Eines ist sicher, die richtige Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Schwangerschaft, denn sie sorgt für eine gesunde Entwicklung des Babys. Dabei müsst ihr darauf achten, dem Körper die wichtigsten Nährstoffe zuzuführen, damit keine Mangelerscheinung auftritt. Dabei hilft nicht nur die Nahrung, sondern auch die Zufuhr von Flüssigkeit wie beispielsweise mit einem Schwangerschaftsaft.
Folsäure
Die Folsäure ist das „Mütter-Vitamin“ schlechthin und das zeigt sich auch in einem deutlich erhöhten Bedarf an diesem Nährstoff während der Schwangerschaft. Normalerweise liegt der Folsäure-Bedarf bei 300 µg, doch in der Schwangerschaft steigt dieser um 50 % rund auf 550 µm an.
Die Aufnahme von Folsäure, die zu den B-Vitaminen gehört, ist durch die Nahrung allerdings zu gering. Folsäure ist ein wahres Multitalent, denn ist bei der Zellteilung behilflich und ist zudem auch maßgeblich an der Neubildung von Zellen beteiligt. Des Weiteren wird auch die Blutbildung unterstützt und die Entwicklung des Gehirns wird unterstützt.
Klasse ist besser als Masse
Die „kleine“ Nährstoff-Lehrstunde oben zeigt, dass eine ausgewogene Ernährung wichtig ist, denn der Nährstoff-Bedarf ist während der Schwangerschaft erhöht. Pro Tag solltet ihr nur rund 250 Kalorien mehr zu Euch nehmen, denn es sind keine doppelten Portionen einzuplanen während der Schwangerschaft. Besser ist es, dass ihr auf eine ausgewogene Ernährung achtet, mit frischen Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Zurückhaltung solltet ihr bei Zucker, Fast Food, Fett und konservierten Lebensmitteln üben. Ernährt ihr euch ausgewogen, dann versorgt ihr euch selbst und auch euer Kind während der Schwangerschaft optimal.
Wenn es um das Trinken geht, so solltet ihr die kalorienhaltigen Durstlöscher wie Eistee, Fruchtnektar, Limonaden und chininhaltiges Bitter-Lemon meiden. Denn wenn diese in Übermaßen getrunken werden, dann können sie bei dem neugeborenen Entzugserscheinungen auslösen.
Eisen
Von diesem Nährstoff werden Mutter und Kind mit dem lebenswichtigen Sauerstoff versorgt und der größte Teil des Eisens beschäftigt sich ständig damit. Das bedeutet, dass ein grosser Teil des Eisens ständig damit beschäftigt ist, den Sauerstoff aus der Lunge in das Blut zu transportieren sowie in alle Organe und hauptsächlich ins Gehirn. Während der Schwangerschaft gebt ihr euren Kind die Eisenreserven für die ersten vier Lebensmonate mit auf den Weg.
In der Schwangerschaft verdoppelt sich der Bedarf an Eisen und ganz besonders wichtig ist dieser Nährstoff zum Ende der Schwangerschaft, nämlich dann, wenn das Baby stark wächst. Also ist die richtige Portion Eisen eine optimale Starthilfe für das Leben.
Auskunft über eure Eisenversorgung gibt ein Blick in den Mutterpass. Dort ist der Hämoglobin-Wert, also der Gehalt an rotem Blutfarbstoff entscheidend. Fällt dieser Wert größer als 12 g/dl (g%) aus, dann ist die Eisenversorgung in Ordnung. Kritisch ist es nur, wenn der Wert unter 12 g/dl (g%) liegt.
Jod
Dieser Nährstoff ist wichtig für den gesamten Stoffwechsel und ganz speziell für die Schilddrüsenhormone. Denn diese regulieren sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung und gerade diese Hormone benötigen Jod als „Energieversorgung“. Die Schilddrüse vergrößert sich, wenn Jod fehlt, und wird sogar optisch sichtbar durch den bekannten Kropf, der auch als Struma bezeichnet wird.
Zwar ist Jodmangel laut der WHO in Deutschland nicht mehr vorhanden, aber dennoch ist die Jodversorgung nicht optimal. Aufgrund dessen, dass bereits ab der 12. Schwangerschaftswoche Schilddrüsenhormone gebildet werden, ist es besonders wichtig, dass ihr als werdende Mütter darauf achtet, dass die Jodzufuhr ausreichend ist und nicht nur den eigenen Bedarf deckt, sondern es muss beachtet werden, dass ein erhöhter Jodbedarf besteht.
