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Präeklampsie – Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Nadine Scheiner
26 Jan 2022
6 Min.
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Bei einer Präeklampsie (auch Schwangerschaftshochdruck genannt, zählt zur Spätgestose) handelt es sich um eine bekannte Schwangerschaftserkrankung, bei der ihr Frauen unter einem zu hohen Blutdruck leidet. Im Fachjargon wird der zu hohe Blutdruck auch Hypertonie genannt. Bei einer Hypertonie (in der Schwangerschaft Gestationshypertonie genannt) kommt es außerdem vor, dass es über euren Harn zu einer hohen Eiweißausscheidung kommt. Besonders bei Frauen ab 35 Jahren, die erst spät schwanger geworden sind, kann dies der Fall sein.

Was genau eine Präeklampsie ist und was mit eurem Körper passiert möchten wir euch in diesem Beitrag genauer berichten, um euch zu zeigen, welche Ursachen und Komplikationen hinter einem zu hohen Blutdruck in der Schwangerschaft stehen.

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Natalya Lys via shutterstock

Was ist Präeklampsie?

Beginnen wir damit zu erläutern, was Präeklampsie überhaupt ist. Wie bereits erwähnt gehört die Präeklampsie mit zu den bekannten Schwangerschaftserkrankungen, die sich erst im späteren Verlauf eurer Schwangerschaft zeigen wird. In erster Linie zeigt sich diese Erkrankung durch einen erhöhten Blutdruck und die vermehrte Ausscheidung von Eiweißen. Doch auch verstärkte Wassereinlagerungen können die ersten Anzeichen Präeklampsie Schwangerschaft zeigen. Welche Symptome bei dieser Erkrankung genau auftreten möchten wir euch gerne im weiteren Verlauf des Beitrages erklären.

Grundsätzlich wird die Erkrankung bei euren Vorsorgeuntersuchungen gefunden und kontrolliert. Die genaue Diagnostik einer Präeklampsie ist auch unter der Abkürzung PLGF bekannt. Durch die Messung eures Blutdrucks und Urinproben kann euer Arzt schnell herausfinden, ob es sich bei euch um eine Präeklampsie handelt oder nicht. Diese Untersuchungen gehören zum Standard und sind für euch in der Schwangerschaft sehr wichtig. Nehmt jeden Vorsorgetermin war, um lebensbedrohliche Komplikationen bei einer Präeklampsie vermeiden zu können. Im schlimmsten Fall kann diese Erkrankung zu schweren Entwicklungsstörungen eures Kindes sorgen.

Die Präeklampsie selbst betrifft etwa 3 – 7 Prozent der Frauen. Meistens entwickelt sich diese Erkrankung ab der 20. Schwangerschaftswoche. Bei etwa 25 Prozent der Fälle kann sich die Präeklampsie im Wochenbett entwickeln. Diese klingt in den meisten Fällen jedoch schon nach vier Tagen ab. Es kann aber auch vorkommen, dass die Schwangerschaftserkrankung bis zu sechs Wochen nach der Geburt eures Kindes anhält. Die Ausprägungen und die Dauer der Erkrankung ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Präeklampsie Ursachen – Was steckt hinter der Schwangerschaft Präeklampsie?

Bei einer Präeklampsie handelt es sich um eine Erkrankung, die auf eine Anpassungsstörung eures Organismus zurückzuführen ist. Diese Erkrankung kann aus zahlreichen psychologischen Veränderungen in eurem Körper bestehen. Gerade in eurer Schwangerschaft verändert sich der Körper ungemein, sodass nicht nur die immunologischen, sondern auch die hormonellen Faktoren und Einflüsse eine große Rolle spielen. Bis heute sind die genauen Ursachen für eine Präeklampsie jedoch weiterhin unklar.

Fakt ist jedoch, dass es bei einer Präeklampsie zu einer Verengung eurer Blutgefäße kommt. Durchblutungsstörungen, Gestationshypertonie und Einschränkungen in eurer Sauerstoffversorgung gehören zu einer Präeklampsie dazu. Euer gesamter Körper verändert sich, sodass es zu entzündlichen Prozessen im Körper kommt. Die Folgen sind weitreichend und gehen von einer erhöhten Eiweißausscheidung (lat. Proteinurie) bis zu einer Plazentainsuffizienz hervor.

Auch wenn die Ursachen bislang nicht konkret erforscht sind, gehen Ärzte von unterschiedlichen Punkten aus. Ein möglicher Grund für eine Präeklampsie kann es sein, dass euer Körper in der Schwangerschaft überlastet ist. Gerade bei einer Fehl- oder Mangelernährung kann es schnell zu dieser Erkrankung kommen. In den neuen Studien zu der Schwangerschaftserkrankung zeigt sich, dass es das Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist, welches die Krankheit auslöst.

