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Schwangerschaftspiercing – Risiken und Möglichkeiten

Nadine Scheiner
31 Aug 2021
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Von Robert B. Miller - Shutterstock
  • Für die Zeit der Schwangerschaft ist es empfehlenswert, sich von einigen seiner Piercings zu trennen, vor allem im Intimbereich. Für alle, die ihr Bauchnabelpiercing beibehalten wollen, gibt es die sogenannten Schwangerschaftspiercings.
  • Piercings erhöhen die Entzündungsgefahr aufgrund der hormonellen Veränderungen und selbst allergische Reaktionen sind möglich. Aus diesem Grund sind neue Piercings während der Schwangerschaft absolut tabu.
  • Die speziellen Schwangerschaftspiercings bestehen aus PFTF. Dieses Material ist wesentlich biegsamer und das Stäbchen selbst ist länger. Zudem besteht hier keine Gefahr auf allergische Reaktionen.

Schwangerschaftspiercing – Allgemein

n den letzten 15 Jahren sind Piercings haben sich Piercings zu einem allseits beliebten Körperschmuck entwickelt, den besonders junge Frauen sehr schätzen. Vielleicht hab ihr auch ein Piercing im Bauchnabel, in der Brustwarze oder im Intimbereich – außer in der Zunge, der Augenbraue oder der Nase. Ganz egal, welches Piercing ihr habt, es ist sicherlich ein wichtiger Teil von Euch geworden.
Die Frage, die mit einer Schwangerschaft aufkommt lautet: Müssen die Piercings in der Schwangerschaft rausgenommen werden?

Ein Piercing in den Brustwarzen, im Intimbereich oder im Bauchnabel? Okay, das ist sicherlich nicht jederfrau Geschmack, doch viele Menschen sind davon überzeugt, wenn ein Baby unterwegs ist, das muss der Körperschmuck aus dem wachsenden Bauch, den größer werden Brüsten und ganz besonders aus den Schamlippen verschwinden. Das trifft zumindest auf das Intimpiercing auch zu, denn dieses stört nicht erst bei der Geburt, sondern bereits bei den Vorsorgeuntersuchungen. Aber auch ansonsten ist es empfehlenswert, wenn ihr euch zumindest für die Zeit der Schwangerschaft von euren Piercings trennt. Der Grund ist, dass sich durch die hormonellen Veränderungen die Entzündungsgefahr erhöht und das gilt leider auch für ältere und somit längst verheilte Piercings. Dazu kommt, dass auch allergische Reaktionen auf das Metall möglich sind, sogar dann, wenn vorher noch nie Probleme in dieser Art aufgetreten sind. Aus diesem Grund ist während der Schwangerschaft ein neues Piercing absolut tabu! Wenn ihr ein Bauchnabelpiercing habt, dann besteht auch die Gefahr, dass das Loch reißt, wenn der Bauch wächst. Zudem kann das Piercing auch den Ultraschall beeinflussen.

Falls ihr euch darauf gefreut habt, dass auf eurem schönen, prallen Schwangerschaftsbauch ein Glitzersteinchen zu sehen ist, der kann auf spezielle Schwangerschaftspiercings zugreifen, die aus Kunststoff hergestellt sind. Dank dieser PFTF Stäbchen besteht weder die Gefahr auf eine Allergie noch auf eine Entzündung und dazu sind sie auch wesentlich biegsamer. Euer bisheriges Piercing solltet ihr spätestens ab dem vierten Monate gegen ein PFTF-Piercing austauschen und wer vollkommen auf Nummer sicher gehen möchte, der kann auch Klebe-Piercings nutzen – hier wird zwar ein wenig geschummelt, aber es sieht dennoch schick aus.

Es kann allerdings sein, dass euer Frauenarzt euch auffordert, das Piercing kurzzeitig während des Ultraschalls herauszunehmen. Eine Hebamme rät, wenn nach dem Ultraschall ein wenig Wundsalbe als Gleitmittel verwendet wird, dann kann das Piercing ohne Probleme wieder eingesetzt werden.

