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Dampfsterilisator – Wirklich keimfrei Sauber?

Nadine Scheiner
05 Oct 2021
8 min.
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  • Bei einem Dampfsterilisator, der auch als Vaporisator bezeichnet wird, handelt es sich um ein Gerät, dass genutzt wird um Babyflaschen, Schnuller und Nuckel zu sterilisieren und zu Reinigen.
  • Es gibt unterschiedliche Modelle: Netzbetrieben oder Mikrowellenbetrieben – dadurch können unterschiedliche Babyflaschen und auch Zubehör sterilisiert werden.
  • Es werden von einigen Herstellern wie beispielsweise NUK auch Dampsterilisatoren angeboten, mit denen es möglich ist, Babykost zu erwärmen.

Dampfsterilisatoren – Nur sauber oder auch keimfrei?

Säuglinge sind nicht widerstandsfähig, wenn es um Keime und Bakterien geht und viele Mütter nutzen abgekochtes Wasser, um Flaschen und Schnuller keimfrei zu bekommen. Das ist jedoch mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden und energiesparend ist auch etwas anderes. Darum sollte gleich zu Beginn ein Dampfsterilisator oder Vaporisator gekauft werden. Den gibt es in unterschiedlichen Preisklassen und für verschiedene Möglichkeiten, je nach Bedarf zu erwerben.

Ein Dampfsterilisator arbeitet nach einem einfachen Prinzip, indem Wasser bis zum Verdampfen erhitzt wird und es so ermöglicht wird, die entsprechenden Teile keimfrei und sauber zu bekommen. So kann Energie und auch kostbare Zeit gespart werden, die die meisten Eltern nicht mehr haben. Eltern können sicher sein, das sich weder Schmutz und Keime an den Flaschen und Saugern befinden, denn alles wird einfach abgetötet.

Unterschiedliche Dampfsterilisator Modelle

Bei den Dampfsterilisatoren gibt es unterschiedliche Arten, da wären zum einen die Sterilisatoren, die mit einer Mikrowelle arbeiten oder auch elektrische Geräte und die Vaporisatoren. Beide Varianten werden letztendlich dazu genutzt, um Krankheitserreger und Bakterien abzutöten und bei beiden geschieht das durch Wasserdampf. Die Sterilisatoren, die Wasserdampf verwenden, werden auch als Autosklave bezeichnet oder eben Dampfsterilisatoren und kommen auch in der Medizin zur Anwendung um Operationsbesteck zu desinfizieren.

Die netzbetriebenen Vaporisatoren

Diese Variante ist sehr einfach in der Handhabung und hier werden alle schädlichen Keime sehr schnell abgetötet. Mit Vaporisatoren bzw. Dampfsterilisatoren gehört das anstrengende Auskochen der Vergangenheit an und ist schnell durchgeführt, dank dem schonenden Wasserdampf. Ihr solltet besonders darauf achten, dass das Abtöten der Bakterien ausschließlich mit „reinem“ Dampf geschieht, also ohne Chemikalien und dadurch die Babyflaschen und –schnuller nicht zusätzlich durch die Chemikalien abgenutzt werden.

Die Mikrowellen Vaporisatoren

Dampfsterilisatoren, die mittels einer Mikrowelle betrieben werden können, werden immer beliebter, denn sie kosten nur kleines Geld. Die Handhabung ist zudem kinderleicht und der ganze Durchgang geht schnell.Geworben wird hier mit einer Entkeimung und Reinigung schon mit einer Zeit von unter 2 Minuten, dabei bleibt das Prinzip immer dasselbe. Heißer Wasserdampf sorgt dafür, dass Keime abgetötet werden und Flaschen, Sauger und anderes Zubehör keimfrei und sauber wird.Im Aussehen erinnern die Vaporisatoren  an ganz normales Mikrowellengeschirr, das jeder kennt. Wird so ein Gerät in die engere Auswahl gezogen, sollten die Maße mit der heimischen Mikrowelle verglichen werden, damit der Sterilisator auch hinein passt.

Aber der Energieaufwand und auch die dadurch entstehenden Umwelteinflüsse dürfen hier nicht außer Acht gelassen werden. Denn eine Mikrowelle benötigt mehr Watt als ein netzbetriebener Dampfsterilisator, der einen Kraftaufwand von max. 350 Watt aufbringt.

