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Die 13. Schwangerschaftswoche – in der 13. SSW nimmt das Wachstum Fahrt auf

Nadine Scheiner
17 Jun 2022
12 min.
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Das zweite Trimester hat begonnen. Ihr fangt die Woche mit 12+0 an und tretet damit auch in den vierten Schwangerschaftsmonat ein. In den vergangenen Wochen ist euer Baby schon sehr gewachsen. Viel wichtiger ist aber, dass alle Anlagen für die Organe beendet sind und euer Kind sogar schon Fingernägel und auch Zehennägel an den Extremitäten hat. Auch beim Gehirn hat sich viel getan. Daher geht es jetzt vor allem um das Wachstum.

 

13.-Schwangerschaftswoche
Natalia Deriabina via shutterstock.com

Das passiert in eurem Körper in der 13. Schwangerschaftswoche

Bei eurem Baby ist die Schädel-Steiß-Länge nun etwa 7,5 cm und damit ist es schon ganz schön gewachsen. Das Gewicht liegt bei rund 25 Gramm. Bedenkt bitte bei jeder Vorsorgeuntersuchung, dass jedes Kind schon im Bauch anders ist. Wenn der Fötus etwas kleiner oder größer ist, dann hat das nicht unbedingt etwas zu sagen. Bei der nächsten Ultraschalluntersuchung kann es schon wieder ganz anders sein. Aktuell wird der Geburtstermin nicht mehr angepasst. Schwankungen sind normal.

Sowohl die Hebamme als auch der Frauenarzt werden euch das bei der Untersuchung sagen. Bei einem Ultraschall könnte nun schon besser zu erkennen sein, ob ihr einen Jungen oder ein Mädchen erwartet. Nach wie vor darf der Gynäkologe euch das Geschlecht jedoch nicht verraten. Zudem wird bei den Untersuchungen der Fokus auf der Entwicklung der Organe sowie das Gesicht und das Gehirn.

Aber was passiert nun eigentlich in der 13. Schwangerschaftswoche?

  • Die Bewegungen

Nach wie vor wird die Muskulatur stark trainiert und das mit richtig viel Energie. Ihr merkt das zwar noch nicht, aber andersrum dagegen ist es möglich. Das heißt, wenn ihr sehr schlank seid und vorsichtig in den Bauch stupst, kann es sein, dass sich dies beim Fötus bereits zeigt. Das Fruchtwasser kommt in Bewegung und das Baby wird zu mehr Bewegungen animiert. Ist das nicht eine schöne Vorstellung? Vor allem für die Muskeln ist das Training sehr gut. Aber euer Baby braucht natürlich auch Ruhe. Daher schläft es sehr viel im Fruchtwasser.

  • Die Stimmbänder

Eine Mutter erkennt den Schrei ihres Babys und das ist nicht nur im Tierreich so. Sobald euer Baby auf die Welt kommt, wird es wahrscheinlich laut schreien. Das ist durchaus verständlich, immerhin kommt es aus einer warmen und sicheren Gebärmutter in eine kalte Welt. Um jedoch schreien zu können, sind Stimmbänder notwendig. Diese werden in der 13. SSW gebildet. Auch in dem Zusammenhang der Stimme sind die Muskeln übrigens sehr wichtig. Das Zwerchfell ist bereits vorhanden und wird weiter trainiert.

  • Die Knochen

Euer Baby hat schon einen umfangreichen Knochenapparat, der jedoch noch sehr weich ist. In den letzten Wochen sind die Knochen schon zunehmend härter geworden. Allerdings ist der Prozess noch lange nicht beendet. Für die Ausbildung und Verhärtung der Knochen ist Calcium besonders wichtig. Achtet darauf, dies über eine ausgewogene Ernährung aufzunehmen.

  • Die Hautschichten

Noch immer ist die Haut eures Babys sehr dünn und die Adern sind zu sehen. Doch mit zunehmenden Hautschichten und der Einlagerung von Fettgewebe lässt das langsam nach. Auch hier tut sich viel in der 13. SSW.

  • Die Unterhaltung

In der Gebärmutter gibt es viel zu entdecken und damit fängt der Fötus in der 13. Schwangerschaftswoche schon an. Das liebste Spielzeug ist die Nabelschnur. Wenn es sie zu fassen bekommt, wird fleißig damit gespielt.

