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Die 11. Schwangerschaftswoche – in der 11. SSW dreht sich alles um die Sinne

Nadine Scheiner
17 Jun 2022
11 min.
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Es ist geschafft. Mit dem Beginn der 11. SSW, der mit 10+0 im Mutterpass bezeichnet wird, ist eine der kritischsten Phasen bereits hinter euch. Euer Baby hat alle notwendigen Anlagen für die Organe und diese arbeiten zum Teil sogar schon. Jetzt geht es um die Sinnesorgane.

 

11.-SSW
Phovoir via shutterstock.com

Das passiert in eurem Körper in der 11. Schwangerschaftswoche

In der 11. Schwangerschaftswoche erreicht die Schädel-Steiß-Länge den Wert von rund 4 cm und das Gewicht liegt sogar bei einer Höhe von rund 7 Gramm. Vor fünf Wochen war euer Baby noch so groß wie ein Sesamkorn. Jetzt kann es schon mit einer Feige verglichen werden. In dieser Schwangerschaftswoche im ersten Trimester dreht sich laut Schwangerschaftskalender alles um die Sinne. Dabei geht es nicht um eure Sinne, auch wenn euch diese unnatürlich geschärft vorkommen, sondern um die Sinne des Fötus.

Ob ihr bei der Hebamme oder dem Frauenarzt Vorsorgeuntersuchungen habt, ist unterschiedlich. Normalerweise ist keine geplant. Auf einen Ultraschall mit Ultraschallbild muss also noch ein wenig gewartet werden. Denkt jedoch immer daran, dass ihr euch jederzeit an den Gynäkologen wenden könnt. Ihr merkt zwar noch keine Kindsbewegungen. Unnatürliche und anhaltende Schmerzen oder sogar Blutungen sind jedoch immer ein Zeichen dafür, dass es zu Komplikationen kommen kann.

Aber was passiert nun eigentlich in der 11. Schwangerschaftswoche?

  • Der Geschmack

Dass Fruchtwasser einen angenehmen Geschmack hat, kann der Fötus nun bald selbst erkennen. In dieser Schwangerschaftswoche bilden sich die Geschmacksnerven langsam aus. Es ist auch der Zeitpunkt, an dem ihr Baby den Mund das erste Mal öffnet und Fruchtwasser aufnimmt. Im Mund befinden sich nun langsam Zahnknospen und auch die Zunge.

  • Gefühle

Was genau der Fötus in der 11. SSW fühlen kann, ist nach wie vor umstritten. Dennoch geben viele Experten an, dass die enge Verbindung zum Organismus für eine besondere Nähe zur Mutter sorgt. Euer Baby kann also eure Emotionen höchstwahrscheinlich sehr gut spüren. Schwangere Frauen erleben Emotionen besonders stark. Dass diese auch das Baby erreichen, ist inzwischen eigentlich unumstritten.

  • Die Ohren

Geräusche aufnehmen ist für den Menschen ganz besonders wichtig und in dieser Schwangerschaftswoche werden bei eurem Baby dafür die wichtigen Grundlagen gelegt. Der Aufbau der Ohren ist sehr umfangreich und detailliert. Während das Außenohr schon langsam zu erkennen ist, bilden sich nun Mittelohr und Innenohr immer mehr aus. Es handelt sich um eine sensible Entwicklung.

  • Die Augen

Bereits in den letzten Schwangerschaftswochen hat sich bei den Augen viel getan. Sie haben Lider bekommen und liegen unter diesen gut geschützt. Nun bildet sich die Netzhaut aus. Dennoch braucht es noch einige Wochen, bis euer Baby in der Lage ist, mit den Augen auch etwas zu erkennen.

  • Die Haut

Viele Gefühle werden über die Haut aufgenommen, es ist unser größtes Sinnesorgan. Bisher war die Haut eures Babys sehr dünn. Das ändert sich jetzt Schritt für Schritt und es bilden sich weitere Hautschichten. Das ist ein echter Meilenstein. Sie wird mit jeder Schwangerschaftswoche dicker. Bevor sich die ersten Haare auf der Haut bilden können, sind Haarfollikel eine wichtige Grundlage. Auch diese Basis entsteht in der 11. SSW.