Unter den Herstellern sind Reer, NUK und Philips genauso vertreten wie MAM und andere große Namen. Zu den kostengünstigsten gehört ein Gerät der Marke Reer. Es hat ein Fassungsvermögen von bis zu vier Flaschen, die danach auch dort weiter aufbewahrt werden können. Der Reinigungsdurchgang ist mit 7 Minuten angegeben. Wobei das Gerät für alle gängigen Mikrowellenarten empfohlen wird. Mit knapp unter 10 Euro ist das eine Investition die sich lohnt, auch wenn das Gerät wie eine Mikrowellenschüssel aussieht.

Rund 17 Euro kostet der günstigste Mikrowellen Sterilisator vom Hersteller NUK. Er ist nahezu ideal für das tägliche Desinfizieren und er braucht lediglich ganze 4 Minuten, bis alles keimfrei sauber ist. Geeignet ist das Gerät für alle Flaschen, die im Handel erhältlich sind und im Lieferumfang ist zudem noch eine Flaschenzange enthalten, womit ein hygienisches Entnehmen möglich wird.

Der absolute Spitzenreiter ist der Mikrowellen Sterilisator von Philips, wobei seitlich angebrachte Griffe für ein sicheres Verschließen sorgen. Der Reinigungsdurchlauf dauert nur 2 Minuten und Studien ergaben, dass mit ihm bis zu 99,9 Prozent aller Bakterien abgetötet werden können. Mit einem Preis von gut 40 Euro ist er nicht gerade als billig zu bezeichnen, dafür kann er überall mit genommen werden und im Lieferumfang befinden sich 1 Zange, 2 Flaschen mit 125 ml Inhalt und 2 Flaschen mit einem Volumen für 260 ml Inhalt.

Die Vorteile

  • Schneller als die netztbetriebene Variante
  • Passen in jede Mikrowelle
  • Eine einfache Bedienung

Die Nachteile

  • Ein hoher Energieaufwand
  • Ein geringes Fassungsvermögen
  • Es besteht eine Abhängigkeit von der Mikrowelle

Was sollte beim Kauf beachtet werden?

Dampfsterilisatoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, diejenige die am günstigsten ist, ist die für eine Mikrowelle. Dazu ist anzumerken, dass natürlich ein solches Gerät im Haushalt verfügbar sein muss, aber in der Zwischenzeit hat wohl jeder eine in der Küche stehen. Die elektrischen Geräte sind im Preis etwas kostspieliger, dafür entfällt die Nutzung der Mikrowelle.

Bei den elektrischen Geräten gibt es unterschiedliche Hersteller, wobei sich die von NUK und Phillips in Tests als empfehlenswert heraus gestellt haben. Der Vorteil liegt in der Tatsache, dass in diesem Gerät nur die Gegenstände des Babys gesäubert und sterilisiert werden, wobei die Mikrowelle auch für andere Dinge genutzt wird. Der elektrische Vaporisator ist hingegen auch für die Aufbewahrung zu nutzen, was sich als platzsparend heraus gestellt hat.

Auf diese Punkte sollte geachtet werden

Wer sich solch ein Gerät zulegen möchte, muss beim Kauf gleich einiges in Betracht ziehen. Dazu kann folgende Checkliste genutzt werden:

  • Das Gerät sollte immer ein TÜV- bzw. Gütesiegel aufweisen
  • Die Temperatur sollte sehr hoch sein, denn nur dann können wirklich alle Keime abgetötet werden
  • Einzelne Teile sollten Spülmaschinen tauglich sein, so beispielsweise der Deckel und der Korb
  • Wie lange bleiben die Gegenstände bei geöffnetem Deckel keimfrei?
  • Schließt das Gerät gut ab?
  • Ist das Gerät für alle Flaschenmarken geeignet und wie viele passen bei einem Durchlauf hinein?
  • Die Bedienung sollte unkompliziert sein und das Gerät sollte sich einfach befüllen lassen
  • Gibt es eine integrierte Abschaltautomatik?
  • Passt das Gerät in die eigene Mikrowelle?

Das alles sind Kriterien, die bei einem Kauf berücksichtigt werden sollten, denn schließlich muss das Gerät einige Zeit zur Nutzung bereit stehen.

Weitere Kaufkriterien

Bei den unterschiedlichen Modellen kann zwischen klein und groß gewählt werden, je nach Bedarf. Handelt es sich zum Beispiel um eine Mehrlingsgeburt, muss ein größeres Gerät angeschafft werden. Es ist außerdem sowieso ratsam, sich für ein größeres Gerät zu entscheiden, denn so kann alles was sich von Babyzubehör im Gebrauch befindet auf einmal darin Platz finden. Wer sich ein Schnäppchen sichern will, sollte gerade bei einem Dampfsterilisator nicht so auf den Preis achten, denn er sollte unbedingt von guter Qualität sein. Billige Geräte sind nicht nur schlechter verarbeitet, sie geben in der Regel auch schnell ihren Geist auf. Als relativ sicher hat sich hierbei der Kauf via Internet herausgestellt, denn es können nicht nur Produkt Bewertungen eingesehen werden, auch die Auswahl ist um einiges größer als in einem Babyfachgeschäft.

