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Organisation für Mamas: So funktioniert der Alltag (fast) reibungslos

Nadine Scheiner
30 Nov 2020
5 min.
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Kennst Du eine dieser perfekten Mütter? Sie backen meisterhafte Einhorn Kuchen, sind im Elternbeirat und Fußballverein aktiv und legen gleichzeitig eine kometenhafte Karriere aufs Parkett? Selbstverständlich sitzt die Frisur stets perfekt und nie, wirklich niemals, splittert der Nagellack ab. Neidvoll blicken ihr die anderen Mamas hinterher, wenn sie fröhlich lächelnd den Kindergarten gen Büro verlässt. Wir fragen uns, wie macht sie das? Und gleichzeitig wollen wir auch ein bisschen so sein. Tatsächlich gibt es einige erprobte Tools, mit denen sich der Mama-Alltag besser organisieren lässt.

Organisation für Mamas
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Meal-Prep: der Retter von Figur und Nerven

Meal-Prep ist der moderne Ausdruck für das klassische Vorkochen. Tatsächlich praktizieren mittlerweile viele Mamas den neu erwachten Trend. Deshalb sprießen unzählige Videos und Ratgeber zu dem Thema aus dem Boden.

Die Vorbereitung der Mahlzeiten beginnt bereits mit dem Einkauf. Wer einmal pro Woche große Mengen Essen verkocht, der braucht auch nur einen Großeinkauf zu managen. Dazu gesellt sich ein kleinerer Einkauf unter der Woche, bei dem zum Beispiel der Vorrat an frischem Obst und Gemüse aufgefüllt werden. Es scheint erwiesen, dass weniger Geld ausgegeben wird, wenn wir einmal anstatt mehrmals pro Woche einkaufen.

Eine sorgfältige Planung entscheidet über den Erfolg des Meal-Preps. Am besten wird einmal pro Woche ein Speiseplan vorgeschrieben. Darauf sollten verschiedene Gerichte auftauchen, die vorgekocht werden können. Wichtig ist, dass sich die Speisen mehrere Tage lang halten.

Aufbewahrungsdauer im Kühlschrank:

  • Gekochtes Fleisch: maximal 4- 5 Tage
  • Gekochten Geflügel: maximal 3 – 4 Tage
  • Gegarter Fisch: maximal 2 Tage
  • Eintopf/Suppe: maximal 4 Tage
  • Spinatgerichte: maximal 2 Tage

Einsteiger können sich kostenlose Wochenpläne beispielsweise auf gaumenfreundin.de aus dem Internet herunterladen. Diese dürfen selbstverständlich an den eigenen Geschmack angepasst werden. Wichtig ist, dass das Essen schmeckt und die Familien sich auf die Speisen freuen.

Viele Mamas nutzen den Sonntag als Kochtag. Sie bereiten – teilweise mithilfe der ganzen Familie –die Speisen für die nächsten Wochentage zu. Normalerweise ist das Zeitinvestment geringer, als wenn jeden Tag neu gekocht wird. Das gilt insbesondere dann, wenn mehrmals die gleichen Sättigungsbeilagen verwendet werden. Damit das klappt, werden beispielsweise zwei Nudel- und drei Reistage einkalkuliert.

Für Abwechslung sorgen verschiedene Soßen, Fleisch- und Gemüsesorten. Idealerweise werden direkt Dips und Aufstriche präpariert. Gut eignet sich zum Beispiel Hummus. Auch Eier lassen sich vorkochen, Du kannst sie pur genauso genießen wie auf Butterbrot oder Salat.

Sind die Gerichte fertig zubereitet, wandern sie am besten portionsweise in mikrowellengeeignete Lunchboxen. Die Soßen werden idealerweise separat aufbewahrt, damit das Essen nicht durchmatscht.

Wer sich die Speisen klug vorbereitet, der ernährt sich normalerweise gesünder. Das gilt insbesondere, wenn bei der Zusammenstellung der Lebensmittel auf Ausgewogenheit geachtet wird. Gleichzeitig bewahrt Meal-Prep vor Heißhungerattacken, weil immer ein leckerer Snack im Haus ist. Wer regelmäßig vollwertige Mahlzeiten isst, der sorgt gut für seinen Körper und nimmt normalerweise langfristig ab.

Kalender: alle Termine auf einen Blick

Damit an Zahnarzttermine, Kindergeburtstage von Freunden und den Versicherungsvertreter gedacht wird, wandern alle Termine in einen Kalender. Es gibt großartige Organisationstools für das Smartphone.

Da wir unser Handy meistens bei uns haben, lohnt es sich, dort die wichtigsten Aufgaben und Daten einzutragen. Das Elektrogerät erinnert uns außerdem an die anstehenden Verabredungen. Ein weiterer Vorteil der elektronischen Terminplanung ist, dass wir Daten unterwegs problemlos nachtragen und keinen zusätzlichen Organizer mitschleppen müssen.

Zusätzlich bewähren sich Familienkalender. Dort können Eltern und Nachwuchs ihre Termine nebeneinander einschreiben. So sieht jeder direkt, welche Vorhaben die anderen haben. Gemeinsame Aktivitäten lassen sich besser planen. Aufgrund der hohen Nachfrage hat jetzt auch fotokalender.com die Familienplaner ins Sortiment aufgenommen. In den vergangenen Monaten sind immer wieder Eltern an das Unternehmen herangetreten und hatten um ein individualisierbares Planungstool für die ganze Familie gebeten.

Als lustige Aktion für schmuddeliges Herbstwetter können Mamas, Papas und Kinder gemeinsam ihren Familienkalender gestalten. Schöne Fotos dürfen genauso eingefügt werden wie lustige oder rührende Sprüche. Mit einem perfekt gestalteten Planungstool wird der Alltag direkt einfacher und übersichtlicher.

Aufräum-Hacks für Eilige

Wer Kinder hat, der kennt es. In den unmöglichsten Ecken tauchen Legosteine, Murmeln oder Sticker auf. Außerdem liegen gerne Klamotten und Schulsachen in der gesamten Wohnung verteilt. Die meisten Mamas wünschen sich ein blitzblankes Meister-Proper-Haus, verzweifeln aber regelmäßig bei der Umsetzung.

Was hilft, ist Unterstützung. Bereits kleine Kinder können im Haushalt mitmachen. Damit das funktioniert, müssen die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden.

  1. Das Aufräumen darf kein Zwang sein, sondern soll Spaß machen.
  2. Die richtigen Ordnungssysteme machen es den Kindern leicht.
  3. Alle Utensilien sollten einen bestimmten Platz haben, damit sich die Kleinen zurechtfinden.

Viele Kinder lieben es, wenn es einen Aufräumwettbewerb gibt. Sie können dabei gegen die Geschwister antreten oder auch gegen die Mama. Eins, zwei, drei und losgeht es! Die Bücher kommen in das Regal, die Bausteine in die Kisten.

Je kleiner die Kinder sind, desto einfacher sollte das Ordnungssystem sein. Am besten werden verschiedene Spielzeugkisten angeschafft, in die Spielsachen und Bastelausrüstung verstaut werden können. Wer Lust hat, kann auch einfach Verpackungskartons dekorieren und als Aufbewahrungsmöglichkeiten verwenden.

Falls der Aufräumwettbewerb nicht animiert, kann auch mit einem Belohnungssystem gearbeitet werden. Die Eltern wissen selbst am besten, was bei ihren Kindern zieht.

Für die Erwachsenen gilt: nie mit leeren Händen durch das Haus laufen. Wer auf dem Weg in die Küche direkt die benutzten Gläser vom Wohnzimmer mitnimmt, der spart Zeit ein und schafft ein bisschen Ordnung. Richtig effizient ist es auch, sich zwei oder dreimal täglich einen Timer auf 10 Minuten zu stellen. In dieser Zeit wird durch die eigenen vier Wände gewirbelt und schnell aufgeräumt. In wenigen Minuten kann bereits viel erreicht werden.

Wie wäre es mit einem Ausmist-Termin alle drei Monate? Wer nicht viel Kram anhäuft, der hält leichter Ordnung. Bei den Aktionen kann jeweils ein anderer Raum oder eine andere Etage entrümpelt werden. Findet das Aussortieren regelmäßig statt, hält sich die Arbeit im Rahmen.

