Die Plazenta entwickelt sich bereits in Euren ersten Schwangerschaftswochen. Die besteht aus einem Teil der Keimblase. Diese Keimblase geht aus Eurer befruchteten Eizelle hervor. An der äußeren Seite dieses Zellhaufens entstehen kleine Auswüchse (auch Zotten genannt), die gerade einmal Fingergroß sind. Diese dringend in das Gewebe Eurer Gebärmutter ein und verbinden sich letztendlich miteinander. Gemeinsam bilden diese beiden ein eigenes, scheibenförmiges Organ – Euer Mutterkuchen. Der Mutterkuchen entwickelt sich daher aus den mütterlichen und embryonalen Zellen heraus und ist mit der Nabelschnur Eures ungeborenen Kindes verbunden.
Im Laufe Eurer Schwangerschaft entwickelt sich der Mutterkuchen weiter und wächst. Er kann eine Größe zwischen 15 und 20 cm erreichen und ist zwischen 2 und 4 cm dick. Euer Mutterkuchen hat am Ende der Geburt ein Gewicht von bis zu 500 g erreicht.
Eure Plazenta produziert außerdem reichlich Hormone und Proteine. Gestagen und Östrogen sind beides Hormone, die unter den sogenannten Schwangerschaftshormonen bekannt sind. Diese können das Auftreten Eurer Periode (Regelblutung) stoppen.
Aufbau Plazenta – Was ist noch wichtig?
Wie bereits erwähnt entwickelt sich Euer Mutterkuchen schon in den ersten Schwangerschaftswochen. Ihr dürft dabei nicht vergessen, dass der Aufbau der Plazenta kein unmittelbarer Prozess ist. Es handelt sich vielmehr um einen Prozess, der erst nach den ersten 20 Wochen Eurer Schwangerschaft abgeschlossen ist. Bereits mit der Einnistung Eures Embryos beginnt der Aufbau der Plazenta. Diese besteht aus einem kindlichen und einem mütterlichen Anteil. In dem kindlichen Anteil werden zottenreiche Eihäute gebildet. Die Zwischenräume sind mit mütterlichem Blut gefüllt. Dieses Blut stammt aus den Gefäßen Eurer Gebärmutterwand. In diesem Raum ragen außerdem viele kleine Zotten mit Ästen, auch unter dem Namen Zottenbäume bekannt. Die Zottenbäume wiederum werden mit dem mütterliche Blut umspült. Direkt an der Oberfläche sind verschiedene Transportmechanismen versehen, die für den Stoffaustausch verantwortlich sind.
Bis nach der Geburt bleibt der Mutterkuchen in Eurem Körper. Nachdem Euer Kind auf die Welt gekommen ist, beginnt Eure Gebärmutter damit sich anzuspannen. Ungefähr eine halbe Stunde nach der Geburt Eures Kindes wird auch der Mutterkuchen ausgewiesen. Diese Ausweisung ist unter dem Fachbegriff Nachgeburt bekannt.
Exkursion: Die Plazentaschranke – Was ist das überhaupt?
Eine wichtige Funktion des Mutterkuchens ist die Plazentaschranke. Hierbei handelt es sich um einen Gewebefilter, der den Blutkreislauf der Mutter von dem des Kindes trennt. Diese befinden sich in den Chorionzotten (dem Raum der Dezidua) und verändert sich während der Schwangerschaft im Aufbau. Die Plazentaschranke besteht aus mehreren Schichten.