Der zehnte Schwangerschaftsmonat beginnt mit der 37. SSW und endet mit der 40. SSW. Es handelt sich um die letzten Wochen der Schwangerschaft. Am Ende des 10. Schwangerschaftsmonats haltet ihr wahrscheinlich euer Baby im Arm. Einige Frauen übertragen allerdings auch. Daher kann eine Schwangerschaft auch bis zur 42. Schwangerschaftswoche gehen.
Der 10. Schwangerschaftsmonat – die Geburt steht ins Haus
In der 37. SSW wird noch einmal ordentlich Fett eingelagert
Mit der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche im zehnten Schwangerschaftsmonat gilt euer Baby nicht mehr als Frühchen. Eine jetzt startende Geburt wird nicht mehr durch Wehenhemmer aufgehalten. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist sehr hoch und die meisten Kinder sind in dieser Schwangerschaftswoche auch schon in der Lage, ihre Temperatur selbst zu regulieren. Auch die Lungen sind sehr gut entwickelt.
Dennoch ist jeder weitere Tag im Bauch wertvoll, denn jeden Tag nimmt euer Baby rund 30 Gramm zu. Oft wiegt ein Fötus in dieser Schwangerschaftswoche sogar schon mehr als 3.000 Gramm. Allerdings kann bei der Vorsorge nur noch ungefähr der Wert von Größe und von Gewicht angegeben werden. Es kann sein, dass die Werte bei der Geburt deutlich schwanken.
Die Lanugo-Behaarung und auch die Käseschmiere lösen sich weiter vom Körper. In den vergangenen Monaten haben sie die Haut geschützt und bei der Regulierung der Temperatur geholfen. Das ist nun nicht mehr notwendig. Die Zellen gehen in das Fruchtwasser über. Euer Baby nimmt sie mit dem Fruchtwasser auf. Sie werden dann über das Verdauungssystem ausgeschieden oder lagern sich im Darm als Kindspech ab. Dieses wird auch als Mekonium bezeichnet.
In der 38. SSW profitiert das Gehirn noch von den Tagen im Mutterleib
In den letzten Schwangerschaftswochen ist das Gehirn noch einmal deutlich gewachsen und mit ihm der Umfang des Kopfes. Bei der Geburt wird der Kopf einen Umfang von rund 10 cm haben und das ist auch der Durchmesser, den der Muttermund bei der vollständigen Öffnung hat. Jeder Tag im Bauch sorgt dafür, dass sich das Gehirn weiter in einer sicheren Umgebung entwickeln kann.
Generell ist es wichtig, dass euer Baby weiter gut versorgt wird. Durch die Ablagerungen der Zellen im Fruchtwasser ändert dieses langsam seine Farbe. Es wird milchiger und die Menge nimmt ab. Bei den Vorsorgeuntersuchungen wird ein CTG geschrieben und geprüft, wie die Plazenta aussieht. Wenn sich bei der Plazenta Verkalkungen bilden, muss genauer darauf geschaut werden, ob die Versorgung des Babys noch ausreichend ist.
Achtet auf die Bewegungen des Ungeborenen. Sie nehmen tendenziell zum Ende der Schwangerschaft hin ab, das ist ganz normal. Merkt ihr aber, dass es eine deutliche Änderung gibt, sollte dies immer kontrolliert werden. Generell ist es wichtig, dass ihr eine mögliche Unsicherheit ernst nehmt. Wendet euch an die Hebamme oder den Gynäkologen oder geht direkt in das Krankenhaus.
In der 39. SSW nehmen die Wehen noch einmal zu
Nun nimmt die Spannung immer mehr zu. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis sich das Baby auf den Weg macht? Für euren Fötus ist es inzwischen richtig eng im Bauch und die Bewegungen werden weniger. Mit jeder Übungswehe oder auch Senkwehe wird das Baby weiter auf die Geburt vorbereitet. Vielleicht hat sich schon der Schleimpfropf gelöst und ihr wartet jeden Tag darauf, dass es losgeht.
Auch jetzt noch ist jeder Tag im Bauch wichtig, weil euer Baby weiter Fettreserven einlagert, die es nach der Entbindung benötigt. Der Milcheinschuss tritt meist erst nach dem dritten bis zehnten Tag ein und daher braucht das Neugeborene Energie. Diese gewinnt es aus den braunen Fettzellen.
Auch ihr werdet noch einmal an Gewicht zunehmen. Einen großen Teil des Gewichts machen das Baby, die Gebärmutter und das Fruchtwasser sowie die Plazenta aus. Aber auch euer Körper lagert Wasser und Fett ein, da ihr ebenfalls möglichst viel Energie nach der Entbindung benötigt, um euer Baby zu versorgen.
In der 40. SSW steht der Entbindungstermin vor der Tür
Der im Mutterpass eingetragene Entbindungstermin befindet sich am Ende der 40. Schwangerschaftswoche. Es kann aber sein, dass sich der Geburtstermin verschiebt. Die wenigsten Babys kommen wirklich zu dieser Zeit zur Welt. Stattdessen kommen sie etwas früher oder auch später. Das ist kein Grund zur Sorge. Euer Frauenarzt kann sich nur auf die Angaben zur letzten Menstruation beziehen. Der Eisprung kann sich auch verschoben haben.
Für euch wird es nun immer beschwerlicher und dazu kommt noch die Ungeduld. Wann wird sich das Baby wohl auf den Weg machen? Vielleicht spürt ihr auch zunehmend starke Wehen und überlegt, ob es sich nun schon um Geburtswehen handelt. Diese dürftet ihr aber eigentlich nicht verpassen. Wenn ihr unsicher seid, dann achtet darauf, ob die Wehen in bestimmten Abständen kommen.
Vermutlich wird nun auch bei der Vorsorge noch einmal mehr darauf geschaut, wie es mit dem Gebärmutterhals und dem Muttermund aussieht. Aber auch dann, wenn der Gebärmutterhals verstrichen und der Muttermund schon weich ist, kann es dennoch dauern, bis das Baby geboren wird.
Die Risiken im 10. Schwangerschaftsmonat
Ihr seid kurz vor dem Ziel und dennoch ist es wichtig zu wissen, dass es auch jetzt noch einige Risiken gibt. Im Fokus steht dabei die Versorgung des Kindes. Mit der zunehmend fortgeschrittenen Schwangerschaft verkalkt auch die Plazenta immer mehr. Es kann zudem sein, dass die Versorgung über die Nabelschnur nicht immer auch bis zum Ende der Schwangerschaft gewährleistet ist. Dies ist dann über das CTG erkennbar. Hier muss schnell reagiert werden.
Umso wichtiger ist es, dass ihr auf eure innere Stimme hört. Wenn ihr das Gefühl habt, dass etwas nicht stimmt, solltet ihr euch direkt an die Hebamme oder auch an das Krankenhaus wenden.
Die 41. und 42. Schwangerschaftswoche am Ende der Schwangerschaft
Bis zu 14 Tage nach dem errechneten Entbindungstermin wird gewartet, wenn sich das Baby nicht von selbst auf den Weg macht. Es kann gut sein, dass die Berechnung nicht stimmt oder der Fötus einfach noch nicht geburtsbereit ist. Mit dem Entbindungstermin wird allerdings die tägliche Kontrolle im Krankenhaus notwendig. Es ist dann auch schwieriger, eine Hausgeburt durchzuführen oder in das Geburtshaus zu gehen.Geschaut werden muss nicht nur nach der Versorgung, sondern auch nach der Größe eures Babys. Gerade in den letzten Wochen legen die Babys an Größe und Gewicht zu. Es kann dann sein, dass es schwieriger wird, eine natürliche Geburt durchzuführen. Sollte es zu einer Einleitung kommen, ist eine umfangreiche Aufklärung für euch wichtig. Stellt dazu ruhig alle offenen Fragen und lasst euch genau erklären, mit welchen Einleitungsmedikamenten gearbeitet wird.
Tipp: Auch bei einer Einleitung spielt euer Geburtsplan nach wie vor eine wichtige Rolle. Redet noch einmal mit eurem Partner. Viele Frauen haben Angst vor der Einleitung da es heißt, dass die Wehen deutlich schmerzhafter sind. Doch das lässt sich so allgemein nicht sagen. Umso wichtiger ist es, dass ihr euch gut beraten fühlt.