Vitamin B6
Dieses Vitamin wird der Gruppe der B-Vitame zugeordnet und sorgt dafür, dass die lebenswichtigen Proteine (Eiweiß) aus den Lebensmitteln optimal verwertet werden. In der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Eiweiß-Bedarf und eben darauf resultiert, dass auch der Bedarf an Vitamin B6 erhöht ist. Vitamin B6 ist auch an der Blutbildung beteiligt und da das Blutvolumen um rund einen Liter in der Schwangerschaft ansteigt, ist das Vitamin auch für die Blutbildung äußerst wichtig. Zudem werden von Vitamin B6 auch wichtige Funktionen des Nervensystems übernommen und des Weiteren wird auch ein intaktes Abwehrsystem unterstützt.
Vitamin B12
Vitamin B12 ist ebenso wie die Folsäure an dem Aufbau der Zellen beteiligt und trägt zudem auch zur Bildung der roten Blutkörperchen bei. Wie die Folsäure auch, ist das Vitamin B12 am Aufbau von Zellen beteiligt und auch die Wachstumsvorgänge im Körper werden von dem Vitamin gesteuert. Somit ist es klar, wie wichtig dieses Vitamin vor allem in der Schwangerschaft ist, wo ein kleiner Körper entsteht und wächst.
Wo ist Vitamin B12 enthalten?
Im Gegensatz zu anderen Vitaminen ist B12 in nur sehr wenigen Lebensmitteln enthalten. B12 findet sich fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Milchprodukte und Eier.
Magnesium
Ein wahrer Allrounder, denn dieser Mineralstoff ist an fast allen Körperfunktionen beteiligt: Von Magnesium werden über dreihundert Enzyme reguliert und zugleich ist es auch an der Muskelkontraktion beteiligt. Das zeigt auf, dass es keineswegs verwunderlich ist, dass rund ein Drittel des körpereigenen Magnesiums in den Muskeln vorhanden ist. Die Muskulatur wird von dem Magnesium in dem Sinn unterstützt, dass es dafür sorgt, dass sich die Muskelfasern anspannen und wieder entspannen können.
Während der Schwangerschaft ist der Magnesium-Bedarf nicht wesentlich höher als vorher, aber dennoch sollte darauf geachtet werden, dass der Körper mit ausreichend Magnesium versorgt ist – schon aufgrund der vielfältigen Funktionen.
Zink
Mit einem Anteil von 2 Gramm im Körper spielt Zink im Körper kaum eine Rolle, aber sind den Körper und einen intakten Stoffwechsel unerlässlich, da von diesem Nährstoff vielfältige Aufgaben übernommen werden. Die Hauptfunktion besteht darauf, die Enzyme zu aktivieren. Zink wird als „Motor“ von über 70 % der Enzyme benötigt und werden zudem auch nur mit der Hilfe dieses Nährstoffs aktiviert.
Im Grunde ist es einfacher, Enzyme mit kleinen Katalysatoren zu vergleichen: Durch sie wird jegliche Körperreaktion erleichtert. Den positiven Einfluss von Zink auf das Immunsystem ist daran zu erkennen, dass die Wundheilung von Zink beeinflusst wird. Doch auch als Stabilisator von Zellwänden, der Insulinspeicherung und für die Stärkung von Haut und Haaren ist dieser Nährstoff unersetzlich.
Vitamin E
Dieses Vitamin gehört zu der Gruppe der fettlöslichen Vitamine und das bedeutet es wird vom Körper nur in Verbindung mit Fett verwertet. IN erster Linie tut Vitamin E der Haut, den Haaren und den Schleimhäuten gut. Aber es ist auch an dem Aufbau der Muskulatur, des Bindgewebes und der Blutgefäße beteiligt. Zudem benötigt der Körper Vitamin E, damit ein intaktes Immunsystem entwickelt werden kann. Des Weiteren schützt es die Zellwände vor aggressiven Sauerstoffverbindungen, da es die sogenannten freien Radikale abfängt und unschädlich macht.
Niacin
Dieser Nährstoff wird der Gruppe der B-Vitamine zugeordnet. Benötigt wird Niacin vom Körper um den Stoffwechsel des Gehirns sicherzustellen – es reguliert den Blutzucker – und zudem wird es für die Zellatmung, Muskeln und das Bindegewebe benötigt und Niacin wird auch von vielen Enzymen benötigt, die am Energieumsatz beteiligt sind. Aber Niacin kann och mehr, denn es beeinflusst auch die Stimmung positiv, den Schlaf und die Herztätigkeit. Nicht zuletzt ist es auch dabei behilflich, Gifte und Schadstoffe aus dem Körper zu schleusen.
Wo ist Niacin enthalten?
Niacin ist sowohl in tierischen als auch pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. So zum Beispiel in Fleisch, Fisch, Vollkorngetreide, Erdnüsse, getrocknete Aprikosen und Kaffeebohnen.