Ein weiterer Tipp: Wenn ihr euch während der Schwangerschaft doch lieber eurer Piercings entledigt, dann müsst ihr keine Sorge haben, dass das Loch zwangsläufig zuwächst, selbst wenn das Piercing einige Monate draußen bleibt. Sollte es doch dazu kommen, dann kann der Piercer das Loch zwei bis drei Monate nach der Geburt Vorsicht dehnen und dann kann der flacher werdende Bauch auch wieder mit einem Piercing verziert werden.

Schwangerschaftspiercing einzeln im Überblick

Sie gehören heute zur Gesellschaft einfach dazu: Die Piercings. 9 % der Frauen und 3 % der Männer sind mit einem Piercing versehen, doch die beliebtesten Piercings sind nicht am Bauch zu finden. Sondern oftmals wird der Schmuck vor allen in den Ohren, der Nase oder am bzw. im Mund getragen.

Ein Piercing in der Schwangerschaft stechen lassen

Wenn ihr einen Kinderwunsch habt, dann denkt ihr eventuell nicht unbedingt darüber nach ein Piercing stechen zu lassen oder ein Tattoo. Denn wenn ihr schwanger seit, dann werden eure Gedanken oftmals nur noch um das Baby drehen. Aber dennoch gibt es eventuell welche unter euch, die darüber nachdenken sich ein Piercing in der Schwangerschaft stechen zu lassen. Aber das ist nicht empfehlenswert – sowohl für eure als auch für die Gesundheit eures Kindes. Hier sind Gefahren wie Entzündungen und Allergien vorhanden und daher werdet ihr auch keinen seriösen und guten Piercer finden, der diesen Auftrag übernimmt und ein neues Piercing sticht und das ist auch für euch und das Baby besser!

Piercing-Tipps ohne Gefahren

Selbst dann wenn kein Piercing während der Schwangerschaft gestochen werden sollte, so gibt es andere Möglichkeiten, wie ihr euren Körper in Szene setzen könnt:

  • Durch bereits bestehende Piercings in Nase, Ohren, Lippen oder Augenbrauen – hier können immer wieder neue Stecker gesetzt werden
  • Piercing zum Aufkleben – heute wird schon Schmuck angeboten, der einfach nur aufgeklebt wird. Das ist für die Zeit der Schwangerschaft eine tolle Alternative.

Das Brustwarzenpiercing in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft könnt ihr euer Brustwarzenpiercing behalten, solange es euch nicht stört. Doch durch die Veränderung des Brustdrüsengewebes kann es dazu kommen, dass das Piercing in den Brustwarzen bereits in der frühen Schwangerschaft eher als unangenehm empfunden und daher entfernt wird. Spätestens im 6. Monate, werden die Brüste für gewöhnlich empfindlich und produzieren teilweise sogar schon Vormilch – dann ist es an der Zeit das Piercing zu entfernen. Aufgrund dessen, dass Piercings Entzündungen hervorrufen und vom Baby verschluckt werden können, dürfen die Brustwarzenpiercings erst wieder einige Wochen nach der Stillzeit eingesetzt werden.

Das Intimpiercing in der Schwangerschaft

Vor allem für die Piercings, die sich an Stellen befinden, die starken Belastungen ausgesetzt sind, heißt es raus damit während der Schwangerschaft. Bei werdenden Müttern sind sie das Hauptproblem und vor allem müsst ihr euch von dem Piercing im Intimbereich verabschieden. Der Grund ist dass sie bei der Geburt stören und auch bei den Vorsorgeuntersuchungen. Dazu kommt, dass die Infektionsgefahr leicht erhöht ist während der Schwangerschaft und besonders ein Infekt im Vaginalbereich kann sehr gefährlich für das Baby sein und im schlimmsten Fall sogar eine Fehlgeburt auslösen kann. Daher ist es aus Rücksicht auf euer Baby besser, dass Schmuckstück sofort nach der Feststellung der Schwangerschaft zu entfernen.

Das Bauchnabelpiercing in der Schwangerschaft

Es ist nicht abzustreiten, dass sich ein schickes Bauchnabelpiercing so richtig toll auf einem prallen Babybauch macht. Aber ein normales Piercing macht das enorme Wachstum des Bauches nicht mit und daher müsst ihr einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. So werden aufgrund der großen Nachfrage mittlerweile spezielle Schwangerschaftspiercings angeboten, die aus Kunststoff gearbeitet sind. Ein solches Schwangerschaftspiercing ist extrem biegsam und der Stab ist auch deutlich länger. Zudem übersteht dieser auch die Dehnung der Haut, ohne diese einreissen zu lassen. Zudem kann es sein, dass das Metallpiercing beim Ultraschall stören kann, sodass ein Plastikpiercing immer besser ist.