Präeklampsie Symptome - Was sind die ersten Anzeichen Präeklampsie?

Je nachdem, wie schwer die Präeklampsie Schwangerschaft ist, können verschiedene Symptome auftreten. Bei einer leichten Erkrankung zeigen sich oftmals keine oder nur sehr leichte Symptome. Die folgenden Symptome können bereits auf eine Präeklampsie hindeuten:

  • Deutliche Gewichtszunahme (mehr als 1 kg die Woche)
  • Lichtempfindlichkeit
  • Sehstörungen
  • Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Krampfanfälle
  • Schmerzen auf der rechten Seite des Oberbauches

Diese Symptome sind bei einem leichten Verlauf deutlich zu erkennen. Solltet ihr daher bemerken, dass ihr unter diesen Symptomen leidet, ist es umso wichtiger, mit eurem Arzt zu sprechen, um eine eventuelle Präeklampsie (Schwangerschaftshochdruck) ausschließen zu können.

Bei den nachfolgenden Symptomen, die wir euch gerne in einer Tabelle aufzeigen möchten, handelt es sich um deutlich schwere Symptome, die auftreten können.

Symptome / Beschwerden Erläuterung
Bluthochdruck Bei einer Gestationshypertonie zeigt sich ein Blutdruck mit den Werten 140/90 mmHg. Bei einem Anstieg des systolischen Wertes (der erste Wert) von mehr als 30 mmHg und einem Anstieg des zweiten Wertes (diastolischer Wert) von mehr als 15 mmHg ist von Bluthochdruck die Rede. Für euch bedeutet eine Hypertonie, dass euer Körper und die betroffenen Organe eine verminderte Durchblutung haben.
Proteinurie Dieser Begriff beschreibt, wie schon erwähnt, die überhöhte Ausscheidung von Eiweißen in eurem Urin. Sollten daher mehr als 300 mg Eiweiß auf einem Liter Urin ausgeschieden werden, sprechen Ärzte bereits von einer Proteinurie. Diese Folge der Präeklampsie ist ein Zeichen für eine gestörte Nierenfunktion.
Ödeme Flüssigkeitsanlagerungen in eurem Gewebe, die sogenannten Ödeme, können ebenfalls auftreten. Dicke und geschwollene Beine oder Füße sind in der Schwangerschaft nicht selten. Bei etwa 80 Prozent der Frauen treten Ödeme als Folge einer Präeklampsie in den letzten Schwangerschaftswochen auf. Genauer genommen im letzten Schwangerschaftsdrittel.
Eklampsie Die Eklampsie ist einer der lebensbedrohlichen Folgen der Präeklampsie. Hierbei handelt es sich um eine eurologische Störung, die eine erhöhte Gefahr von Krampfanfällen mit sich bringt. Sollte dies der Fall sein müsst ihr sofort ein Krankenhaus aufsuchen. Die Frage „Präeklampsie wann ins Krankenhaus?“ kann im Falle einer Eklampsie konkret beantwortet werden. Solltet ihr an einer Eklampsie leiden kann es zu schweren Folgeerkrankungen kommen. Hirnödeme, Netzhautschäden, Thrombosen und Hirnblutungen sind schwerwiegende Folgen, die sofort untersucht werden müssen. Schließlich ist eine Eklampsie nicht nur für euch, sondern auch für euer ungeborenes Kind lebensgefährlich.
HELLP-Syndrom Eine weitere schwere Form der Präeklampsie ist das sogenannte HELLP-Syndrom. Hierbei handelt es sich um eine schwere Präeklampsie. Bei dieser Form liegt eine Störung eurer Leberfunktion vor. Oftmals ist auch diese Variante mit zu hohem Blutdruck in Verbindung zu bringen. Selten tritt sie ohne diese Symptome Präeklampsie auf.

Die Hauptsymptome beim sogenannten HELLP-Syndrom sind Schmerzen im Oberbauch, eventueller Durchfall und Übelkeit und Erbrechen. Ihr müsst bedenken, dass sich das HELLP-Syndrom innerhalb von nur einer Stunde komplett ausprägen kann. In einigen Fällen kommt es sogar zu einem sehr schnellen Blutdruckanstieg. Normalerweise verschwinden die Symptome nach der Geburt des Kindes wieder. Bleibende Schäden sind eher selten.

