Was genau ist Pilates?
Pilates ist eine Methode zur Stärkung des Körperzentrums (Powerhouse). Entwickelt wurde es von Joseph Hubertus Pilates aus den Beobachtungen und Erfahrungen verschiedener Bewegungsformen und Sportarten. Unter anderem beobachtete er, ähnlich asiatischem Kampfsport und Leibesübungen, das Bewegungsverhalten von Tieren. Daneben beschäftigte er sich in erster Linie mit dem klassischen Tanz. Dazu kam es, weil er bereits in jungen Jahren in einer schlechten körperlichen Verfassung war und in der Folge viel Sport trieb.
Daraus entwickelte er das Pilatestraining, welches er zuvor noch Contrology nannte. Trainierte er vor 1914 Polizeibeamte von Scotland Yard in England und in den Zwischenkriegsjahren, nach seiner Rückkehr in Deutschland, die Hamburger Polizei in Selbstverteidigung, eröffnete er in den 1920er Jahren bereits sein erstes Pilates-Studio in New York. Großer Beliebtheit erfreute sich das Training unter SportlerInnen, TänzerInnen und SchauspielerInnen.
Später veröffentlichte er zudem einige Bücher über Pilatestraining. In seinem Werk Your Health wird sein Anliegen besonders deutlich. Das Buch handelt von natürlicher Gesundheit in Form einer harmonischen Mitte zwischen Körper und Geist. Körperliche und geistige Ausgeglichenheit haben bei ihm mindestens den gleichen Stellenwert, wie materielle Ziele. Buddhistische und ähnliche Lehren finden somit über Umwege Eingang in sein Schaffen. Man spürt die Parallelen zum Yoga. Allerdings war Joseph H. Pilates der Ausgleich wichtig und nicht die Spiritualität.
Harmonie – das bedeutet bei Pilates fließende Bewegungen, gleichmäßiges Training und ruhige Atmung. Außerdem soll die Körpermitte trainiert werden. Dabei ist besonders die Tiefenmuskulatur von Bedeutung. Sie stabilisiert den Rücken und sorgt für eine bessere Konstitution insgesamt. Pilates ist ein leichtes und schonendes Training, welches genauso gut im Alltag, als Entlastung zur Büroarbeit und begleitend zu anderen Sportarten betrieben werden kann. Es ist gleichermaßen gut für Männer und Frauen. Wenn es auch nach dem Hype um Pilates in den 90er Jahren besonders bei Frauen beliebt war. Man bedenke, dass zum Beispiel die allseits bekannten Trainingsgeräte ursprünglich für Leistungssport und Rehamaßnahmen konzipiert wurden.
Das Training ist nach unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausgerichtet. Die Geräte dienen der Unterstützung. Es gibt über 500 Übungen, die entweder der Dehnung oder der Kräftigung des Körperzentrums dienen. Möchte jemand mit dem Training anfangen, wird empfohlen, dies unter professioneller Aufsicht zu tun. Es ist von großer Wichtigkeit, die Übungen richtig auszuführen. Es reicht nicht, sie auf einem Bild zu sehen. Man muss wissen, worauf es ankommt. Dies kann nur ein professioneller Trainer vermitteln. Vor jedem Training wird das Körperzentrum aktiviert. Als Anfänger lernt man zuerst einige grundlegende Pilates-Prinzipien kennen und beherrschen. Erst danach können Geräte angewendet werden.
Zu den wichtigsten Prinzipien gehört das Training der genannten Tiefenmuskulatur im Körperzentrum, Kontrolle, Konzentration, Entspannung und Atmung. Die Stärkung des Kraftzentrums (Powerhouse) hilft präventiv gegen Rückenleiden. Pilates ist für die Regenerationsphase nach einer Schwangerschaft geeignet.