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Kindereinlagen – Fußfehlstellung beheben

Nadine Scheiner
29 Sep 2021
7 min.
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Kindereinlagen
Von Angelika Smile - Shutterstock
  • Die Korrektur einer Fehlstellung der Kinderfüße lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen
  • Kindereinlagen gibt es in verschiedenen Varianten. Welche Kindereinlagen für Ihr Kind die richtigen sind, hängt von der Fehlstellung der Füße ab.
  • Sind ein paar Kindereinlagen ausreichend oder sollten mehrere Paare angeschafft werden

Was sind Kindereinlagen?

Kindereinlagen sind spezielle Sohlen, die von Orthopäden angefertigt werden. Kindereinlagen werden in die festen Schuhe von Kleinkindern gelegt und sollen Fehlstehlungen des Fußes korrigieren. Bei der Frage, ab wann Kindereinlagen wirklich sinnvoll sind, gehen die Meinungen weit auseinander. Mit Kindereinlagen lassen sich selbst Fehlstehlungen wie die sogenannten X- oder O-Beine korrigieren. Wenn Sie selbst solche Fehlstehlungen bei Ihrem Kind bemerken, sollten Sie sich nicht scheuen, einen Orthopäden aufzusuchen. Denn Kleinkinder, welche bei Fehlstehlungen des Fußes keine Einlagen tragen, schädigen die Füße weiter. Außerdem kann es zu Hüft- und Knieproblemen kommen. Viele Kleinkinder, die Kindereinlagen tragen, empfinden mit diesen Kindereinlagen das Laufen sogar als bequemer. Damit die Kindereinlagen perfekt sitzen und sich angenehm tragen lassen, werden im Fachhandel, Orthopädiefachgeschäft, Abdrücke der Kinderfüße genommen. Nach diesen Abdrücken werden dann die individuellen Kindereinlagen gefertigt.

Was gibt es für Kindereinlagen?

Es gibt verschiedene Arten von Kindereinlagen. Aber eins ist sicher: Es gibt Kindereinlagen für fast jeden Kinderschuh. Leider gibt es auch Kindereinlagen, die das erwünschte Ziel völlig verfehlen. Damit die Anschaffung von Kindereinlagen nicht zum Flop wird, wollen wir Ihnen mit diesem Ratgeber alles erläutern, was Sie zum Thema Kindereinlagen wissen sollten. Es gibt

  • Korklederkindereinlagen
  • Weichschaumkindereinlagen
  • Plexilederkindereinlagen
  • sensomotorische Kindereinlagen.

Für welche Art von Kindereinlagen Sie sich entscheiden, ist von Ihrer persönlichen Vorstellung abhängig. Sie sollten niemals Kindereinlagen ohne fachmännischen Rat kaufen. Bei einem Orthopäden können Sie sich entsprechenden Rat einholen.

Wie lange müssen Kindereinlagen getragen werden?

Wie lange Ihr Kind Kindereinlagen tragen muss, hängt vom Zustand der Füße ab. Sowohl die Füße Ihres Kindes als auch die Kindereinlagen sollten regelmäßig kontrolliert werden. Kindereinlagen müssen getragen werden, solange es nötig ist, den kleinen Kinderfuß und somit auch die Muskultur zu unterstützen. Nur so kann sich die Muskulatur wieder richtig aufbauen. Damit sich die Füße Ihres Kindes wieder korrigieren, ist eine Einlagentherapie zwingend notwendig. Auch regelmäßige Gymnastik hilft dabei, Fehlstellungen von Kinderfüßen zu korrigieren.

Wann ist das Tragen von Kindereinlagen notwendig?

Sobald Ihr Kind über Schmerzen beim Gehen, Stehen oder beim Sport klagt, sollte dies durch einen Arzt oder Orthopäden abgeklärt werden. Häufig sind es Fehlstellungen der Füße, Beine, Knien oder Hüften. Mit Kindereinlagen besteht die Möglichkeit, diese Fehlstehlungen entsprechend zu korrigieren.

Wie werden Kindereinlagen richtig in die Kinderschuhe gelegt?