Hilfreiche Organisations-Tools für jeden

Einige Methoden haben sich im professionellen Zeit- und Selbstmanagement bewährt. Diese können nicht nur von aufstrebenden Geschäftsleuten verwendet werden, sondern auch als Rettungsanker für Mamas dienen.

Um nicht im Chaos zu versinken, wird die kommende Woche schon am Sonntag vorgeplant. Alle bekannten Termine tragen die Eltern dazu in ihren Kalender ein. Idealerweise wird dabei die jeweilige Dauer angegeben. Dafür sollten auch die An- und Abfahrtszeiten notiert werden. Ist nicht bekannt, wie lange die einzelnen Aktionen dauern, reicht eine großzügige Schätzung. Besser es werden Puffer einkalkuliert, als dass Hektik aufkommt.

Wichtig ist es, nicht die gesamte Woche auszufüllen, sondern nur etwa 75 %. Sicherlich werden unerwartete Aufgaben auftauchen. Außerdem brauchen Eltern auch Freizeit. Es ist essenziell sich Raum für die eigenen Bedürfnisse zu schaffen. Auch dieser wird im Kalender festgelegt.

Nicht alle unsere Aktivitäten und Verpflichtungen haben die gleiche Wichtigkeit. In unserer Wochenplanung ist deshalb eine Priorisierung der Aufgaben sinnvoll. Dazu gibt es verschiedene Methoden, wie beispielsweise das Bullett-Journal. Es vereint To-do-Listen, Kalender sowie Notizbuch und ist gleichzeitig ein Platz für kreatives Malen, Zeichnen, Stempeln und Kleben.

Hilfreich kann auch die ABC-Methode sein. Dazu werden drei Kategorien A, B und C erstellt. Wichtige Aufgaben, die von einem selbst durchgeführt werden müssen, fallen in A. Unter B werden sämtliche Tasks geschrieben, die zwar wichtig sind, aber delegiert werden können. C-Aufgaben sind aktuell weder wichtig, noch müssen sie von einem selbst übernommen werden. Alle A-Aufgaben sind zeitnah zu erledigen. C darf liegen bleiben, bis es wichtig wird und B geben wir am besten ab.

Auch die sogenannte Eisenhower-Matrix kann System ins Chaos bringen. Dazu werden die Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit sortiert.

  • Dringliche und wichtige Aufgaben: Schnellstmöglich erledigen
  • Dringliche, nicht wichtige Aufgaben: am besten abgeben
  • Wichtige, nicht dringliche Aufgaben: für die Zukunft einplanen
  • Weder dringliche noch wichtige Aufgaben: streichen

Der frühe Vogel: Wecker stellen und aufstehen

Die Snooze-Taste ist morgens unser bester Freund. Sie ermöglicht es uns, dass wir noch zehn Minuten weiterschlafen können. Und dann nochmal zehn Minuten und nochmal zehn Minuten. Für den Seelen- und Familienfrieden von Müttern ist es allerdings besser, die Snooze-Taste abzuschrauben oder zu schlichtweg zu ignorieren.

Wer morgens in Ruhe den ersten Kaffee trinken kann und vielleicht schon die Pausenbrote schmiert, der startet wesentlich entspannter in den Tag. Eine eigene Morgenroutine zu entwickeln, fördert die gute Laune. Wie wäre es mit einer kurzen Yoga-Session oder einer schnellen Runde an der frischen Luft, bevor die Liebsten aufwachen?

Am Anfang ist es hart, sofort beim ersten Weckerklingeln aus den Federn zu hüpfen. Aber wer das ein paar Mal praktiziert hat und den Wohlfühlfaktor von morgendlicher Ungestörtheit entdeckt, wird die Snooze-Taste nicht vermissen.

Natürlich muss keine Mama alle Tipps und Tricks umsetzen. Aber mit ein paar Veränderungen im Alltag geht die Organisation von Haushalt, Freizeit und Verabredungen kinderleicht von der Hand.

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