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Fisch & Meeresfrüchte in der Schwangerschaft – Das ist erlaubt

Nadine Scheiner
12 Aug 2021
4 min.
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Während der Schwangerschaft empfehlen einige Ernährungswissenschaftler, Fisch zu verzehren. Das enthaltene Jod in dem Fisch und auch die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren kommen nicht nur euch zugute, sondern auch eurem ungeborenen Kind. Trotz alledem ist es für euch wichtig, dass ihr bei dem Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten in eurer Schwangerschaft einiges beachtet.
Was das genau ist und welchen Fisch ihr verzehren dürft, möchten wir euch gerne in diesem Artikel vorstellen.

Fisch Schwangerschaft
Von bear_productions -Shutterstock

Fisch in der Schwangerschaft – Roher Fisch & Meeresfrüchte sind tabu

Die erste Regel ist relativ einfach und eindeutig: in eurer Schwangerschaft dürft ihr weder rohen Fisch noch rohe Meeresfrüchte zu euch nehmen. Auch Sushi und ungekochte Austern sind tabu. Selbst eingelegte Meeresfrüchte sind in eurer Schwangerschaft eher bedenklich, sodass ihr auch auf diese verzichten solltet.

Zweitens ist es sehr wichtig, dass ihr nur Fisch und Meeresfrüchte verzehrt, die komplett durchgegart oder eben durchgebraten sind. Nur so könnt ihr die Listerien abtöten. Wer sich nun fragt was Listerien sind, bekommt ebenfalls eine kurze Antwort. Die Listeriose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die aufgrund der Listerien entsteht. Diese Infektionskrankheit vermittelt die gleichen Symptome, wie eine Lebensmittelvergiftung und kann nicht nur für euch als werdende Mutter, sondern vor allem auch für euer ungeborenes Kind lebensbedrohlich sein. Besonders schwierig an dieser Erkrankung ist, dass sie meistens asymptomatisch erfolgt. Das bedeutet, dass ihr die Infektionserkrankung in der Schwangerschaft gar nicht bemerkt. Doch auch dann kann es für euer ungeborenes Kind sehr gefährlich werden.

Folgende Symptome können schließlich das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Muskelschmerzen
  • Nierenbeckenentzündung
  • Fieber
  • Blasenentzündung
  • Entzündung der Gebärmutter

All diese Symptome können bei einer bakteriellen Infektion auftreten und damit das Risiko einer Fehgeburt erhöhen.

Außerdem solltet ihr Fisch und Meeresfrüchte immer durchgaren, damit ihr auch Parasiten oder Würmer abtötet. Dabei ist es wichtig, dass ihr mindestens eine Temperatur von 70 Grad einhaltet. Es ist nicht einmal selten, dass roher Fisch Toxoplasmen enthält, die ebenfalls gefährlich sein können.

Roher Fisch in der Schwangerschaft
Von ESstock - Shutterstock

Welchen Fisch in der Schwangerschaft?

Bei der Frage „Welchen Fisch in der Schwangerschaft essen?“ gehen die Meinung oftmals etwas auseinander. Schließlich geht es besonders um die Schadstoffbelastung der einzelnen Fische. Ihr dürft nicht vergessen, dass die meisten Unterwasserbewohner Schadstoffbelastungen ausgesetzt sind. Besonders die Quecksilberverbindungen und die Kunststoffrückstände gehören mit zu den Schadstoffen, die sich nicht nur im Tier selbst ablagern, sondern beim Verzehr auch auf den Menschen übergehen.

Einen erheblichen Unterschied gibt es in dem Bereich zwischen den Süßwasserfischen und den Salzwasserfischen. Bei den Süßwasserfischen ist die Konzentration der Schadstoffe meistens deutlich höher.
Weniger Bedenken müsst ihr bei dem Verzehr von folgenden Meeresprodukten oder Meeresfischen haben:

  • Schellfisch
  • Scholle
  • Barsch
  • Kabeljau
  • Seelachs
  • Makrele
  • Hummer
  • Langusten

Die Räuber unter den Fischen sind gefährlicher für euch. Beispielsweise Schwertfische, Tunfisch und der Hai. In all diesen Meeresprodukten ist eine deutlich höhere Quecksilberkonzentration nachweisebar. Daher solltet ihr in eurer Schwangerschaft unbedingt auf den Verzehr von diesen Fischen verzichten.

Das Quecksilber lagert sich nicht nur in den Fischen selbst ab, sondern auch im Körper des Menschen. Auf lange Sicht gesehen kann das Nervensystem des Menschen stark beeinträchtigt werden. Bei einem erwachsenen Menschen kann sich dies durch Vergiftungserscheinungen bemerkbar machen.