Ein wichtiger Punkt, worauf beim Kauf immer geachtet werden sollte, ist die Arbeitszeit, die das Gerät benötigt. Es gibt mittlerweile Sterilisatoren, die mit einer Zeit deutlich unter acht Minuten auskommen. So lässt sich der Stromverbrauch reduzieren und das Zubehör ist schnell wieder gebrauchsfertig. Es gibt zwischen den Preisen und der Qualität deutliche Unterschiede. Es muss dringend davor gewarnt werden, ein Gerät zu kaufen, das mit BPA belastet ist. Dieser Stoff hat nicht nur Einfluss auf die Gesundheit des Kindes, es kann zu Fortpflanzungs- und sogar zu Entwicklungsstörungen kommen und es hat nachweislich einen schädlichen Einfluss auf das Hormonsystem. Jeder weiß, dass Babys, sowie auch Kleinkinder ein noch nicht fertig ausgeprägtes Immunsystem haben und somit anfälliger für Infektionskrankheiten sind, die das Gerät schließlich verhindern soll.

Es gibt zwar nicht mehr viele Hersteller die BPA noch nutzen, aber es sollte doch darauf geachtet werden. Allerdings müssen die Geräte, die diesen Zusatzstoff noch haben, gekennzeichnet sein. Ist das der Fall, sollte der Vaporisator nicht gekauft werden. Viele Geräte haben auch eine Abschaltautomatik, aber längst nicht alle, darauf verzichtet sollte nicht werden. Sie ist unerlässlich, denn während das Gerät läuft, können gut andere Arbeiten erledigt werden, ohne das immerwährend nachgeschaut werden muss. Ein Muss ist auch ein Flaschenhalter, der eigentlich längst zum Lieferumfang gehört. Es sollte beim Kauf also dringend darauf geachtet werden, dass auch einer vorhanden ist.

Auf die Verbrauchswerte achten

Damit ein Dampfsterilisator nicht zu einer Kostenfalle wird, was durchaus schon vorgekommen ist, müssen der Energieverbrauch, sowie auch die Füllmenge angegeben sein. Das Angro der Geräte hat einen einigermaßen identischen Wasserverbrauch, aber bei der Energie gibt es durchaus noch Stromfresser. Wer vor einem Kauf steht sollte die Laufzeit und den angegebenen Energieverbrauch ins Auge fassen, nur so kann entschieden werden, ob das Gerät auch sparsam arbeitet.

Jeder der ein Baby zu Hause hat, möchte dass es ihm so gut wie irgend möglich geht, dazu gehört in der heutigen Zeit ein Dampfsterilisator. Es muss aber nicht zwangsläufig auch das teuerste Gerät gekauft werden, denn auch unter den Günstigen ist Qualität zu finden. Dazu gehört nur eine kurze Recherche und so ein Gerät kann schnell gefunden werden.

Ein Dampfsterilisator kann noch mehr

Ist die Grundausstattung für ein Baby schon da, kann gern ein Dampfsterilisator dazu gekauft werden. Ist noch nichts vorhanden, sollte überlegt werden, ob es nicht ein Vaporisator mit Zubehör sein sollte. Hier wurde alles bedacht, was für den täglichen Bedarf ausreichend ist. Zudem wird so ein Komplett- Paket auch um einiges günstiger, als wenn alles einzeln gekauft wird.Außer dem eigentlichen Gerät gibt es dann noch Flaschen, unterschiedliche Sauger und Nuckel gratis dazu. Wer jetzt noch einen Vaporisator kaufen möchte, sollte darauf achten, dass er auch mit einem Kostwärmer ausgestattet ist, damit können Breie schonend warm gemacht werden. Sie verlieren so keine Inhaltsstoffe und Vitamine bleiben ebenfalls erhalten. Auch hier ist wieder zuerst auf eine gute Verarbeitung zu achten, das Gerät sollte schon einen hochwertigen Eindruck erwecken. Es sollte auch möglichst viel Zubehör aufnehmen können und ein Verstauen nach dem Desinfizieren ist auch wichtig, damit so viel Platz wie möglich gespart werden kann.

Die Pflege des Dampfsterilisators

Sterilisatoren sind Geräte, die mit heißem Dampf Bakterien und Keime vernichten sollen. Damit das Gerät selber auch lange funktioniert, muss es zeitweilig selber eine Pflege verordnet bekommen. Kalkablagerungen können sonst dafür sorgen, dass es nicht mehr richtig arbeitet oder ganz den Geist aufgibt.Kalk hat immer etwas mit der Wasserqualität zu tun und die kann bei einem örtlichen Wasserversorger hinterfragt werden. Bei einem Dampfsterilisator sind es in der Regel die Heizelemente, die in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn nicht regelmäßig eine Entkalkung stattfindet. Wird das Gerät dahingegen vernachlässigt, ist eine desinfizierende Wirkung in Frage zu stellen.

Zum Lieferumfang eines jeden Gerätes gehört auch eine Bedienungsanleitung des entsprechenden Herstellers. Hier sind genaue Anweisungen zu finden, wie und wann das Gerät entkalkt werden sollte. In vielen Fällen wird eine Mischung aus Zitronensäure und Wasser empfohlen, die für eine bestimmte Zeit in das Gerät gegeben wird. In der Regel handelt es sich hierbei um einen Zeitraum zwischen zwei und fünf Minuten, in denen der Sterilisator laufen sollte.Unverzichtbar ist der zweimalige Durchgang nur mit Wasser nach dem Entkalken, damit die Zitronensäure keine Rückstände bilden kann. Dabei sollten sich natürlich weder Flaschen noch Sauger im Gerät befinden. Sind diese Vorgänge abgeschlossen kann der Dampfsterilisator wieder über einen bestimmten Zeitraum wie gewohnt genutzt werden.

Da sich bei einem regelmäßigen Gebrauch Kalkablagerungen bilden, ist es unverzichtbar zu entkalken. Dabei wird natürlich auch die Lebenserwartung von einem Sterilisator erheblich verlängert. Ist das Gerät erst einmal verkalkt, können Keime nicht mehr richtig abgetötet werden und das Kind kann erkranken. Bei leichteren Verkalkungen reicht es schon mit etwas normalem Haushalts-Essig dem Kalk entgegen zu wirken, bei stärkeren Ablagerungen sollte zu der schon erwähnten Zitronensäure oder einem handelsüblichen Entkalker gegriffen werden. Übrigens, zu aggressiven Putzmitteln oder gar zu Stahlschwämmen sollte auf keinen Fall übergegangen werden, sie würden das Gerät nur nachhaltig schädigen.

FAQ - Dampfsterilisator

Was ist der Unterschied zwischen einem Sterilisator und einem Vaporisator?

Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten besteht im Hauptsächlichen darin, dass die Vaporisatoren ähnlich wie ein Inhalator funktioniert und und für medizinische Dampfkuren mit Kräutern verwendet werden. Ein Sterilisator hingegen findet auch bei der Desinfektion von Babyartikeln und Operationsbesteck Anwendung und damit ist der Begriff Sterilisator Baby hier im eigentlichen Sinne mit dem Begriff Vaporisator gleich zu setzen, der als Dampfsterilisator bezeichnet wird.

Wie wird ein Vaporisator entkalkt?

Ein Vaporisator bzw. ein Dampfsterilisator wird ähnlich wie die Maschinen im Haushaltsbereich entkalkt. Dazu wird einfach Wasser in das Gerät eingefüllt und dann zusätzlich etwas Essig oder Zitronensäure hinzugegeben. Der Essig oder die Zitronensäure verdampft nach dem Anstellen des leeren Gerätes und führt damit eine ganz natürliche Entkalkung durch. Ist der Vorgang beendet, wird der Vaporisator ganz einfach mit klaren Wasser ausgespült und sollte so fertig entkalkt und fit für den nächsten Desinfektionsgang sein. Auf jeden Fall sollte von der Entkalkung mit chemischen Zusätzen abgesehen werden.

Wie lange bleiben die Gegenstände steril?

Die Babyartikel oder die Dinge die in einem Vaporisator desinfiziert wurden, bleiben solang steril darin, bis das sie benutzt werden. Die Flaschen und Schnuller können, solang in dem Gerät stehen bleiben, bis das sie gebraucht werden. Ist ein Schnuller oder ein Babyfläschchen in Gebrauch, dann ist dieses nicht mehr steril.

Wie viel Wasser passt in einem Vaporisator von NUK?

Das kann nicht pauschal beantwortet werden, sondern hier muss sich nach den Angaben des Herstellers gerichtet werden. Doch im Normalfall werden bis zu 500 ml in einen netzbetriebenen Vaporisator eingefüllt, damit ein perfektes Ergebnis erhalten wird.

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