Bevor Sie die Kindereinlagen in die Schuhe legen, ist es wichtig, dass Sie das bereits vorhandene Polster oder das bereits vorhandene Schuhbett entfernen. Beachten Sie beim Einlegen der Kindereinlagen, dass Sie die richtige Seite verwenden. Es gibt jeweils eine Kindereinlage für die linke Seite als auch eine Kindereinlage für die rechte Seite. Geben Sie Ihrem Kind Zeit, um sich an die Kindereinlagen zu gewöhnen. In der Regel benötigt ein Kind zwei bis vier Wochen zum Eingewöhnen. Damit sich Ihr Kind langsam an die neue Situation beim Gehen gewöhnen kann, ist es ratsam, die Kindereinlagen anfangs nur stundenweise zu benutzen.

Welche Art von Kindereinlagen eignet sich für welche Fehlstellungen?

Welche Kindereinlagen Sie für Ihr Kind anschaffen sollten, ist unter anderem von der Fehlstellung abhängig. Ein Orthopäde kann Sie fachgerecht beraten. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick, welche Kindereinlagen für welche Fehlstellungen am besten geeignet erscheinen.

Korklederkindereinlagen

Korklederkindereinlagen bestehen aus einem Leder, welche schweißbeständig ist. Außerdem bestehen Korklederkindereinlagen aus einem Korkunterbau sowie einem festen Kern. Korklederkindereinlagen sollen das Fußgewölbe Ihres Kindes optimal unterstützen. Die meisten Korklederkindereinlagen sind mit einer langsohligen Weichpolsterung versehen und polstern die Füße Ihres Kindes zusätzlich. Korklederkindereinlagen kommen zur Anwendung zur Korrektur von Spreizfüßen, Knick-Senkfüßen sowie Hohlfüßen.

Weichschaumkindereinlagen

Kindereinlagen aus Weichschaum besitzen einen Kern, der aus Kunststoffweichschaum besteht. Auch Kindereinlagen aus Weichschaum unterstützen Kinderfüße und bringen die Kinderfüße zurück in ihre ursprüngliche Form. Wie es der Name bereits erahnen lässt, überzeugen Kindereinlagen aus Weichschaum besonders aufgrund des Tragekomforts. Auf dem Kern der Kindereinlagen aus Weichschaum befindet sich häufig eine Polsterschicht. Diese Polsterschicht soll dazu dienen, die Fußteile Ihres Kindes zu polstern, die sehr stark überlastet sind. Der Bezug von Kindereinlagen aus Weichschaum kann frei gewählt werden. Sehr häufig wird hierfür Leder verwendet. Bei Kindereinlagen aus Weichschaum werden häufig Versteifungselemente mit eingearbeitet. Oberste Priorität dieser Kindereinlagen ist die Flexibilität. Kindereinlagen aus Weichschaum kommen ebenfalls bei Beschwerden von Kleinkindern im Rücken- und Gelenkbereich zum Einsatz

Plexilederkindereinlagen

Kindereinlagen aus Plexileder werden aufgrund ihrer flexiblen Nutzungsmöglichkeiten sehr gerne genutzt. Plexilederkindereinlagen zählen zu den orthopädischen Einlagensohlen. Orthopädische Kindereinlagen aus Plexileder sind in der Regel zwei bis vier Millimeter dick. Sie verfügen über einen sehr festen Kern und sind sehr platzsparend, weshalb sie in den unterschiedlichsten Schuhen zum Einsatz kommen können. Für Kinderschuhe, die eine sehr dünne, weiche Sohle haben, sind Kindereinlagen aus Plexileder nicht geeignet. Bei Kindereinlagen aus Plexileder ist jedoch Vorsicht geboten. Denn nicht alle Kindereinlagen aus Plexileder gewährleisten eine gewünschte gute Führung von Kinderfüßen. Dies liegt daran, dass Kindereinlagen aus Plexileder im Vergleich zu herkömmlichen Korkledereinlagen weniger Schale haben als diese. Dies hat den Vorteil, dass wie bereits erwähnt, Kindereinlagen aus Plexileder zwar sehr platzsparend sind, aber den Nachteil haben, dass die Wirkung dieser Kindereinlagen aus orthopädischer Sicht gesehen sehr umstritten ist. Kindereinlagen aus Plexileder überzeugen vor allem durch ihre hygienischen Eigenschaften. Diese Kindereinlagen sind geeignet zur Korrektur von Senkfüßen, Knick-Senkfüßen, Knick-Plattfüßen, Plattfüßen und Spreizfüßen.