Wusstet ihr schon: Die Verknöcherung schreitet zwar voran, richtig abgeschlossen ist sie aber erst dann, wenn euer Kind erwachsen ist.

Das passiert mit euch in der 13. Schwangerschaftswoche

Die 13. Schwangerschaftswoche beginnt mit der Zählung bei 12+0. Innerhalb des zweiten Trimesters wird oft von der entspanntesten Zeit der Schwangerschaft gesprochen. Dennoch steht natürlich einiges an und auch euer Körper verändert sich weiter.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Der Uterus wird größer und die Gebärmutter, die lange im Becken saß, steigt weiter nach oben. Die Fruchtblase füllt sich immer mehr mit Fruchtwasser. Das bedeutet natürlich auch, dass eure Organe sich einen anderen Platz suchen müssen. Das merkt ihr zwar nicht unbedingt, allerdings kann es sein, dass dadurch Sodbrennen ausgelöst wird. Auch Rückenschmerzen oder Bauchschmerzen, die an das Einsetzen der Menstruation erinnern, können als Beschwerden auftreten. Dies hängt mit dem starken Wachstum eurer Gebärmutter sowie den Mutterbändern zusammen. Dafür lässt meist die Übelkeit nach und auch die Müdigkeit wird weniger. Der Kreislauf stabilisiert sich. Bis zu den ersten Kindsbewegungen ist es jetzt nicht mehr so lange hin. Im Laufe des zweiten Schwangerschaftsdrittels wird sich das Ungeborene mit einem Flattern in eurem Unterleib bemerkbar machen. Besonders früh merkt ihr es, wenn die Plazenta an der Hinterwand ist.

  • Der Bauch

Durch die wachsende Gebärmutter nimmt auch euer Umfang immer mehr zu. Das ist für Außenstehende jetzt vielleicht noch nicht zu erkennen. Ihr merkt es aber immer mehr. Beim Sitzen kann es sein, dass der Hosenbund unangenehm einschneidet. Immer häufiger erwischt ihr euch wahrscheinlich dabei, wie ihr den Knopf daher geöffnet lasst. Umstandskleidung kann schon in der 13. SSW daher eine große Hilfe sein.

  • Die Nährstoffe

Euer Körper versorgt nicht nur euch, sondern auch den Fötus. Es ist also verständlich, dass der Nährstoffbedarf immer mehr wächst und das zeigt sich durch Heißhunger. Wichtig ist es, dass ihr auf eine ausgewogene Ernährung achtet. Dennoch ist es normal, dass ihr auch bestimmte Gelüste verspürt.

  • Gewicht

Jede Woche nimmt die Menge an Fruchtwasser zu, die Gebärmutter wächst, euer Baby wiegt mehr und euer Körper bereitet sich auf die Zeit nach der Schwangerschaft vor. Für euch heißt das, dass die Waage inzwischen das eine oder andere Kilogramm mehr anzeigt. Das ist ganz normal. Euer Gewicht wird bei den Vorsorgeuntersuchungen zudem im Blick behalten. Steigt es zu stark an, kann dies ein Hinweise auf einen Schwangerschaftsdiabetes sein.

  • Nähe zum Baby

Immer mehr nimmt der Fötus auch wahr, was außen so passiert. Noch kann er die Stimmen nicht unterscheiden. Dennoch kommen Geräusche beim Baby an. Das ist auch ein interessanter Fakt für den werdenden Vater. Damit er Kontakt mit dem Ungeborenen aufnehmen kann, kann er ruhig mit dem Baby reden. Nutzt die Zeit und sprecht auch über die gemeinsame Zukunft mit Kind.

Wichtig: Nach wie vor kann es natürlich zu einer Fehlgeburt kommen. Mit jeder Woche nimmt jedoch das Risiko ab. Der nächste Meilenstein im Schwangerschaftskalender ist die 23. SSW. Je nachdem wo ihr lebt, wird bei einer Frühgeburt ab diesem Zeitpunkt mit lebenserhaltenden Maßnahmen geholfen.