Der Stecker sollte dann am besten gewechselt werden, wenn ihr merkt, dass sich der Metallstecker unangenehm anfühlt. Aber dennoch, achtet auch auf Entzündungszeichen, wie Rötung, Schwellung oder Juckreiz. Auch doppelt eincremen hilft, denn dann bleibt die Haut schön elastisch!

Das Schwangerschaftspiercing: Das solltet ihr beachten

Wenn ihr auf euer Bauchpiercing nicht verzichten möchtet, dann sollte ihr wie bereits öfter schon angesprochen ein flexibles und nicht zu kurzes Piercing nutzen. Wird das Piercing während der Schwangerschaft herausgenommen, dann wieder der Stichkanal in den meisten Fällen zuwachsen. Um das zu verhindern könnt ihr entweder ein Piercing mit flexiblen Kunststoff-Stab nutzen und so euren Babybauch attraktiv in Szene setzen oder aber einen sogenannten Retainer nutzen.

Es werden allerdings schon sehr attraktive Schmuckstücke geboten mit Motiven für werdende Mütter und mit diesen könnt ihr zeigen, wie stolz ihr auf euren Babybauch und eurer heranwachsendes Kind seit. Ganz besonders trendy sind beispielsweise Schmuckstücke mit kleinen Anhängern, die sich in einer vielschichtigen Auswahl präsentieren.

Der Kunststoffstab

Der Kunststoffstab hat den Vorteil, dass er sich nach Belieben kürzen lässt und zudem auch sehr leicht gereinigt werden kann. Da die meisten der Schwangerschaftspiercings au PTFE-Kunststoff hergestellt werden, müsst ihr keine Allergie befürchten, denn hier ist eine hohe Hautverträglichkeit gewährleistet. Zwar ist der Stab kürzbar, aber aufgrund der Bequemlichkeit solltet ihr den Stab doch besser länger halten und nicht zu kurz abschneiden. Es ist immer von Vorteil, wenn der Stab länger ist, denn dann drückt nichts während der Schwangerschaft und das sorgt wiederum dafür, dass ihr auch in der Schwangerschaft mit eurem Piercing wohlfühlt.

Keinesfalls solltet ihr auf eine regelmäßige Reinigung verzichten, denn gerade in der Schwangerschaft sollte die Hygiene im Mittelpunkt stehen, denn so können Entzündungen vermieden werden, die für euch schädlich sein können ebenso wie für euer ungeborenes Kind.

FAQ - Piercing in der Schwangerschaft

Zumeist ist es das Bauchnabelpiercing, dass während der Schwangerschaft die meisten Fragen aufwirft und der größte Informationsbedarf ist zu finden bei den Themen „gesundheitliche Risiken“, „Tragedauer“ und auch „Piercingart und –Material“.

Was ist überhaupt ein Schwangerschaftspiercing?

Der Begriff Schwangerschaftspiercing umschreibt einen Piercingschmuck, der ein verlängertes und gleichzeitig flexibles Zwischenstäbchen beinhaltet, welches sich an den Bauchumfang anpasst bzw. anpassen lässt. Üblicherweise wird ein Schwangerschaftspiercing aus PTFE gefertigt, wobei hin und wieder auch die Abkürzung PTFT oder PFTF zu finden ist. Dabei handelt es sich zwar um dasselbe Material, aber es ist halt nicht die korrekte Bezeichnung. PTFE ist absolut flexibel und das ist der große Vorteil und ebenso die Neutralität in Bezug auf Unverträglichkeiten, Allergien und Entzündungen. Dazu kommt, dass die Oberfläche des Materials so glatt ist, dass es nicht zu anhaftenden kommt.

Ab wann sollte ein Schwangerschaftspiercing verwendet werden?

