Hoch

Kaffee in der Schwangerschaft – Wann ist der Konsum okay?

Nadine Scheiner
29 Dec 2021
4 min.
Mögen 0
Nicht mögen 0

Viele Frauen fragen sich, ob der Koffeinkonsum in der Schwangerschaft weiterhin möglich und gesund ist. Dieses Thema beschäftigt daher viele Frauen. Schließlich gehört der Kaffee zur morgendlichen Routine dazu und bietet vielen Menschen einen angenehmen Start in den Tag. Fraglich ist jedoch, wie euer ungeborenes Kind auf das Koffein reagiert. Gibt es Einschränkungen oder ist Kaffee für euer Baby gefährlich?

Genau mit diesen Fragen wollen wir uns in diesem Artikel beschäftigen und euch darüber aufklären, wie viel Kaffee in der Schwangerschaft okay ist und worauf ihr achten solltet.

Kaffee in der Schwangerschaft
Olena Yakobchuk via Shutterstock

Kaffee Schwangerschaft – Koffeinaufnahme über eure Plazenta

Natürlich fällt es vielen Frauen schwer, in der Schwangerschaft keinen Kaffee mehr zu trinken. Besonders die Frauen, die es gewohnt sind, ihren morgendlichen Kaffee zu trinken haben oftmals Probleme. Einige sagen sogar, dass es kein guter Start in den Tag ist, wenn man diesen ohne einen frisch gebrühten Kaffee beginnt.

Ihr solltet ihr eurer Schwangerschaft jedoch aufpassen und deutlich weniger Kaffee trinken. Schließlich geht das Koffein ungehindert in eure Plazenta über. Das bedeutet, dass Koffein sehr wohl Auswirkungen auf euer ungeborenes Kind haben kann. Ihr als erwachsene Personen könnt das Koffein sehr gut durch das Enzym Cytochrome abbauen. Euer ungeborenes Kind kann dies nicht. Genauer genommen besitzt euer Baby dieses Enzym nicht, sodass das Koffein ungehindert im Körper bleibt.

Wieviel Kaffee Schwangerschaft? – Die richtige Koffeinmenge

Eine konkrete Antwort wie hoch die Koffeinmenge sein darf oder eine genaue Faustregel wird es darauf wahrscheinlich nicht geben. Man kann jedoch sagen, dass ihr in eurer Schwangerschaft nicht dauerhaft auf Kaffee verzichten müsst. Ihr solltet euren Kaffeekonsum jedoch erheblich einschränken, je nachdem wie hoch dieser vor eurer Schwangerschaft war. Laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) dürfen Schwangere Frauen bis zu 200 mg Koffein am Tag zu sich nehmen. Dieser Richtwert der Koffeinzufuhr ist nur ein Wert, den nicht einhalten müsst. Es ist die maximale Grenze für die tägliche Koffeinzufuhr. Das bedeutet in etwa drei Tassen Kaffee am Tag. Auch bis zu sechs Tassen Tee sollen in der Schwangerschaft völlig unbedenklich sein.

Schließlich gibt es viele Getränke, in denen Koffein enthalten ist. Grüner Tee oder Cola gehören ebenfalls mit dazu. Es ist daher sehr wichtig, dass ihr die Zahl von 300 g immer im Hinterkopf habt.

Wie viel Kaffee in der Schwangerschaft? – Welche Auswirkungen kann ein zu hoher Kaffeekonsum haben?

Nachdem wir die Frage geklärt haben, wie viel Koffein in der Schwangerschaft erlaubt ist, stellt sich natürlich auch die Frage, was passiert, wenn man zu viel Koffein in der Schwangerschaft zu sich nimmt. In unserem Artikel haben wir bereits darüber berichtet, dass sich ein zu hoher Koffein Konsum auf das ungeborene Baby auswirken kann. Oftmals ist das Geburtsgewicht der Säuglinge deutlich geringer als bei Babys, dessen Mütter kein Koffein zu sich genommen haben.