 

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Chompoo Suriyo via shutterstock

Welche Risikofaktoren gibt es bei einer Präeklampsie noch?

Leider ist die Schwangerschaftserkrankung Präeklampsie mit einigen Risiken verbunden. Auch wenn die Ursachen dieser Erkrankung bis heute nicht geklärt werden konnten, möchten wir euch die eventuellen Risikofaktoren benennen:

  • besonders starkes Unter- oder Übergewicht
  • besonders frühe oder besonders späte Schwangerschaft
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Chronische Nierenerkrankungen
  • Diabetes

Diese Risiken können nicht nur bei einem schweren, sondern auch leichten Verlauf entstehen. Die Präeklampsie selbst, war damals noch unter dem Begriff Gestose oder Schwangerschaftsvergiftung bekannt. Die Vermutung, dass die Schwangerschaftsvergiftung Präeklampsie identisch sind, ist bis heute nicht bewiesen. Daher wird von einem konkreten Vergleich oder einer Gleichstellung weiterhin Abstand genommen.

Die Präeklampsie Therapie – Welche Möglichkeiten gibt es in der Präeklampsie Behandlung?

Bisher gibt es keine konkrete Therapie, die bei einer Präeklampsie eingesetzt werden kann. Vielmehr geht es bei dieser Schwangerschaftserkrankung darum, die Symptome währenddessen zu lindern. Außerdem wollen Ärzte dabei helfen, die schweren Krankheitsverläufe einer Präeklampsie zu vermeiden und auch die weiteren Komplikationen, die entstehen können, verhindern. Sollte es sich bei eurer Präeklampsie um eine leichte Form mit nur geringen Symptomen handeln, raten die Ärzte häufig dazu, sich zu schonen. Körperliche Ruhe, Entspannung und vor allem Ruhe im Bett werden in der Regel verordnet.

Neben diesen Ratschlägen eures Arztes solltet ihr weiterhin auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Ausreichend Proteine und Salz sind in eurer Schwangerschaft sehr wichtig. Entwässernde Tees und salzreduzierte Kost solltet ihr unbedingt vermeiden. Am besten verzichtet ihr bis zum Ende eurer Schwangerschaft komplett darauf.

Es kann sogar vorkommen, dass euer Arzt euch Blutdrucksenkende Medikamente verschreibt. Gerade bei einer früh auftretenden Präeklampsie ist dies der Fall.

Doch muss eine Therapie eingeleitet werden? Ihr dürft nicht vergessen, dass eine Präeklampsie, eine Eklampsie und das HELLP-Syndrom einer der gefährlichsten Komplikationen in einer Schwangerschaft sind. Alle Erkrankungen fallen unter den Begriff Spätgestose. Werden diese Erkrankungen nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu schwerwiegenden Folgen für euch und euer ungeborenes Kind kommen. Es ist daher sehr wichtig, dass ihr regelmäßig zu euren Vorsorgeuntersuchungen geht und dort euren Blutdruck messen lasst. Außerdem solltet ihr unbedingt die ersten Warnzeichen erkennen und sofort handeln.

Wird die Präeklampsie (Schwangerschaftshochdruck) rechtzeitig erkannt und vor allem auch frühzeitig behandelt, kommt es eher selten zu schwerwiegenden Schäden. Leider besteht für euch ein gewisses Risiko, nochmals an einer Präeklampsie zu erkranken, wenn es zu einer Folgeschwangerschaft kommt.

Gibt es vorbeugende Maßnahmen gegen eine Präeklampsie?

Viele Frauen haben Angst vor einer Präeklampsie und möchten natürlich auch vorbeugende Maßnahmen treffen. Diese sind sogar möglich und können von euch einfach umgesetzt werden. In erster Linie, wie bereits in diesem Beitrag erwähnt ist es sehr wichtig, dass ihr regelmäßig eure Vorsorgeuntersuchungen besucht. Euer Blutdruck und Urin werden dort regelmäßig kontrolliert. Nur so könnt ihr das Risiko an einer Präeklampsie eindämmen und im Falle einer Erkrankung rechtzeitig handeln.

Einige Ärzte empfehlen bei einer Präeklampsie sogar Magnesium. Etwa 450 mg Magnesium solltet ihr dann während eurer Schwangerschaft und in eurer Stillzeit zu euch nehmen. Magnesium gehört mit zu den Spurenelementen, die sogar gegen vorzeitige Wehen schützen können. Außerdem kann es vorbeugend gegen Gestosen helfen. Aus medizinischer Sicht wurde dies bis heute noch nicht bestätigt.

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