Mit Haustieren aufzuwachsen hat viele Vorteile für Kinder, das wird keiner bestreiten. Und schon seit Jahrhunderten ist der Hund der beste Freund und Begleiter des Menschen. Warum also nicht einen Hund für die Kinder ins eigene Heim holen? Worauf solltet ihr achten und unter welchen Umständen ist das überhaupt eine gute Idee?
Ein Hund für meine Kinder! Worauf sollte man achten?
Warum ist ein Hund für die Kinder eine gute Idee?
Hunde sind tolle Begleiter im Alltag. Sie spielen mit uns, trösten uns, begleiten uns in allen Lebenslagen und sind mit ihrer bedingungslosen Liebe die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. Dieses Erlebnis ist für alle Kinder und auch uns Erwachsene eine große Bereicherung.
Ältere Kinder lernen durch einen eigenen Hund Verantwortung zu übernehmen. Die täglichen Pflichten, wie Füttern, Wasser geben, Gassi gehen und Spielen bringen den Kindern bei Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen, dass gänzlich von ihnen abhängig ist. Und das ungeachtet äußerlicher Umstände wie schlechtem Wetter oder der eigenen Lust und Befindlichkeit.
Auch die Erziehung des Hundes ist ein spannendes Unterfangen und verlangt nach Durchhaltevermögen und Konsequenz. Die Belohnung für diese Hingabe ist ein treuer Begleiter, der einem über viele Jahre erhalten bleibt. Das Training mit dem Hund kann sogar zum Hobby werden und führt euch gemeinsam in die Natur und kann die Motivation zur sportlichen Betätigung werden.
Ein häufig verkannter Vorteil für die Haltung eines Hundes ist sein Drang das eigene Rudel zu beschützen. Und so könnt ihr euren Nachwuchs in der Begleitung des Tieres vielleicht mit etwas ruhigerem Gewissen in die Welt hinaus ziehen lassen!
Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein?
Ein Hund kostet natürlich auch Zeit und benötigt einige Aufmerksamkeit. Besonders in der ersten Zeit, die der Hund in ihrer Familie verbringt, ist es sinnvoll, dass eine Person fast rund um die Uhr für ihn da ist. Ihr solltet bedenken, dass es Zeit und Energie kostet, einen Welpen Sauberkeit, gewisse Grundregeln und ein angemessenes Sozialverhalten beizubringen.
Und auch danach benötigt euer vierbeiniger Freund noch einige Aufmerksamkeit. Für das Gassi gehen solltet ihr mindestens zwei- bis dreimal täglich eine halbe Stunde einplanen, ein langer Spaziergang oder der freie Zugang zu einem gesicherten Außenbereich sind eine gute Idee, wenn der Hund nicht unter Langeweile und zu wenig Auslastung leiden soll.
Damit euer Hund nicht auf dumme Gedanken kommt und Bücher, Schuhe oder Couch auseinander nimmt oder gar aus Langeweile und Frust Unsauber wird, solltet ihr ihn nicht länger als drei bis vier Stunden am Stück alleine lassen. Entweder seid ihr sowieso Zuhause, oder ihr fragt euren Arbeitgeber einfach mal, ob ihr das Tier mit ins Büro nehmen dürft. Voraussetzung dafür ist natürlich immer eine gute Grunderziehung!
Ihr solltet außerdem darüber nachdenken, ob ihr den Hund nur für eure Kinder oder auch für euch selbst anschafft. Auch wenn die Begeisterung für das neue Haustier anfangs vielleicht groß sein mag, wird sie schon bald nachlassen und wenn das Wetter schlecht oder die nächste Party oder das Fußballspiel interessanter ist, wird die Pflege des Vierbeiners unweigerlich an euch hängen bleiben.
Darüber hinaus wird ein Hund leicht bis zu 15 Jahre alt, eine Zeitspanne in der euer Nachwuchs vielleicht schon auszieht und da Haustiere in Studentenwohnheimen oder WGs nicht immer gerne gesehen sind, kann es durchaus sein, dass die weitere Pflege des Tieres an euch hängen bleibt.