Je mehr Koffein ihr in eurer Schwangerschaft zu euch nehmt, umso mehr kommt es zu einer erheblichen Risikoerhöhung, dass euer Kind mit einem zu geringen Gewicht zur Welt kommt. Am besten haltet ihr euch daran, euren Kaffee Konsum oder auch andere Getränke und Lebensmittel mit Koffein so weit es geht einzuschränken. Dadurch stellt ihr sicher, dass eurem ungeborenen Kind nichts passiert und es nicht zu weiteren Problemen bei der Geburt kommen wird.

Schließlich erhöht ihr nicht nur das Risiko, dass euer Kind mit einem geringen Gewicht auf die Welt kommt, sondern auch das Risiko eine Fehlgeburt oder Totgeburt zu erleiden. Man sagt, dass das Koffein die Durchblutung stören soll, sodass die Stoffwechselprozesse eures ungeborenen Kindes gestört sind.

Das kann bei einem erhöhten Koffeinkonsum passieren:

  • Euer Säugling kommt mit einem sehr geringen Geburtsgewicht zur Welt
  • es kommt zu einer Koffeinaufnahme durch eure Plazenta
  • Beobachtungsstudien haben ergeben, dass eine Tasse Kaffee bereits das Geburtsgewicht verringern kann
  • Kaffee in der Stillzeit sollte weiter eingeschränkt werden (2-3 kleine Tassen sind okay)
  • Risikoerhöhung für Schäden des Babys deutlich höher
  • Erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt, Frühgeburt oder Totgeburt
Kaffee in der Schwangerschaft Alternativen
Natalia Bostan via Shutterstock

Gibt es Alternativen zu Kaffee oder koffeinhaltigen Getränken?

Es ist nicht selten, dass einige Frauen in der Schwangerschaft keine Lust mehr auf Kaffee haben. Allein der Geschmack oder der Geruch reichen dabei bereits aus, vollkommenauf Kaffee zu verzichten. Andere Frauen verzichten auf Kaffee am Morgen, da die typische Morgenübelkeit in der Schwangerschaft stört und diese durch einen Kaffee wohlmöglich noch verschlimmert wird.

Es gibt aber auch Frauen, die sogenannten Getreidekaffee trinken. Dieser enthält nicht einmal Koffein und ist eine sehr gute Alternative, für echte Kaffeeliebhaber. Hinzu kommt, dass ein solcher Kaffee nicht einmal zu Magenbeschwerden oder sogar Übelkeit führt. Wichtig ist allerdings, dass auch in solchen Kaffeevarianten immer ein kleiner Rest Koffein enthalten ist, sodass ihr diese auf euren täglichen Koffeingehalt berechnen solltet.

Ebenso interessant als Alternative sind beispielsweise frisch gepresste Säfte. Diese geben euch ebenfalls einen Energiekick und Wachmacher sind besonders gesund. Achtet lediglich darauf, welches Obst und Gemüse ihr in eurem Saft enthalten sein soll. Wahrscheinlich wird es die ein oder anderen Sorten geben, die euch nicht zusagen oder nicht schmecken werden. Frucht-Smoothies sind trotz alledem bei vielen Frauen in der Schwangerschaft sehr beliebt.
Eine Besonderheit daran ist, dass ihr das zusammenmixen könnt, was euch zusagt. Ob dabei individuelle und seltsame Smoothies rauskommen, sollte euch egal sein. Die Hauptsache ist, dass euch euer Smoothie schmeckt und den Kick geben wird, den ihr braucht.

Ein kleiner Tipp: Verzichtet lieber auf den fertigen Smoothie aus dem Supermarkt. Häufig ist in diesen sehr viel Zucker enthalten. Auch Keime und Bakterien sind nicht selten. Solltet ihr einen Energiekick benötigen, stellt euren Frucht- oder Gemüse-Smoothie immer frisch selbst zusammen.

Teilen:

Teilen: