Die 1. – 4. Schwangerschaftswoche – in diesen SSW nimmt ein neues Leben seinen Anfang

Ihr habt euch entschieden, ein Baby zu bekommen und nun wird der Körper natürlich mit ganz anderen Augen gesehen. Viele Frauen beschäftigen sich ab dem Kinderwunsch besonders intensiv mit ihrem Zyklus. Sie beobachten den Zervixschleim, achten auf mögliche Schwangerschaftsanzeichen und Hinweise, dass es geklappt hat. Eine Schwangerschaft selbst hat eine Dauer von 40 Wochen, denn sie beginnt bereits mit der 1. Schwangerschaftswoche. Aber was passiert eigentlich in den ersten vier Wochen in eurem Körper?

Der erste Monat einer Schwangerschaft ist für euch als Frau gefühlstechnisch noch gar nicht so aufregend. In eurem Körper selbst passiert aber jede Menge. Damit ihr darüber einen besseren Überblick bekommt, fassen wir die Geschehnisse zusammen:

• Die 1. Schwangerschaftswoche

In der Gebärmutter wird jetzt so richtig sauber gemacht. Die bisher aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wird über die Menstruation abgetragen und die Eierstöcke auf die Produktion neuer Eier vorbereitet. Die 1. SSW ist vor allem durch die Regelblutung geprägt, die im Durchschnitt fünf bis sieben Tage andauert. Ihr solltet jetzt schon anfangen, euch ausgewogen zu ernähren, den Körper mit Folsäure zu versorgen und auf Nikotin und Alkohol zu verzichten.

• Die 2. Schwangerschaftswoche

Die Fruchtbarkeit nimmt ihren Lauf. Euer Körper bereitet langsam den Eisprung vor. Die Ovulation ist eine wichtige Basis für die Befruchtung. Die Eizelle selbst kann nur innerhalb von 24 Stunden befruchtet werden. Spermien haben in eurem Körper jedoch rund fünf bis sechs Tage, bis sie sterben. Das heißt, schon in der 2. SSW kann Geschlechtsverkehr für eine Befruchtung erfolgreich sein.

• Die 3. Schwangerschaftswoche

Die Eizelle ist gesprungen, wurde aus den Eierstöcken in den Eileiter übertragen und hier befruchtet. Das Spermium hat es geschafft und die Eizelle erobert. Jetzt beginnt die Entwicklung der Zellen. Die Hülle schließt sich und verhindert den Eintritt von weiteren Spermien. Der Kern der Eizelle und der Kern des Spermiums werden zu einer Zelle. Das ist der Startschuss für die Teilung. 24 Stunden später handelt es sich bereits um einen Vierzeller, 48 Stunden später ist es ein Achtzeller. Der Begriff „Embryo“ wird in der 3. SSW noch nicht genutzt. Es handelt sich um eine Morula, die sich zu einer Blastozyste entwickelt. Besonders spannend zu wissen: Die Blastozyste besteht aus den Embryoblasten und den Throphoblasten. Die Throphoblasten sind die Grundlage für den Mutterkuchen, die Embryoblasten für den Embryo. Die Eizelle wandert dabei weiter in die Gebärmutter. Das Eizellbläschen, welches bisher die Eizelle geschützt hat, wird nun zur Progesteron-Zyste.

• Die 4. Schwangerschaftswoche

Die Eizelle macht sich auf die Suche nach dem optimalen Platz in der Gebärmutter. Sie ist inzwischen eine Keimblase und besonders empfindlich. Kommt es jetzt zu Verletzungen der Keimblase oder einer falschen Entwicklung, kann dies zur Abstoßung führen. Davon merkt ihr jedoch noch nichts. Die Eizelle geht mit der Menstruation ab. Nachdem die Einnistung stattgefunden hat, tritt der Embryo in die Schleimhaut über und wird durch diese erst einmal versorgt. Im Ultraschall ist noch nichts zu sehen, eine Nabelschnur oder Fruchtwasser ist auch noch nicht erkennbar. Stattdessen bilden sich die Anlagen für die Fruchtwasserhöhle und den Mutterkuchen.

Wusstet ihr schon: Bis zur 4. SSW wird von pluripotenten Zellen gesprochen. Sie können sich zu jedem Organ ausbilden. Mit der neuen Woche fangen sie aber an, sich in eine bestimmte Richtung zu entwickeln.

Die Emotionen fahren Achterbahn, denn die Aussicht auf ein Baby löst Vorfreude, Erwartung und auch ein wenig Sorge aus. Das macht etwas mit euch. In den ersten Schwangerschaftswochen werdet ihr vor allem emotionale Veränderungen bemerken:

• Die 1. Schwangerschaftswoche

In der 1. SSW seid ihr vermutlich noch stark mit eurem Körper beschäftigt. Viele Frauen leiden unter Unwohlsein und Schmerzen bei der Regelblutung. Mit Wärme und Ruhe könnt ihr diese lindern. Es ist möglich, jetzt schon einige Vorbereitungen zu treffen. Schaut nach, ob euer Impfstatus auf dem aktuellen Stand ist und wie es mit dem Depot an Vitaminen und Nährstoffen aussieht.

• Die 2. Schwangerschaftswoche

Ihr merkt möglicherweise leichte Veränderungen an eurem Körper. Vor allem der Zervixschleim nimmt eine andere Farbe und Konsistenz an. Er wird flüssiger und eher klar. Damit optimiert er seine Zusammensetzung für den Transport der Spermien. Vielleicht zieht oder sticht es auch im Unterbauch. Dies zeigt, dass eure Eierstöcke arbeiten. Möglicherweise steigt sogar eure Libido an. Euer Körper zeigt euch, dass er bereit für die Empfängnis ist.

• Die 3. Schwangerschaftswoche

Euer Körper beginnt mit der Bildung des Schwangerschaftshormons HCG. Allerdings merkt ihr davon noch nichts. Vielleicht spürt ihr immer mal wieder ein kleines Ziehen. Einige Frauen haben zum Ende der 3. SSW auch eine kleine Blutung. Es handelt sich um eine Einnistungsblutung. Diese entsteht, wenn sich die Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut eingräbt. Die Einnistung ist ein umfangreicher Prozess. Euer Körper wirft die Hormonmaschine an.

• Die 4. Schwangerschaftswoche

Euer Körper investiert viel in die Produktion von Progesteron. Dieses ist wichtig, damit sich die Eizelle optimal einnisten und entwickeln werden kann. Einige Frauen berichten von Bauchschmerzen, die an den Beginn der Menstruation erinnern. Auch die Brüste können leicht schmerzen. Es passiert so viel in eurem Körper, dass dies Kraft kostet. So ist es möglich, dass ihr sehr müde seid.

Vielleicht fangt ihr schon an, euch zu dem Thema zu belesen. Stoßt ihr auf die Abkürzung „SSW“ ist es gut zu wissen, dass damit die Schwangerschaftswoche gemeint ist. In der ersten Schwangerschaftswoche könnt ihr noch nicht viel machen, um eine Befruchtung zu unterstützen. Achtet auf eure Ernährung, ausreichend Bewegung und genug Schlaf.

In der zweiten Schwangerschaftswoche ist es gut, wenn ihr einfach den Spaß am Sex genießt. Durch den weiblichen Orgasmus beim Geschlechtsverkehr werden die Spermien übrigens noch effektiver in die Gebärmutter und zu den Eileitern gebracht.

Ihr wisst noch immer nicht, ob es geklappt hat. Noch ist der Embryo nicht mit eurem Blutkreislauf verbunden. Daher ist spätestens in der dritten Schwangerschaftswoche der ideale Zeitpunkt, um mit dem Nikotin und Alkohol aufzuhören. Zudem könnt ihr zusätzlich schon Folsäure einnehmen.

Auch in der vierten Schwangerschaftswoche solltet ihr auf euren Körper hören. Ihr seid müde? Dann ruht euch aus.