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Baden in der Schwangerschaft – was ist erlaubt?

Nadine Scheiner
18 Aug 2021
3 min.
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Ein warmes Bad zu nehmen ist nicht nur besonders entspannend, sondern kann gleichzeitig für eine schöne Erfrischung sorgen. Besonders das Schaumbad ist für viele Frauen der Ort, an dem sie sich zurückziehen und einfach mal einige Zeit entspannen können. Doch wie sieht es eigentlich in der Schwangerschaft aus? Darf man auch dann in die Badewanne gehen? Wir haben uns genau mit dieser Thematik genauer befasst und möchten euch zeigen, welche Vorsichtsmaßnahmen und Tipps ihr in dieser Zeit berücksichtigen solltet.

Baden Schwangerschaft
Von vazgen karapetyan - Shutterstock

Baden in der Schwangerschaft – Was ihr genau beachten solltet

Natürlich ist das Baden in der Schwangerschaft auch weiterhin erlaubt. Es gibt jedoch einige Punkte, die ihr auch dann beachten solltet. Es ist nicht verkehrt, dass eine warme Badewanne entspannt und dem Körper, Geist und auch der Seele guttut. Viele Frauen können in dieser Zeit ihren stressigen Alltag vergessen. Durch die Wärme wird die Muskulatur gelockert und selbst die Gelenke und der Rücken werden entlastet. In eurer Schwangerschaft spürt jedoch nicht nur ihr selbst diese Wärme, sondern auch euer ungeborenes Kind.

Achtet jedoch darauf, dass das Badewasser in der Badewanne konstant zwischen 33 Grad und 34 Grad liegt. Das Badewasser darf auf keinen Fall zu warm sein. Temperaturen zwischen 36 Grad und 38 Grad sind in eurer Schwangerschaft völlig ungeeignet. Bei diesen hohen Temperaturen kann es schließlich passieren, dass sich eure Gefäße weiten und der Blutdruck sinkt. Beides kann schnell zu Kreislaufproblemen in der Schwangerschaft führen. Nicht selten wird Frauen dann in der Badewanne schwindelig. Durch diesen Schwindel ist das Unfallrisiko für euch einfach viel zu hoch. Schließlich müsst ihr mit eurem Babybauch aus der Badewanne aussteigen können, ohne das ihr euch verletzte. Daher ist die richtige Wassertemperatur in eurer Schwangerschaft weiterhin sehr wichtig.

Ebenso wichtig ist es, dass ihr nicht zu lange in der Badewanne liegt. Während eurer Schwangerschaft solltet ihr bei eurem Bad eine Zeit von 15 Minuten nicht überschreiten.
Folgende Tipps könnt ihr ebenfalls einhalten, um bedenkenlos baden gehen zu können:

  • Am besten stellt ihr euch immer ein frisches Glas Wasser an die Badewanne. Aufgrund dessen, dass euer Körper aufgrund der Wärme sehr viel Wasser verliert könnt ihr dieses direkt wieder zufügen, ohne das es zu weiteren Problemen kommt.
  • Außerdem solltet ihr niemals allein in die Badewanne gehen. Das bedeutet, dass immer jemand in der Nähe sein sollte, falls es zu Problemen oder anderweitigen Komplikationen kommt.
  • Solltet ihr in eurer Schwangerschaft unter sehr trockener Haut leiden, könnt ihr euch ätherische Öle ins Wasser geben. Achtet jedoch darauf, dass einige Badezusätze für euer Ölbad, wie beispielsweise Nelken, Zimt oder sogar Kampfer vorzeitige Wehen auslösen können.

Eure Hebamme oder euer Arzt stehen euch jedoch zur Verfügung, wenn ihr offene Fragen habt. Diese können euch sogar spezielle Badezusätze empfehlen, die in eurer Schwangerschaft keineswegs schaden.