Sensomotorische Kindereinlagen

Auch sensomotorische Kindereinlagen sind speziell angefertigte Einlagen. Diese speziellen Einlagen werden auch als propriozeptive Einlagen oder als afferenzstimmulierende Einlagen bezeichnet. Sensomotorische Kindereinlagen eignen sich zur Stärkung, Aktivierung und Stabilisierung der Fußmuskulatur Ihres Kindes. Viele geschwächte Kinderfüße reagieren sehr schnell und aktiv auf sensomotorische Kindereinlagen. Sensomotorische Kindereinlagen bringen die Körperhaltung Ihres Kindes wieder in die richtige Stellung. Aber auch bei

  • Lähmung
  • Spastik
  • Spitzfuß
  • Senkfuß
  • Klumpfuß
  • Knickfuß

kommen sensomotorische Kindereinlagen zum Einsatz. Des Weiteren finden sensomotorische Kindereinlagen auch Anwendung bei Achillessehnenbeschwerden, Fersenspornproblemen und Zehenspitzgang. Die Funktion dieser Kindereinlagen liegt darin, dass die Fußmuskeln sowie die Sehnen der Kinderfüße entsprechend stimuliert werden. Auf diese Stimulation wiederum reagiert der Kinderkörper mit einer Veränderung der Muskelspannung. Dies hat zur Folge, dass der Kinderfuß entlastet und das Laufen erleichtert wird. Für die Fertigung von sensomotorischen Einlagen gibt es ebenfalls Experten. Lassen Sie sich hierzu zum Beispiel einfach von einem Orthopäden beraten.

Was kosten Kindereinlagen?

Welche Kosten für Sie mit der Anschaffung von Kindereinlagen entstehen, ist davon ob abhängig, ob Sie oder bzw. Ihr Kind privat- oder kassenversichert sind. Privat versicherte Personen müssen die Kosten für Kindereinlagen häufig selbst mittragen. Dennoch haben auch privat versicherte Familien die Möglichkeit, einen Teil der Anschaffungskosten bei der privaten Krankenkasse, auch Beihilfe genannt, einzufordern. Gesetzlich versicherte Familien benötigen zur Anschaffung von orthopädischen Kindereinlagen ein Rezept. Mit einem entsprechenden Rezept übernehmen Krankenkassen die Kosten für die orthopädischen Kindereinlagen. Da Kinder eigentlich von der Zuzahlung befreit sind, muss keine Zuzahlung geleistet werden. Wenn Sie für Ihr Kind hochwertigere Kindereinlagen anschaffen möchten, die mehr Komfort als das Kassenmodell bieten, wird ebenfalls eine Zuzahlung fällig. Wenn Sie Kindereinlagen privat bezahlen möchten, ist der Preis von der Art der Kindereinlagen abhängig.

Was sollte bei der Anschaffung von Kindereinlagen beachtet werden?

Für Kleinkinder ist es schwierig nachzuvollziehen, was Kindereinlagen wirklich bezwecken sollen. Damit Ihr Kind die Kindereinlagen wirklich gerne trägt, sollten Sie Ihr Kind bei der Anschaffung von Kindereinlagen mit einbeziehen. Bei vielen Orthopäden besteht die Möglichkeit, die Farbe der Kindereinlage bzw. des Bezugs der Kindereinlage selbst auszuwählen. Lassen Sie bei der Farbauswahl Ihr Kind entscheiden, denn so können Sie sich sicher sein, dass Ihr Kind die Kindereinlagen auch gerne trägt. Achten Sie bei der Anschaffung von Kindereinlagen darauf, dass diese perfekt passen, denn ein späterer Umtausch von orthopädischen Kindereinlagen ist nicht möglich.

Wie erfolgt der Abdruck zur Herstellung von Kindereinlagen?

