Was versteht man unter Reaktionsfähigkeit?
Die Fähigkeit auf Reize aus der Umwelt möglichst zielgerichtet und schnell zu reagieren, wird als Reaktionsfähigkeit definiert. Dem jeweiligen Reiz oder Signal folgt in der Regel ein festgelegter Bewegungsablauf oder es wird unter verschiedenen Handlungsalternativen ausgewählt. Gibt es gleich mehrere Reize oder Signale so wird die komplexe motorische Reaktion eines kognitiven Prozesses ausgelöst. Meist reagieren Kinder instinktiv auf bestimmte Reize. Die Reaktionsfähigkeit ist allerdings nur in beschränktem Maße trainierbar.
Was ist unter Umstellungsfähigkeit zu verstehen?
Die Umstellungsfähigkeit stellt die Fähigkeit sich auf eine plötzliche Veränderung der Situation einzustellen und seine Handlungen zweckmäßig anzupassen. Dabei muss sowohl mit zu erwartenden als auch mit unerwarteten Veränderungen umgegangen werden können. Der folgende Handlungs- bzw. Bewegungsablauf muss den neuen Gegebenheiten angepasst werden
. Die Umstellungsfähigkeit steht in Abhängigkeit mit der Bewegungserfahrung, der Reaktionsschnelligkeit und dem Vermögen eine veränderte Situation zu erkennen. Nur Kinder, die bereits über ein ausreichendes Bewegungsrepertoire verfügen, können zweckmäßig auf eine veränderte Situation reagieren.
Was versteht man unter Orientierungsfähigkeit?
Die Fähigkeit, die Stellung des eigenen Körpers im Raum zu bestimmen und zielgerichtet zu verändern, wird als Orientierungsfähigkeit bezeichnet. Für die Orientierung werden visuelle, akustische, taktile und kinästhetische Faktoren analysiert und in eine Reaktion umgewandelt. Abhängig ist die Orientierungsfähigkeit von bereits gemachten Erfahrungen. So finden sich Menschen beispielsweise auch bei völliger Dunkelheit in der eigenen Wohnung besser zurecht als in einer fremden Umgebung.
Was versteht man unter Differenzierungsfähigkeit?
Für die Feinabstimmung von Bewegungsabläufen ist es notwendig, dass Informationen gesammelt und verarbeitet werden. Die Differenzierungsfähigkeit nimmt bei der Sammlung von Informationen und deren Verarbeitung einen entsprechend hohen Stellenwert ein. Insbesondere die Fähigkeit, die Bewegungen von Körperteilen unbewusst zu kontrollieren und zu steuern, fällt eine bedeutende Rolle zu. Bei der Differenzierungsfähigkeit wird unterschieden zwischen der Informationsaufnahme und den Möglichkeiten der Informationsverarbeitung.
Was versteht man unter Kopplungsfähigkeit?
Einen Hauptbestandteil der koordinativen Fähigkeiten stellt die Kopplungsfähigkeit dar, welche durch die Koordination von Teilen des Körpers gekennzeichnet wird. Die Impulse können teilweise sukzessiv oder simultan koordiniert werden, um Bewegungsfluss, -rhythmus, -tempo und -präzision gewährleisten zu können. Die einzelnen Körperteile müssen räumlich, zeitlich und kräftemäßig aufeinander abgestimmt agieren. Die Kopplungsfähigkeit ist eng an biomechanische Prozesse gebunden.
Was versteht man unter Gleichgewichtsfähigkeit?
Das Gleichgewicht des menschlichen Körpers wird reflektorisch gesteuert, was dem Menschen ermöglicht, sein Gleichgewicht willkürlich zu kontrollieren. Es wird zwischen einem stabilen und einem dynamischen Gleichgewicht unterschieden. Wenn ein Körper in einer bestimmten Position, wie beispielsweise einem Handstand, verharren soll, so handelt es sich um ein stabiles Gleichgewicht. Befindet sich der Körper hingegen in Bewegung, handelt es sich um ein dynamisches Gleichgewicht.
Was versteht man unter Rhythmisierungsfähigkeit?
Einen vorgegebenen Rhythmus zu erkennen, wahrzunehmen und die eigenen Handlungen und Bewegungen diesem Rhythmus anzupassen, macht die Rhythmisierungsfähigkeit aus. Dabei kann es sich um eine Melodie, die Bewegungen einer anderen Person oder den Bewegungen eines Gegenstandes handeln. Gleichzeitig muss die eigene Bewegung an sich verändernde Bedingungen der Umwelt und des Rhythmuses stetig angepasst werden.