Schwanger baden
Von DementevaJulia - Shutterstock

Darf man in der Schwangerschaft in den Whirlpool?

Viele werdende Mütter fragen sich ebenso, ob man auch in der Schwangerschaft in den Whirlpool darf. Diese Frage ist eigentlich relativ einfach zu beantworten. In eurer Schwangerschaft solltet ihr lieber auf das Schwimmen im Whirlpool verzichten. Dies liegt nicht an dem warmen Wasser in einem solchen Pool, sondern vielmehr daran, dass das Wasser nicht täglich oder regelmäßig erneuert wird. Es kann daher passieren, dass sich Pilze und andere Bakterien in dem Whirlpool bilden. Aufgrund eures stark veränderten Hormonhaushaltes ist auch das Säureniveau in eurer Vagina deutlich verringert. Hinzu kommt, dass euer lokales Immunabwehrsystem vollkommen geschwächt ist, sodass ihr deutlich anfälliger für Infektionen in eurer Schwangerschaft seid. Es kann daher passieren, dass ihr euch aufgrund des Wassers eine vaginale Pilzinfektion holt. Scheidenpilz ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch in eurer Schwangerschaft schädlich sein. Daher ist es besser, auf das warme Wasser zu verzichten.

Wie sieht es mit Schwimmen in einem Schwimmbad aus?

Sport, vor allem leichte Sportarten wie das Schwimmen können in eurer Schwangerschaft sehr hilfreich sein. Daher könnt ihr auch weiterhin ein Schwimmbad besuchen. Schwimmen ist für euch in der Schwangerschaft als Muskeltraining einfach sehr gut geeignet. Außerdem hilft es gegen die auftretende Darmträgheit in eurer Schwangerschaft. Die Grundschwimmarten, wie beispielsweise Brustschwimmen, Kraulen oder Rückenschwimmen sind daher besonders gut geeignet.

Wie viel ihr Schwimmen könnt oder solltet, müsst ihr jedoch mit eurem Arzt besprechen. Dieser kann euch genau sagen, wie lange ihr Schwimmen dürft und worauf ihr am besten verzichten solltet. Wichtig ist jedoch, dass ihr zwischen euren Schwimmbadbesuchen mindestens 24 Stunden Zeit habt. Ruhepausen sind für euch und euer ungeborenes Baby in der Schwangerschaft schließlich sehr wichtig.

Solltet ihr jedoch in Seen oder Füssen schwimmen gehen wollen ist es wichtig, dass ihr euch am besten schon im Vorfeld über die Wasserqualität informiert. Die meisten Seen und Flüsse sind nicht belastet, sodass ihr euch dahingehend keine Sorgen machen müsst. Eine Nachfrage ist trotz alledem wichtig und sinnvoll, damit ihr in eurer Schwangerschaft keinerlei weitere Risiken mehr eingeht. Kernbelastetes Wasser kann schließlich auch in eurer Schwangerschaft schädlich ein.

Unbedenklich Baden in der Schwangerschaft

Natürlich müsst ihr in eurer Schwangerschaft nicht weiter auf das Baden verzichten. Deutlich wichtiger ist es jedoch, dass ihr auf die verschiedenen Tipps und Ratschläge achtet. Danach steht eurem Wassergenuss garantiert nichts mehr im Wege. Selbst einem Entspannungsbad am Abend steht nichts im Wege. Achtet jedoch gezielt darauf, dass ihr die Höchsttemperatur nicht überschreitet, damit es nicht zu Komplikationen in eurer Schwangerschaft kommen wird. Schließlich kann es im schlimmsten Fall passieren, dass ihr einen Kreislaufzusammenbruch erleidet. Achtet daher gezielt auf euch und die Anzeichen eures Körpers und schaut, dass ihr euch an die Regeln haltet. Bei weiteren Fragen ist es von Vorteil sich mit eurem Arzt oder euer Hebamme in Verbindung zu setzen.

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