Eure Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, besteht aus eurem (also dem mütterlichen) und dem Gewebe eures Kindes. Die Plazenta bildet sich bereits in den ersten Wochen eurer Schwangerschaft. Dies geschieht, in dem das embryonale Gewebe (auch Trophoblasten genannt) in eure Gebärmutter einwächst. Der Mutterkuchen ist dazu da, um euer Kind bis zur Geburt mit sämtlichen Nährstoffen zu versorgen. Außerdem stellt die Plazenta den Abtransport verschiedener Stoffwechselprodukte sicher.
Der Mutterkuchen übernimmt allerdings noch einige weitere Aufgaben in eurer Schwangerschaft. Schließlich ist er dazu da, um auch die wichtigen Hormone in eurer Schwangerschaft zu produzieren und gleichzeitig euer Immunsystem zu stärken. Die sogenannte Plazentaschranke schützt euer ungeborene Kind vor sämtlichen Schadstoffen und Keimen und verhindert dadurch eine schwere Erkrankung. Eure Plazenta wächst in den Schwangerschaftswochen mit. Sie hat zum Zeitpunkt er Geburt eures Kindes gerade einmal ein Gewicht von rund 500 Gramm. Sie hat einen Durchmesser von etwa 20 Zentimeter und ist gerade einmal zwei oder drei Zentimeter dick.
Die Plazenta ist wie ein weiteres Organ in eurem Körper. Der Unterschied zu anderen Organen liegt jedoch darin, dass sie nicht nur ihr eigenes Wachstum selbst steuern kann, sondern die Funktionsfähigkeit auf die Bedürfnisse eures ungeborenen Kindes abstimmt. Im Normalfall löst sich der Mutterkuchen direkt nach der Geburt eures Kindes von allein ab. Die Plazenta wird daher nicht nur Mutterkuchen genannt, sondern auch Nachgeburt. Die Nachgeburt wird durch eure Nachwehen ausgeschieden. Anschließend verschließen sich die Blutgefäße, die euren Mutterkuchen mit eurem Körper verbinden. Danach beginnt sofort die Abheilungs- beziehungsweise die Rückbildungsphase. Bei einer Placenta accreta ist es nicht möglich, den Mutterkuchen durch die Nachwehen auszuscheiden. Warum dies der Fall ist und was es bedeutet, an einer Placenta accreta zu leiden, möchten wir euch im nachfolgenden Teil des Artikels erklären.