Wusstet ihr schon: Die Menge an Fruchtwasser nimmt zu. Der kleine Fötus ist umgeben von rund 50 bis 60 ml. Bei einer Vorsorgeuntersuchung wird der Gynäkologe auch schauen, ob euer Fruchtwasser in den Normwerten liegt. Sollte das nicht der Fall sein, kann dies auf Erkrankungen hindeuten. In einigen Fällen ist eine Fruchtwasseruntersuchung notwendig. Da diese jedoch zahlreiche Risiken birgt, solltet ihr euch gut beraten lassen.

Das passiert mit euch in der 11. Schwangerschaftswoche

Der dritte Monat ist fast geschafft und damit eine Zeit, die euch wirklich sehr viel abverlangt hat. Neben der Angst vor der Fehlgeburt gehören dazu natürlich auch Übelkeit und Erbrechen.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Ein großer Teil der schwangeren Frauen stellt fest, dass die Übelkeit nun mit jeder Schwangerschaftswoche nachlässt. Vielleicht kommt sogar langsam euer Appetit zurück. Das Ziehen im Bauch ist etwas, an das ihr euch inzwischen wahrscheinlich auch gewöhnt habt. Nach wie vor dehnt sich eure Gebärmutter stetig aus und das kann sich bemerkbar machen. Ein stechender Schmerz in den seitlichen Bereichen des Unterleibs ist oft ein Hinweis darauf, dass eure Mutterbänder arbeiten. Gönnt euch Ruhe und macht euch immer wieder bewusst, wie hart euer Körper arbeitet.

  • Der Blutdruck

Das zunehmende Blutvolumen ist auch für euren Körper nicht so einfach zu stemmen. Es kann daher sein, dass euer Blutdruck ein wenig verrückt spielt. Das zeigt sich vor allem daran, dass ihr häufiger ein Schwindelgefühl und Kreislaufprobleme habt. Schnelle Bewegungen sind so eine Herausforderung für den Kreislauf, dass einige Frauen auch das Bewusstsein verlieren. Um euren Körper ein wenig zu entlasten ist es wichtig, dass ihr ihm viel Wasser zuführt. Ungesüßte Tees sind ebenfalls geeignet. Achtet aber darauf, dass einige Kräuter auch eine Wirkung auf die Schwangerschaft haben können.

  • Unwohlsein in vielen Facetten

Ihr stellt fest, dass ihr relativ schnell schwitzt und auch unangenehm riecht. Oder merkt ihr, dass euch in Situationen warm ist, in denen die Menschen in eurer Umgebung noch nach einem Pullover greifen? Das hängt damit zusammen, dass in eurem Körper viel mehr Blut fließt, als noch vor der Schwangerschaft. Auch die Hormone haben eine tragende Rolle. Vielleicht verspürt ihr auch noch immer einen verstärkten Speichelfluss oder einen unangenehmen Geschmack im Mund. Auch eure Schleimhäute sind stark durchblutet, was zu einem metallischen Geschmack führen kann.

  • Äußere Anzeichen

Und wie sieht es mit den äußeren Anzeichen aus? Viele Frauen warten darauf, dass sich der Bauch endlich rundet. Eure Gewichtszunahme in der 11. Schwangerschaftswoche liegt bei rund 3 kg, was jedoch vor allem an der zunehmend wachsenden Gebärmutter sowie dem hohen Volumen an Blut liegt. Ein leicht gerundeter Bauch kann noch immer mit Verstopfungen in Zusammenhang stehen. Tatsächlich werdet ihr aber bemerken, dass eure Hosen langsam zu eng werden. Vielleicht lasst ihr sogar schon den einen oder anderen Knopf offen. Es wird an der Zeit, sich ein wenig über Umstandsmode zu informieren. Gummizug am Bund ist eine deutliche Erleichterung in der Schwangerschaft.

