche Zielgruppe dieser Cremes sind Babys und Kleinkinder, wobei Ärzte und Hebammen sogar empfehlen, in den ersten sechs Monaten gänzlich auf Cremes und Seife zu verzichten. Denn nachdem die Haut des Babys während der Entwicklung ganz vom Fruchtwasser im Mutterleib umgeben war, müssen sich zuerst alle Funktionen einspielen, wenn das Baby geboren ist. So ist es für die Haut schwierig, dass Gleichgewicht in der Talgproduktion zu finden, wenn diese ständig eingecremt wird. Nach einem halben Jahr sollten Kinder dann auch nicht täglich, sondern nur nach Bedarf eingecremt werden.

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