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Die 38. Schwangerschaftswoche – in der 38. SSW bekommt die Lunge noch einen Feinschliff

Nadine Scheiner
15 Jun 2022
5 min.
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Mit 37+0 startet ihr in die 38. Schwangerschaftswoche und es sind jetzt nur noch drei Wochen bis zum errechneten Geburtstermin laut Mutterpass. Inzwischen gelten Babys, die jetzt geboren werden, nicht mehr als Frühchen und die Überlebenschancen liegen bei 100 %. Eure Gedanken drehen sich jetzt wahrscheinlich vor allem rund um die Entbindung, denn das große Ereignis rückt in greifbare Nähe. Ihr seid jetzt übrigens im 10. Schwangerschaftsmonat.

38. Schwangerschaftswoche
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Das passiert in eurem Körper in der 38. Schwangerschaftswoche

Euer Baby ist an sich schon gut auf die Welt vorbereitet, doch dennoch braucht es noch hier und da ein wenig Feinschliff. Inzwischen wiegt der Fötus rund 2.950 Gramm und die Größe liegt bei etwa 49 cm. Nach wie vor nimmt euer Baby noch weiter zu und wächst auch kräftig. Während bei der werdenden Mama jetzt immer mehr der Nestbautrieb einsetzt, werden beim Baby noch kleine Arbeiten an der Lunge vorgenommen.

Aber was passiert nun eigentlich in der 38. Schwangerschaftswoche?

  • Die Organe

Die Organe des Fötus sind inzwischen vollkommen ausgereift und kennen ihre Aufgaben schon. Der Darm arbeitet sehr gut und verarbeitet das Fruchtwasser. Hier setzt sich nach wie vor Mekonium ab. Das Kindspech besteht aus Zellen und Resten des Fruchtwassers. Es wird nach der Geburt ausgeschieden. Auch der Magen, die Milz, die Leber und die Nieren sind voll funktionsfähig. Das heißt, wenn der Fötus jetzt geboren wird, dann ist er komplett lebensfähig. Durch die in den letzten Wochen angelegten Fettreserven ist das Baby normalerweise auch in der Lage, seine Temperatur zu regulieren. Jedes Baby ist allerdings anders, daher kann es sein, dass euer Baby noch ein wenig Starthilfe braucht, sollte es nun geboren werden.

  • Die Lunge

Ein Organ, das in den letzten Monaten eine umfangreiche Entwicklung mitgemacht hat, ist die Lunge. Bei Bestrebungen zu einer Frühgeburt macht diese immer besonders Sorgen. Oft wird noch die Lungenreife gegeben. Diese ist in der 38. SSW aber nicht mehr notwendig. Dennoch ist es gut, wenn der Fötus noch ein paar Tage im Bauch bleibt, denn nun beginnt die Lunge damit, langsam Kortison zu bilden. Nach der Geburt muss sich die Lunge entfalten, damit das Baby gut atmen kann. Das Kortison ist hierbei ein wichtiger Helfer. Jeder Tag ist wertvoll.

  • Die Plazenta

Besonders wichtig ist der Blick auf die Plazenta. In den letzten Monaten hat die Plazenta euer Baby Tag für Tag versorgt und hier sehr harte Arbeit geleistet. Das geht nicht ganz spurlos an der Plazenta vorüber. Daher ist es wichtig, dass ihr die regelmäßige Vorsorge beim Gynäkologen in Anspruch nehmt. Hier wird unter anderem geschaut, dass die Plazenta das Baby weiter gut versorgt. Bei einigen Frauen ist sie zu diesem Zeitpunkt schon sehr verkalkt. Daher wird über das CTG geschaut, ob das Baby gestresst ist oder ob sich andere Auffälligkeiten zeigen. Sollte dies der Fall sein, muss noch engmaschiger kontrolliert werden. Zudem wird geschaut, ob noch ausreichend Fruchtwasser vorhanden ist.

  • Der Kopf

In den ersten Lebensjahren ist der Kopf des Kindes im Vergleich zum Körper größer. Dies hängt auch damit zusammen, dass es sich schützend um das Gehirn legt und dieses ist groß. Auch jetzt ist das Gehirn weiter gewachsen. Der Kopf hat inzwischen einen Durchmesser von rund 10 cm. Wenn euer Baby auf die Welt kommt, dann führt der Weg durch den Geburtskanal und die Scheide. Der Muttermund dehnt sich unter den Wehen ebenfalls auf 10 cm.

Wusstet ihr schon: Für euer Baby ist der Weg durch den Geburtskanal eine sehr anstrengende Reise und gleichzeitig ein wichtiger Schritt. Hier wird das Fruchtwasser aus den Lungen gepresst, euer Baby bekommt Antikörper mit auf den Weg und bereitet sich auf den Einstieg in die Welt vor.

Das passiert mit euch in der 38. Schwangerschaftswoche

Zwei bis drei Wochen dauert es im Durchschnitt noch, bis ihr euer Baby im Arm haltet. Viele Babys kommen nicht zum errechneten Geburtstermin auf die Welt, dennoch ist es für werdende Eltern ein magisches Datum. Die Ungeduld steigt mit jedem Tag. Euer Körper bereitet sich mental und körperlich auf die Geburt vor.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Euer Bauch wird auch jetzt noch immer größer. Es kann sein, dass die Haut stark spannt und juckt und sich auch jetzt noch Schwangerschaftsstreifen bilden. Ihr könnt den Bauch mit Öl einreiben und den Juckreiz auf diese Weise lindern. Die Rückenschmerzen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Bedenkt, dass euer Körper eine hohe Last zu tragen hat und oft von selbst ins Hohlkreuz geht. Es ist wichtig, dass ihr euch bewusst auf euren Körper konzentriert und euch immer wieder gerade hinstellt. Auch Bewegung kann helfen, denn auf diese Weise werden die Muskeln gestärkt. Möglicherweise stellt ihr auch fest, dass die Müdigkeit zunimmt. Euer Körper sammelt Kraft für die Geburt. Achtet auf die Zeichen und gönnt euch viel Ruhe und Schlaf.

  • Gebärmutterhals und Muttermund

Bei den Vorsorgeuntersuchungen durch die Hebamme oder den Frauenarzt wird nun genau geschaut, wie geburtsbereit euer Körper ist. Geprüft wird die Länge des Gebärmutterhalses und der Zustand von eurem Muttermund. Ist der Gebärmutterhals verstrichen, ist dies schon einmal ein gutes Zeichen. Vermutlich wird euer Muttermund auch immer weicher. Auch das ist wichtig, damit er sich unter der Geburt öffnen kann. Zudem kann ertastet werden, ob sich der Kopf schon fest im Becken befindet.

  • Nestbautrieb und Ängste

Euer Körper steht unter Strom und auch die Hormone machen euch zu schaffen. Das zeigt sich auf ganz unterschiedliche Weise. Sicher habt ihr schon seit einigen Wochen gemerkt, dass ihr den starken Wunsch verspürt, das Kinderzimmer vorzubereiten und die Babywäsche zu waschen. Das ist der Nestbautrieb. Er sorgt dafür, dass ihr euch richtig auf die Geburt vorbereitet und alles schön ist, wenn das Baby auf die Welt kommt. Zudem verspürt ihr möglicherweise zunehmende Ängste. Auch das ist ganz normal. Wenn ihr jedoch feststellt, dass die Ängste deutlich zunehmen und eure Gedanken beherrschen, solltet ihr darüber sprechen. Sowohl euer Partner als auch die Hebamme oder der Gynäkologe sind eine gute Anlaufstelle.

  • Die Wehen

In der 38. Schwangerschaftswoche sind Wehen ganz normal. Je nachdem, ob ihr schon seit einiger Zeit Wehen bemerkt oder die Kontraktionen jetzt vielleicht erst beginnen, werdet ihr vielleicht unsicher sein. Die Kontraktionen sind wichtig für die Gebärmutter und auch für euer Baby. Die Muskeln werden gestärkt und das Ungeborene auf die Geburt vorbereitet. Achtet darauf, ob die Wehen in bestimmten Abständen kommen. Sobald die Abstände weniger werden ist es gut, wenn ihr bei eurer Hebamme nachfragt.

Wichtig: Auch ihr könnt euren Körper auf die Geburt vorbereiten. Vielleicht möchtet ihr gerne eine Dammmassage durchführen. Mit einem speziellen Öl könnt ihr euren Damm massieren und ihn so deutlich weicher und dehnbarer machen. Dies kann sich sogar vorbeugend auf einen Dammschnitt auswirken.

 

 

14. SSW
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Das ist noch wichtig zu beachten

In der 38. Schwangerschaftswoche macht ihr euch vermutlich vermehrt Gedanken über die Geburt. Die meisten Frauen wünschen sich eine vaginale Geburt und streben diese auch aktiv an. Dennoch ist es gut, wenn ihr euch auch mit anderen Varianten beschäftigt und euch bewusst macht, dass auch der Kaiserschnitt eine Geburt ist und diese ebenso ihre Daseinsberechtigung hat.

Die Sorge vor einem Kaiserschnitt hat mehrere Gründe. Hier stehen natürlich die Ängste im Vordergrund. Wie stark werden die Schmerzen sein? Werde ich mich um mein Kind kümmern können? Aber auch die emotionalen Sorgen sind vorhanden. So ist vielen Frauen bewusst, wie wichtig der Weg durch den Geburtskanal für das Baby ist und wie die Bindung zwischen Mutter und Baby gestärkt wird. Aber auch bei einem Kaiserschnitt braucht ihr euch keine Sorgen um die Bindung machen. Inzwischen gibt es sehr gute Angebote für das Bonding. Ihr könnt das Baby direkt auf die Brust bekommen, wenn es geboren ist. Sprecht einfach offen mit den Hebammen und Ärzten und formuliert eure Wünsche.

Hinweis: Ein Partner an eurer Seite ist sehr hilfreich bei der Geburt. Er kann eure Wünsche benennen und für euch sprechen, wenn ihr dazu gerade nicht in der Lage seid. Dafür ist es aber wichtig, dass er diese Wünsche kennt. Sprecht daher vor der Entbindung in aller Ruhe darüber, wie ihr euch die Geburt vorstellt.

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