  • Anfälligkeit für Infektionen

Nach wie vor neigen Frauen vermehrt zu Blasenentzündungen und andere Infektionen. Noch immer ist im Ersttrimester euer Immunsystem leicht geschwächt und ihr seid anfällig für Erkältungen. Es kann auch sein, dass ihr einen Eisenmangel ausbildet, weil euer Körper nicht mit dem schnellen Wachstum der Blutmenge umgehen kann. Vielleicht wird es notwendig, ein Präparat mit Eisen einzunehmen. Durch die Aufnahme von vielen Nährstoffen könnt ihr Krankheiten vorbeugen und euch und euer Baby vor Infektionen schützen.

Wichtig: Das Mutterschutzgesetz greift bereits ab dem Moment, wo eure Schwangerschaft festgestellt wird. Ihr könnt nicht mehr gekündigt werden. Ob ihr eurem Arbeitgeber von der Schwangerschaft schon unterrichtet, ist eure Entscheidung. Er wird vermutlich die Vorlage eines Nachweises fordern.

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Prostock-studio via stock.adobe.com

Das ist noch wichtig zu beachten

Denkt ihr schon über das Geschlecht des Babys nach? Eine der wohl häufigsten Antworten auf die Frage, was sich eine werdende Mama wünscht ist: „Hauptsache gesund.“ Dennoch wollen viele Eltern wissen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen erwarten. Tatsächlich steht das Geschlecht bereits im Moment der Befruchtung schon fest. Bis ihr es erfahrt, vergeht aber noch einige Zeit. Bei einem detaillierten Ultraschall in der 11. Schwangerschaftswoche können einige Ärzte möglicherweise den Unterschied der Geschlechtsmerkmale zwischen Scheide und Penis sogar schon erkennen. Noch gleichen sich Penis und Vagina jedoch stark. Zudem sind die Gynäkologen gesetzlich dazu verpflichtet, den werdenden Eltern das Geschlecht zu diesem Zeitpunkt noch nicht mitzuteilen. Dies basiert auf dem Schutz des Fötus, da bis zur 15. SSW in einigen europäischen Ländern noch ohne Grund abgetrieben werden darf.

Die Geburt ist noch in weiter Ferne, aber dennoch ist es nicht verkehrt, sich darüber schon Gedanken zu machen. Zwischen Heißhungerattacken und Emotionen könnt ihr euch die Zeit nehmen und mit eurem Partner über die Geburt sprechen. Denkt daran, dass es sich um einen Moment handelt, der euch und dem Baby gehört. Es geht darum, dass ihr euch wohlfült und euer Partner hat die Aufgabe, euch dabei zu unterstützen. Informiert euch über Krankenhäuser in der Nähe und sprecht auch mit der Hebamme.

In der 11. Schwangerschaftswoche liegt das Ersttrimesterscreening schon hinter euch, die nächste Ultraschalluntersuchung aber vor euch. Jetzt geht es darum zu entscheiden, welche Angebote der Pränataldiagnostik ihr annehmen möchtet. Neben dem klassischen Bluttest und der Ultraschalluntersuchung zur Erkennung von Fehlbildungen beim Ungeborenen, gibt es noch weitere Optionen, wie die Chorionzottenbiopsie. Ob beim Embryo alle korrekten Chromosomen vorhanden sind oder eine Chromosomenstörung vorliegt, wird schon zu Beginn festgelegt. Bei detaillierten Untersuchungen im zweiten Schwangerschaftsdrittel könnt ihr mehr über die Gesundheit erfahren.

Tipp: Mit dem Wachstum des Bauches kommt auch die Sorge vor Schwangerschaftsstreifen. Es gibt übrigens mehrere Körperteile, an denen diese auftreten können, wie den Beinen und den Brüsten. Schon in der Frühschwangerschaft könnt ihr daher mit Zupfmassagen und Öl die Dehnung der Haut ein wenig unterstützen.

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