Bevor Sie Kindereinlagen anschaffen, ist es wichtig, dass Abdrücke der Kinderfüße genommen werden. Nur so können die Einlagen optimal an die Füße angepasst werden. Der Abdruck wird in den meisten Fällen direkt im Orthopädiefachgeschäft genommen. Dies erfolgt zum Beispiel durch den sogenannten Blauabdruck. Mit dieser sehr einfachen Technik können zweidimensionale Fußabdrücke genommen werden. Bei diesem Verfahren kann Ihr Kind sowohl aufrecht stehen oder auch sitzen. Denn bei diesem Verfahren reicht das Eigengewicht der Unterschenkel sowie der Füße aus, um einen genauen Abdruck zu erhalten. Außerdem lassen sich hiermit sowohl eventuell vorhandene Hornhautstellen als auch Druckstellen sehr gut darstellen. Ebenfalls sind Abweichungen der Fußachsen und Abflachungen des Längsgewölbes ebenfalls sehr gut darstellbar. Auch der sogenannte Schaumformabdruck ist ein sehr beliebtes Verfahren, um Fußabdrücke zu nehmen. Diese Variante ist auch sehr häufig verbreitet. Zur Herstellung eines Schaumformabdrucks werden die Kinderfüße in einen Schaumblock gedrückt. Dieser Schaumblock ist circa vier bis fünf Zentimeter dick. Der durch den Schaumabdruck entstandene dreidimensionale Fußabdruck wird dann anschließend entweder mit Kunststoff oder Gips ausgegossen. Einige, sehr moderne Orthopädiefachgeschäfte stellen auch elektronische Fußabdrücke her. Auf der Grundlage der Fußabdrücke werden dann die individuellen Kindereinlagen gefertigt.

Sind ein Paar Kindereinlagen ausreichend?

Die Antwort dieser Frage ist von den persönlichen Vorstellungen abhängig. Wenn Sie nur ein Paar Kindereinlagen anschaffen, müssen Sie sich bewusst darüber sein, dass Sie bzw. Ihr Kind die Kindereinlagen bei jedem Schuhwechsel mit wechseln müssen. Deshalb ist es sehr zu empfehlen, mehrere Paare Kindereinlagen anzuschaffen. So ist es ratsam, sowohl für die Hausschuhe Ihres Kindes als auch für die Straßenschuhe Kindereinlagen fertigen zu lassen.

Kindereinlagen – Achten Sie bei der Anschaffung auf die Qualität

Achten Sie bei der Anschaffung von Kindereinlagen darauf, dass diese qualitativ hochwertig sind. Minderwertige Kindereinlagen sorgen dafür, dass das eigentliche Ziel, Fehlstehlungen der Kinderfüße zu korrigieren, nicht erreicht wird. Außerdem drücken minderwertige Kindereinlagen schnell und ein angenehmer Tragekomfort bleibt aus, was wiederum zur Folge hat, dass Ihr Kind die Kindereinlagen nicht tragen möchte. Ob es sich bei den Kindereinlagen um hochwertige Produkte handelt, können Sie ebenfalls vom Fachmann erfahren. Sollte der Fachmann auf die Frage hinsichtlich der Qualität keine plausible Antwort haben, sollten Sie sich überlegen, ob es sich wirklich um hochwertige Kindereinlagen handelt oder ob das Unternehmen nur auf schnell verdientes Geld aus ist.

Wie werden Kindereinlagen richtig gepflegt?

Bei der Reinigung und Pflege von Kindereinlagen gibt es einiges zu beachten. Sie sollten Kindereinlagen stets nur mit einem feuchten Tuch abwischen. Trocknen Sie die Kindereinlagen ab oder lassen Sie diese lufttrocknen. Bei der Trocknung sollten Sie beachten, dass Sie die Kindereinlagen nicht direkter Hitze aussetzen, d. h., dass Sie die Kindereinlagen auf keinen Fall zum Trocknen auf die Heizung oder die direkte Sonne legen sollten. Kindereinlagen, die nicht im Gebrauch sind, sollten stets ausgelüftet werden. Sie dürfen Kindereinlagen nicht chemisch reinigen. Auch fett- und säurehaltige Reinigungsmittel sind tabu. Des Weiteren sollten Kindereinlagen auch nicht direkt mit Salbe in Verbindung kommen.

Fazit - Kinderschuheinlagen

Die Gesundheit unserer Kinder liegt uns allen sehr am Herzen, deshalb sollten Sie bei der Anschaffung von Kindereinlagen nicht sparen. Die Anschaffungskosten für Kindereinlagen werden in den meisten Fällen von der Krankenkasse übernommen. Eine Anschaffung von Kindereinlagen sollte erst nach ärztlicher/orthopädischer Begutachtung erfolgen. Damit Ihr Kind von einem angenehmen Tragekomfort profitieren kann, ist es wichtig, dass Sie Kindereinlagen nur im Fachgeschäft anfertigen lassen. Bei vielen Fachgeschäften dürfen sich Kinder die Farbe des Bezuges der Kindereinlagen selbst aussuchen.

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