Folgende Symptome sind bei einer Quecksilbervergiftung nicht selten:

  • Gehörstörungen
  • Sehstörungen
  • motorische Störungen

Auch diese Symptome können nicht nur euch, sondern auch euer ungeborenes Kind schädigen. Einige Studien haben sogar bereits ergeben, dass es bei einer Vergiftung in der Schwangerschaft zu motorischen Störungen beim Kind kommen kann. Achtet daher unbedingt darauf, dass ihr die Meerestiere richtig zubereitet und vor allem nicht roh verzehrt. Informiert euch gegebenenfalls bei eurem Arzt, wenn ihr weitere Fragen haben solltet.

Jod und Omega 3 als wichtige Nahrungsbausteine

Jod und Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Nährstoffe, die in Fisch und Meeresfrüchten enthalten sind. Besonders Jod ist einer der wichtigen Spurenelemente, die für eure Schilddrüse und die Hormonproduktion sehr wichtig sind. Ihr solltet wissen, dass die Hormone zugleich für die Entwicklung des Gehirns verantwortlich sind. Doch nicht nur das. Es steuert sogar die Schilddrüse selbst und auch den Kalzium-Phosphor-Haushalt, der wiederum sehr wichtig für eure Knochen ist. Anhand dieser Informationen merkt man bereits, wie wichtig Jod für euren Körper und besonders in eurer Schwangerschaft ist.
Doch nicht nur euer Körper, sondern auch euer ungeborenes Kind braucht Jod. Und zwar für die geistige und auch für die körperliche Entwicklung.

Die Omega-3-Fettsäuren wiederum sind ebenfalls dazu da, um die Entwicklung der eigenen Gehirnzellen zu fördern. Sie beeinflussen zudem auch das Nervensystem. Außerdem gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass Jod und Omega 3 in eurer Schwangerschaft wichtig für euer Kid sind und sogar dessen Entwicklung positiv beeinflusst. Mindestens drei Fischmahlzeiten die Woche werden in der Schwangerschaft empfohlen. Dadurch werden bereits alle Risikofaktoren ausgeschlossen.

Solltet ihr keinen Fisch essen oder aber auch nicht die Menge an Omega-3-Fettsäuren, die benötigt wird, könnt ihr ab der 12. Schwangerschaftswoche mit Nahrungsergänzungsmitteln vorgehen. Wichtig dabei ist allerdings, dass ihr euch immer mit eurem Arzt absprecht und nichts ohne jegliche Abstimmung einnehmt.

Fisch zubereiten Schwangerschaft
Von Monkey Business Images - Shutterstock

Vorsichtig ist auch bei Halbkonserven geboten

Halbkonserven – was genau ist damit gemeint? Damit sind Fischkonserven gemeint, die lange haltbar sein, und zwar ungekühlt. Zu den Halbkonserven gehört beispielsweise der Rollmops, Heringsrollen, Bismarckhering oder weitere. Meistens sind diese Fischarten in einen stark sauren Aufguss eingelegt und nur gekühlt haltbar. Durch den sauren Aufguss wird zwar das Einnisten von Keimen verhindert, allerdings nur, wenn die Packung nicht geöffnet und der Fisch komplett mit dem Aufguss bedeckt ist. Solltet ihr daher gerne Halbkonserven verzehren ist es wichtig, dass ihr den Inhalt innerhalb von zwei Tagen nach Öffnung verbraucht. Anschließend solltet ihr den Fisch auf keinen Fall mehr zu euch nehmen.

Um euch nochmals einen kurzen Überblick zu geben, welche Fischarten ihr vermeiden sollt, möchten wir euch diese auch nochmals auflisten.

  • Austern und alle rohen Meerestiere
  • roher Fisch im Allgemeinen
  • Sushi
  • geräucherter Meeresfisch
  • gebeizter Meeresfisch
  • Fischerzeugnisse aller Art
  • Kaviar

Gerade bei diesen Fischsorten besteht eine deutlich erhöhte Gefahr, eine Listeriose Infektion zu bekommen. Daher ist es umso wichtiger, jeden Fisch gut durchzugaren, bevor ihr ihn verzehrt.

Bei Garnelen (Crevetten), Hummer, Langusten oder einem Meeresfrüchtesalat sollte ihr ebenfalls darauf achten, dass diese gar genug sind. Diese Meerestiere werden rot, wenn sie gar sind und bekommen eher eine perlmuttartige Farbe. Bei Muscheln und Austern solltet ihr darauf achten, dass ihr diese mindestens für zehn Minuten kocht. Sind die Muscheln auch dann noch geschlossen, verzehrt diese nicht, da es sein kann, dass sie verdorben sind.

Solltet ihr euch jedoch unschlüssig sein, welcher Fisch der richtige ist könnt ihr dies auch mit eurem Arzt besprechen. Auch wenn ihr keinen Fisch mögt, oder nur bestimmte Fischsorten ist es wichtig, dies ebenfalls mit eurem Arzt zu besprechen, damit es zu keinen weiteren Problemen oder eventuellen Komplikationen in der Schwangerschaft kommen wird.

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