Eine Frühgeburt ist immer mit Risiken verbunden und kann zu verschiedenen Komplikationen und Spätfolgen führen. Das Risiko sinkt aber stark, wenn das Kind bei der Geburt mindestens 1.000 Gramm wiegt.
Dieses Gewicht wird von einem gesunden Kind in der SSW 28 meist schon leicht überschritten. Das Durchschnittgewicht liegt rechnerisch in dieser Zeit bei etwa 1.100 Gramm. Daher haben auch viele Frühchen schon ein Körpergewicht von mindestens einem Kilogramm, wenn sie in der 28. Schwangerschaftswoche oder noch später geboren werden.
Auch die Organentwicklung ist zu diesem Zeitpunkt schon so weit fortgeschritten, dass die Probleme abnehmen. Bei Extremfrühchen, die zwischen der 24. und 27. SSW geboren werden, kommt es deutlich häufiger zu akuten und langfristigen Schwierigkeiten.
Allerdings ist die Lungenentwicklung in der SSW 28 noch nicht komplett abgeschlossen. Der oberflächenaktive Stoff, der für diese Reifung zuständig ist, ist das Surfactant. Es wird in immer größerer, aber noch nicht ausreichender Menge gebildet. Daher erfolgt nach einer Frühgeburt in der SSW 28 noch oft eine Atemunterstützung. Wenn die drohende Frühgeburt erkannt wird, können zu diesem Zeitpunkt Medikamente gespritzt werden, die die Lungenreife unterstützen.
Insgesamt müsst ihr nach einer Frühgeburt zwischen der 28. und 33. Schwangerschaftswoche meist nicht mehr mit starken Beeinträchtigungen rechnen. Viele dieser Frühchen brauchen auch nur wenig medizinische Unterstützung. Es können aber immer noch für eine kurze Zeit unterstützende Maßnahmen nötig werden. Dazu gehören vor allem:
- Atemunterstützung über eine Intubation oder eine CPAP-Maske
- Zeit in einem Inkubator oder in einem Wärmebett
- zusätzliche Ernährung über eine Magensonde
- strenge Hygienemaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen