Spätestens jetzt dürfte bei euch die nächste große Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen anstehen, zu der auch der zweite Ultraschall gehört. Es wird vom Zweittrimester-Screening gesprochen. Hier erfolgt oft auch schon die Feindiagnostik. Diese kann euer Frauenarzt oder eine Ärztin aber nur mit den richtigen Geräten durchführen. Es kann daher sein, dass ihr auch nur eine Überweisung erhaltet und die Feindiagnostik noch einmal separat durchgeführt wird.
Bei der Ultraschalluntersuchung werdet ihr wahrscheinlich überrascht sein. Bei den letzten Vorsorgen gab es keinen Ultraschall, die Hebamme tastet vor allem euren Bauch ab und misst das Wachstum der Gebärmutter und auch der Gynäkologe verzichtet so gut es geht auf den Ultraschall. Also seht ihr den Fötus nun möglicherweise seit Wochen zum ersten Mal wieder.
Gemessen wird nun übrigens nicht mehr vom Scheitel bis zum Steiß, sondern von Kopf bis zum Fuß. Das Ungeborene hat nun eine Größe von rund 25 cm erreicht und wiegt etwa 300 Gramm.
Aber was passiert nun eigentlich in der 20. Schwangerschaftswoche?
Es wird weiter fleißig an der Entwicklung der Sinne gearbeitet. Gerade bei den Augen hat sich viel getan. Noch immer sind sie geschlossen und durch die Lider gut geschützt. Wenn nun durch die Lider ein helles Licht leuchtet, reagiert der Fötus darauf jedoch direkt. Auch das Gehör und der Tastsinn werden weiter verfeinert. Zudem nimmt euer Baby immer mehr den Geschmack des Fruchtwassers wahr. Aber keine Sorge, nur weil ihr Heißhunger auf Schokolade habt, muss das nicht bedeuten, dass euer Kind später auch nur zu Süßem greift.
Auch wenn euer Baby nun schon eine stattliche Größe erreicht hat, hat es in der Gebärmutter noch immer recht viel Platz. Es kann sich nach wie vor gut bewegen und trainiert so seine Muskeln. Die Arme und Beine werden bewegt und stoßen an die Gebärmutterwand. Da die Kraft zunimmt, sind die Stöße jetzt vielleicht sogar schon zu spüren, wenn ihr die Hand auf den Bauch legt. Noch ist so viel Platz, dass sich das Ungeborene in alle Richtungen drehen kann. Es gibt Babys, die schon in der 20. Schwangerschaftswoche die Geburtsposition einnehmen. Das ist aber eher die Ausnahme.
Richtig viel los ist gerade im Gehirn des Babys. In den letzten Schwangerschaftswochen haben sich hier bereits viele Gehirnzellen gebildet. Doch jetzt wird der Turbo angeworfen. Innerhalb einer Minute entstehen zahlreiche neue Gehirnzellen. 200.000 Stück sind es pro Minute. Die Gehirnentwicklung sorgt auch dafür, dass der Fötus immer mehr Interesse an seiner Umgebung zeigt. Inzwischen greift er sehr gerne nach der Nabelschnur und spielt damit eine Runde. Wird er müde, nuckelt er an seinen Fingern.
Die Plazenta leistet jeden Tag sehr viel für die Versorgung des Babys und ist unter anderem auch mit zuständig, dass das Fruchtwasser zunimmt. Das Fruchtwasser umgibt den Fötus nicht nur schützend. Es sorgt auch dafür, dass der Verdauungstrakt lernt, wie er arbeiten muss. Es wird durch die Bewegungen des Mundes aufgenommen und durch die Nieren und den Darm geleitet.
Wusstet ihr schon: Bei der Feindiagnostik prüft der Gynäkologe noch einmal ganz genau, ob mögliche Fehlbildungen vorliegen. Er wirft einen Blick auf das Herz und kontrolliert die Versorgung über die Nabelschnur. Alle Organe werden genau untersucht. Nicht selten gibt es bei diesem Ultraschall besonders beeindruckende Ultraschallbilder.