Die Frauenärzte raten im allgemeinen dazu, das Schwangerschaftspiercing ab dem vierten oder fünften Monat einzusetzen. Denn sobald euer Bauch beginnt zu wachsen, entsteht viel Spannung auf der Haut und ganz speziell rundum den Bauchnabel. In dem Moment ist ein Standard Bauchnabelpiercing zu kurz, um länger in die ausgedehnte Haut zu passen. Bei einem Schwangerschaftspiercing ist der Stab ungefähr 25 mm lang und dieser ist so flexibel, dass er sich biegt und die gepiercte Haut nicht beschädigt.

Können Bauchnabelpiercing und Schwangerschaft kombiniert werden?

Erst nach drei Monaten beginnt der Bauch zu wachsen und dann auch besonders kräftig und das hat auf jeden Fall einen Effekt auf den Bauchnabel. Es ist keinesfalls empfehlenswert, in der Schwangerschaft ein Bauchnabelpiercing stechen zu lassen oder überhaupt irgendeine Art von Piercing und das gilt für die kompletten neun Monate der Schwangerschaft!

Der Grund dafür ist die Infektionsgefahr und der Fakt, dass euer Körper in der Zeit der Schwangerschaft mit etwas ganz anderem beschäftigt ist, als das neue Piercingloch verheilen zu lassen. Selbst wenn von der Gesundheit des Babys abgesehen wird, so ist es sehr wahrscheinlich, dass das Piercing wieder zuwächst, da der Bauch am wachsen ist. Das bedeutet Schwangerschaft und Bauchnabelpiercing sollten nur dann kombiniert werden, wenn ein vollständige verheiltes Bauchnabelpiercing vorhanden ist.

Was passiert, wenn das herkömmliche Nabelpiercing beibehalten wird?

Behaltet ihr euer herkömmliches Bauchnabelpiercing bei, dann wird es früher oder später dazu kommen, dass die Haut an der Stelle einreißt, wo sich das Piercing befindet. Denn die Haut dehnt sich in den neun Monaten Schwangerschaft um circa 20 bis 30 Zentimeter. Ein starres Schmuckstück aus Metall wird dann irgendwann durch die Überdehnung der Haut diese einreissen lassen und in den Löchern verschwinden, sofern der Stichkanal das zulässt. Die Folge davon wäre eine operative Entfernung des Bauchnabelpiercings. Aber das ist nicht das einzige Problem.

Sondern ihr durchwandert auch eine mehrstufige hormonelle Veränderung und dabei kann es zu Unverträglichkeiten kommen, beispielsweise gegen Metall.

Fazit: Keine Sorge – Es ist ein Schwangerschaftspiercing.

Wenn ihr Euer Bauchnabelpiercing dennoch während der Schwangerschaft weiter tragen möchtet, trotz Wachsenende Babybauch, dann ist das dank dem modernen Schwangerschaftspiercing überhaupt kein Problem mehr. Auch Ex-DSDS-Star Sarah Engels hat es vorgemacht. Sie posierte während ihrer ersten Schwangerschaft auf einem Foto, wo ihr Piercing deutlich zu erkennen war – und hat dafür einen regelrechten Shitstorm geerntet. Doch sie beruhigte ihre Fans und erklärte, dass es sich dabei um ein Schwangerschaftspiercing handelt.

Eines ist sicher, wird das normale Piercing während der Schwangerschaft getragen, dann kann es zu Ausreissungen kommen und das zweite Risiko kommt durch die hormonellen Veränderungen mit denen sich die Entzündungsgefahr eben extrem erhöht – auch für die älteren und bereits verheilten Piercings. Eben aus diesem Grund sind die Schwangerschaftspiercings eine hervorragende Alternative. Denn dank der PFTF-Stäbchen, aus denen diese Piercings bestehen besteht weder Entzündungs- noch Allgergiegefahr. Zudem sind diese Kunststoff-Piercings sehr biegsam und wachsen sozusagen mit. Das beste ist, wenn ihr wisst das ihr schwanger seit, das normale Piercing gegen ein Schwangerschaftspiercing auszuwechseln.

Und keine Sorge, denn auch bei den Schwangerschaftspiercings habt ihr eine riesige Auswahl, wobei hier sogar „Schwangerschafts“-bezogene Motive zu finden sind.

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