14. SSW
Prostock-studio via stock.adobe.com

Das ist noch wichtig zu beachten

Im Rahmen der Pränataldiagnostik wird meist in der 13. SSW die Nackenfaltenmessung durchgeführt. Die Krankenkasse übernimmt die Untersuchung, wenn eine Risikoschwangerschaft vorliegt oder bei den Vorsorgeuntersuchungen Auffälligkeiten festgestellt wurden. Ihr könnt die Untersuchung aber auch selbst tragen, wenn es keine Überweisung durch den Frauenarzt gibt. Wenn sich Auffälligkeiten zeigen, könnt ihr die Chorionzottenbiopsie durchführen lassen. Stoffwechselerkrankungen oder Trisomien können hier erkannt werden. Eine Fruchtwasseruntersuchung kann der nächste Schritt sein, wenn die Untersuchungen einen auffälligen Befund ergeben.

Jetzt ist auch die Zeit gekommen darüber nachzudenken, wie ihr euren Arbeitgeber informiert. Vielleicht ist das auch schon längst passiert. Arbeitet ihr in einem Berufsfeld, in dem ihr euch besonderen Gefahren aussetzt, habt ihr die Pflicht, die Schwangerschaft direkt zu melden.

Nutzt das Mutterschutzgesetz und achtet darauf, dass ihr ausreichend Pausen bekommt und keine Überstunden oder Schichten in der Nacht übernehmen müsst. Zudem steht es euch zu, die Beine auch auf der Arbeit mal nach oben legen zu können.

Tipp: Informiert zuerst euren Vorgesetzten. Es ist sehr unangenehm, wenn der Chef oder die Chefin von Kollegen erfahren, dass ihr schwanger seid. In einem persönlichen Gespräch ist es zudem leichter, das weitere Vorgehen zu besprechen und auch die Elternzeit anzuschneiden.

Was sollte nicht gegessen werden?

Wenn es um die Ernährung in der Schwangerschaft geht, dann gibt es ganz schön viele Punkte, die ihr beachten solltet. Natürlich ist es wichtig, dass ihr ausreichend Nährstoffe, Spurenelemente, Vitamine und gesunde Fette aufnehmt. Ab der 13. SSW ist es nicht mehr notwendig, zusätzlich Folsäure für die Nahrungsergänzung einzunehmen.

Es gibt aber einige Lebensmittel, auf die grundsätzlich verzichtet werden sollte. Rohe Fleischwaren, Rohwurst oder auch rohe Milchprodukte gehören nicht auf den Speiseplan. Das gilt auch dann, wenn ihr bereits Toxoplasmose hattet und immun seid. Denn hier geht es nicht um die Toxoplasmose, sondern um die Listerien. Sie sind ein möglicher Auslöser für eine Frühgeburt oder eine Totgeburt. Oft bleiben die Infektionen unentdeckt und können so nicht rechtzeitig behandelt werden. Gleiches gilt für rohen Fisch. Selbst wenn ihr wirklich Heißhunger auf Sushi habt – esst es nicht.

Ein verstecktes Problem sind zudem Salmonellen. Natürlich können Tiramisu oder Mousse au Chocolat auch ohne Alkohol zubereitet werden. Allerdings sind hier in den meisten Fällen rohe Eier enthalten. Das gilt auch für Mayonnaise. Lest genau, was auf der Verpackung steht. Über rohe Eier könnt ihr Salmonellen aufnehmen. Sie können ebenfalls eine Frühgeburt oder auch Fehlbildungen auslösen.

Chinin oder Koffein sind in der Schwangerschaft mit besonders viel Vorsicht zu genießen. Gegen einen Kaffee am Tag ist nichts einzuwenden. Anders sieht es bei Energy-Drinks aus. Hier ist eine so hohe Menge an Koffein enthalten, dass diese schädlich sein kann. Vielen Schwangeren ist nicht bewusst, dass Chinin ebenfalls nicht zu einer gesunden Ernährung in der Schwangerschaft gehört. Es handelt sich um ein pflanzliches Gift. Nehmt ihr es in zu großen Mengen zu euch, kann es nicht nur zu Durchfall und Erbrechen führen. Es kann auch dafür sorgen, dass vorzeitige Wehen einsetzen.

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