Eine extreme Frühgeburt in der Zeit von der SSW 24 bis zur SSW 27 kann sehr kritisch sein. Die Kinder haben durch Schwangerschaftskomplikationen oft ein geringeres Gewicht als es andere Babys haben, die sich noch im Mutterleib befinden. Darüber hinaus ist die Organentwicklung zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
Aus diesen Gründen brauchen Extremfrühchen eine intensivmedizinische Behandlung. Dazu zählen oft die folgenden medizinischen Maßnahmen:
- Atemunterstützung
- Kreislaufüberwachung
- künstliche Ernährung
- Warmhalten in einem Inkubator
- strenge Hygienemaßnahmen
Wenn alle diese Maßnahmen ergriffen werden, liegt die Überlebensrate bei Frühchen in der 24. SSW bei etwa 67 Prozent. Eine Woche früher liegt sie mit 53 Prozent noch deutlich niedriger. Es gibt sogar Berichte von Extremfrühchen die bei der Geburt weniger als 500 Gramm gewogen und überlebt haben. Zum Teil konnten sie im Laufe der Zeit auch alle Beeinträchtigungen hinter sich lassen. Trotzdem sind die intensivmedizinischen Maßnahmen noch eine ärztliche Ermessensfrage.
Im Laufe der Zeit steigt die Überlebensrate stark an. Wird ein Kind in der SSW 25 geboren, liegt die Überlebensrate schon bei 82 Prozent. Zu diesem Zeitpunkt sind die Ärzte auch verpflichtet alle möglichen lebenserhaltenden Maßnahmen einzusetzen.
In der SSW 26 ist die Überlebenswahrscheinlichkeit schon auf 85 Prozent gestiegen. Jetzt nimmt zusätzlich das Risiko von langfristigen gesundheitlichen Folgen ab. Trotzdem sind eine künstliche Ernährung und intensivmedizinische Maßnahmen in der Regel notwendig.
In der SSW 27 erreichen die Frühchen oft ein Gewicht von mehr als 1.000 Gramm. Die Überlebenswahrscheinlichkeit hat sich mit etwa 95 Prozent noch einmal deutlich erhöht. Trotzdem kann aufgrund der wenig ausgebildeten Lungenfunktion noch nicht auf die Atemunterstützung verzichtet werden. Es gibt aber Medikamente, die die Lungenreifung unterstützen können.