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Wann ist ein Kaiserschnitt notwendig?

Nadine Scheiner
11 Nov 2021
4 min.
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Der Kaiserschnitt ist die Alternative zu einer vaginalen Geburt. Es kann unterschiedliche Gründe haben, warum euer Gynäkologe oder auch die Hebamme die Empfehlung für einen Kaiserschnitt geben. In einigen Fällen gibt es keine Alternative, wie bei einem Notkaiserschnitt oder auch bei einem Kaiserschnitt mit medizinischer Indikation.

Wann Kaiserschnitt nötig
Von Natthawon Chaosakun - Shutterstock

Die absoluten Indikationen bei einem Kaiserschnitt

Die wichtigste Ursache dafür, dass ein Kaiserschnitt notwendig wird, sind die absoluten Indikationen. Hier gibt es leider keine Alternativen, auf die ihr zurückgreifen könnt. Dazu gehören die folgenden Punkte:

 

  • Euer Baby hat eine unpassende Lage. Es kann zwar eine Steißgeburt auch vaginal probiert werden. Wenn allerdings eine Querlage vorliegt, ist das Risiko für Mutter und Kind zu hoch.
  • Euer Baby ist besonders groß. In wenigen Fällen kann es sein, dass die Größe des Babys und die Größe des Beckens der Mutter nicht kompatibel miteinander sind. Ein Auslöser kann beispielsweise ein Schwangerschaftsdiabetes sein. Auch hierbei handelt es sich um eine absolute Indikation.
  • Ihr habt eine Placenta praevia. Eine Plazenta praevia ist gar keine so große Seltenheit, verändert sich während der Schwangerschaft jedoch oft. Das heißt, zu Beginn liegt der Mutterkuchen noch vor dem Ausgang der Gebärmutter, zieht sich dann aber höher. Ist das bis Ende der Schwangerschaft nicht der Fall, ist ein Kaiserschnitt notwendig.
  • Ihr habt eine Uterusruptur. Der Riss in der Gebärmutter oder auch ein drohender Riss in der Gebärmutter sind eine absolute Indikation dafür, dass ein Kaiserschnitt durchgeführt wird.
  • Eine Präeklampsie oder auch ein HELLP-Syndrom liegen vor. Sowohl die Präeklampsie als auch das HELLP-Syndrom bedrohen das Leben von Mutter und Kind. Hier ist keine Zeit mehr, um eine vaginale Geburt in Angriff zu nehmen.
  • Es liegen Infektionen vor. Während der Schwangerschaft kann es passieren, dass es zu einer Infektion in der Gebärmutter kommt. Auch in diesem Fall muss es besonders schnell gehen.
  • Es droht eine Frühgeburt. Eine Frühgeburt in einer frühen Schwangerschaftswoche ist für euer Baby lebensbedrohlich. Abhängig vom Gewicht kann es sein, dass für die Geburt nur ein Kaiserschnitt möglich ist.
  • Die Nabelschnur liegt falsch. In einigen Fällen kann es passieren, dass sich die Nabelschnur vor den Ausgang der Gebärmutter legt. Bei einer natürlichen Geburt wird die Sauerstoffversorgung des Babys abgeklemmt. Daher ist ein Kaiserschnitt notwendig.
  • Eine fetale Azidose wird nachgewiesen. Ebenfalls möglich ist es, dass euer Baby nicht ausreichend Sauerstoff unter der Geburt bekommt und die Gefahr besteht, dass es zu Hirnschäden kommt. Hier wird nicht lange überlegt. Stattdessen wird sofort ein Kaiserschnitt durchgeführt.

Die relativen Indikationen bei einem Kaiserschnitt

Nicht immer ist ein Kaiserschnitt dringend notwendig, kann aber durchaus eine gute Wahl darstellen. In diesem Fall wird von einer relativen Indikation gesprochen. Unter anderem gehören dazu die folgenden Faktoren:

  • Die Lage eures Babys. Eine Querlage sorgt dafür, dass ein Kaiserschnitt unbedingt notwendig ist. Bei einer Beckenendlage kann eine vaginale Geburt allerdings durchgeführt werden, auch wenn die Gefahr von Komplikationen vorhanden ist.
  • Ihr hattet schon einen oder mehrere Kaiserschnitte. Wenn ihr schon einmal einen Kaiserschnitt hattet, kann dies die Gefahr einer Ruptur unter der Geburt erhöhen. Ein Kaiserschnitt kann daher empfehlenswert sein.
  • Probleme unter der Geburt: Einige Probleme unter der Geburt sind eine absolute Indikation, es gibt aber auch hier relative Indikationen. Seid ihr durch eine stark verlängerte Geburt oder sehr schmerzhafte Wehen beispielsweise sehr erschöpft oder verändern sich die Herztöne des Babys, ist ein Kaiserschnitt oft der bessere Weg.
  • Ihr erwartet nicht nur ein Baby. Mehrlinge sind für den Körper eine zusätzliche Belastung und auch eine Geburt mit Mehrlingen ist eine Herausforderung. Sie kann vaginal durchgeführt werden, wenn der führende Mehrling in der richtigen Position liegt. Aber natürlich habt ihr auch die Indikation für einen Kaiserschnitt.

Wichtig: Lasst euch umfangreich aufklären, welche Optionen ihr habt. Normalerweise werden sowohl die Ärzte als auch die Hebammen gemeinsam mit euch das weitere Vorgehen besprechen.

Wann Kaiserschnitt
Von Inez Carter - Shutterstock

Geplant und ungeplant – das ist wichtig zu wissen

Die primäre Sectio ist ein geplanter Kaiserschnitt. Schon vor der Geburt legt ihr euch darauf fest, dass ihr diesen Weg gehen möchtet. Dabei kann es sich um einen Wunschkaiserschnitt handeln, aber auch um einen Kaiserschnitt mit einer relativen oder einer absoluten Indikation. Bei einer sekundären Sectio handelt es sich um einen Kaiserschnitt, der durch einen Notfall eingeleitet wird, beispielsweise durch eine unerwartete Situation während der Geburt. Eine sekundäre Sectio kann aber auch durch relative Indikationen bedingt sein.

 

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