Kommt es zu Erkrankungen oder Unfällen beim Tier und der Tierarzt muss tätig werden, kann es hier außerdem zu beträchtlichen Kosten kommen. Ein Faktor der eingeplant werden muss und unter Umständen zu einer großen Belastung der Haushaltskasse führen kann!
Welche Rassen als Familienhund
Die Entscheidung einem Hund ein Zuhause zu geben ist gefallen? Dann bleibt die große Frage welcher Hund es werden soll. Es gibt große und kleine, dicke und dünne Rassen. Tiere, die zur Jagd gezüchtet wurden und solche, die die Familie beschützen sollen. Die Auswahl ist riesig. Bei der Wahl solltet ihr besonders auf die Charaktereigenschaften der verschiedenen Rassen achten, aber auch die körperlichen Voraussetzungen sollten stimmen.
Habt ihr noch kleine Kinder oder wohnt ihr in eher beengten Verhältnissen, solltet ihr eher auf kleine Rassen setzen. Ein Hund mit der Größe einer Dogge oder dem Bewegungsdrang eines Huskeys ist für diese Voraussetzungen eher eine ungünstige Wahl. Auch wer wenig Zeit hat, sollte sich von Rassen mit einem starken eigenen Willen, wie Jack Russel Terrier ihn haben, fern halten. Es lohnt sich im Zweifelsfall mit Züchtern und Kennern der in Frage kommenden Rassen zu besprechen.
Einen Gedanken wert ist auch die Möglichkeit einen Hund aus dem Tierheim zu übernehmen. Hier gibt es häufiger Hunde, die bereits eine grundlegende Erziehung erfahren haben und somit nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zu Beginn benötigen. Auch zu bedenken ist, dass viele reinrassige Hunde rassetypische Erbkrankheiten oder die Veranlagung für bestimmte Erkrankungen besitzen. Dalmatiner etwa leiden häufiger unter Taubheit, deutsche Schäferhunde erkranken nicht selten an einer schmerzhaften Hüftdysplasie. Gesünder sind hier meistens Mischlinge, die zudem in der Anschaffung günstiger sind.
Soll es tatsächlich ein reinrassiges Tier sein, findet ihr hier eine Auswahl der familienkompatibelsten Hunderassen:
- Labrador Retriever
- Golden Retriever
- Australian Shephard
- Beagle
- Neufundländer
Wenn ein eigener Hund unmöglich ist…
Ihr habt alle Vor- und Nachteile abgewogen und die gegebenen Bedingungen in eurer Familie bewertet und seid zu dem Ergebnis gekommen, dass ein eigener Hund zur Zeit keine Möglichkeit ist? Das bedeutet nicht, dass ihr auf ein Haustier für eurer Kinder verzichten müsst. Vielleicht besitzt jemand in eurer Nachbarschaft einen Hund mit dem ihr regelmäßig Zeit verbringen könnt. Manche älteren Menschen haben Hunde und nicht mehr die körperliche Verfassung sich ausreichend um das Tier zu kümmern. Vielleicht findet ihr jemandem, dem ihr so behilflich sein könnt.
Auch Tierheime sind froh, wenn sie verantwortungsbewusste Menschen finden, die regelmäßig mit einem Hund Gassi gehen können. Und falls sich irgendwann die Umstände verändern, könnt ihr diesem Hund vielleicht doch noch ein dauerhaftes Zuhause bieten.
Als Alternative zu einem Hund würden sich natürlich auch andere Tierarten anbieten. Katzen beispielsweise können den gesamten Tag zuhause verbringen, benötigen weniger Aufmerksamkeit und sind trotzdem treue Gefährten, die gerne mit euren Kindern Kuscheln oder Spielen. Auch Nager, wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster können wundervolle Haustiere sein!
Fazit - Welcher Hund eignet sich für Kinder
Ein Hund in der Familie ist eine wundervolle Idee, die den Alltag und die Familie langfristig sehr bereichern kann. Trotzdem müssen auch die äußeren Umstände passen, damit Mensch und Tier glücklich sind und das gemeinsame Leben ohne größere Probleme klappt. Die Anschaffung sollte im Vorfeld genauestens abgewogen und mit der gesamten Familie besprochen werden. Bei diesem Projekt müssen alle Familienmitglieder zusammenarbeiten!