Der neunte Schwangerschaftsmonat beginnt mit der 33. SSW und endet mit der 36. SSW. Der neunte Schwangerschaftsmonat ist nicht, wie die allgemeine Meinung besagt, der letzte Monat der Schwangerschaft, sondern erst der vorletzte. Es ist die Zeit der Feinarbeiten an Lunge, Gehirn und auch am Gewicht.
Der 9. Schwangerschaftsmonat – die Feinarbeiten liegen an
In der 33. SSW wächst das Gehirnvolumen
Rund 43 cm und etwa 1.900 Gramm hat euer Baby in der 33. Schwangerschaftswoche. Damit ist der Weg bis zum Meilenstein von 2.000 Gramm gar nicht mehr weit. Viel passiert jetzt im Gehirn. Euer Baby ist immer mehr in der Lage, Erinnerungen zu speichern und sogar den Farbwechsel wahrzunehmen. Die Träume sorgen dafür, dass euer Baby vielleicht auch etwas wildere Bewegungen macht. Das sollte euch aber keine Sorge bereiten. Viele werdende Mütter machen sich eher Gedanken darüber, wenn sich der Fötus weniger bewegt. Dies hängt aber auch damit zusammen, dass es in der Gebärmutter immer enger wird. Die Menge an Fruchtwasser nimmt ab. Sollten die Bewegungen sehr stark nachlassen, ist eine Kontrolle durch den Gynäkologen zu empfehlen.
Die Senkwehen werden vermutlich immer stärker. Wichtig zu wissen ist, dass sich euer Baby noch bis in die 36. Schwangerschaftswoche drehen kann. Viele Ungeborene haben aber auch zu diesem Zeitpunkt schon die Geburtsposition eingenommen. In dem Fall können die Senkwehen schon Wirkung zeigen und das Köpfchen in das Becken drücken.
In der 34. SSW werden die 2.000 Gramm erreicht
Mit der vollendeten 34. Schwangerschaftswoche im neunten Schwangerschaftsmonat habt ihr einen weiteren Meilenstein erreicht. Die Entwicklung eures Babys ist soweit fortgeschritten, dass eine Lungenreife nun bei Bestrebungen für eine Frühgeburt nicht mehr notwendig ist. Der Fötus erreicht ein Gewicht von rund 2.000 Gramm und hat eine Größe von 44 cm. In dieser Woche geht es vor allem um die Gewichtszunahme. Euer Baby lagert weiter fleißig Fett ein und sorgt damit für die Zeit nach der Entbindung vor.
Nach wie vor liegt der Fötus gut geschützt in der Gebärmutter. Das Fruchtwasser wirkt sich schützend aus, auch wenn es langsam weniger wird. Die Plazenta arbeitet hart und versorgt das Baby über die Nabelschnur. Eine regelmäßige Kontrolle der Versorgung durch den Gynäkologen ist allerdings wichtig.
Die Reifung der Lunge wird in dieser Woche abgeschlossen. Das Surfacant wird nun in ausreichender Menge gebildet und die Lunge kann sich aufblähen.
In der 35. SSW beginnt das Immunsystem zu arbeiten
Der Rhythmus zwischen den Schlaf- und den Wachphasen eures Babys hat sich gefestigt. Vielleicht bemerkt ihr, dass der Fötus zu bestimmten Zeiten besonders aktiv ist. Das ist meist zu den Abendstunden hin der Fall. Aber auch im Schlaf kann der Nachwuchs aktiv sein. Dies hängt damit zusammen, dass Ungeborene sogar eine REM-Phase haben. Auch die Sinne sind schon sehr gut ausgebildet. Euer Baby lauscht gerne eurer Stimme und lässt sich davon auch in den Schlaf wiegen. Zudem genießt es die Berührungen des Bauches.
Ihr seid inzwischen im Mutterschutz und habt nun Ruhe und Zeit, um euch auf die ersten Wochen nach der Geburt vorzubereiten. Wie sieht es mit der Kliniktasche aus? Auch wenn es jetzt noch ein wenig früh wäre, kann es sein, dass die Wehen jederzeit einsetzen. Daher ist es gut, wenn die Tasche und die Unterlagen schon bereit sind.
In der 36. SSW wirken die Senkwehen stark
In der 36. Schwangerschaftswoche habt ihr das Ende des 9. Schwangerschaftsmonats erreicht. Euer Baby hat schon ordentlich an Gewicht zugelegt, die Körperfunktionen sind in vollem Gange und euer Körper bereitet sich auf die Geburt vor. Vermutlich spürt ihr nun verstärkt Senkwehen, die auch eine Wirkung haben. Das heißt, der Fötus rutscht tiefer ins Becken und euer Bauch senkt sich ab. Dies hat den Vorteil, dass die Kurzatmigkeit nachlässt.
Wenn sich euer Baby nun noch nicht in der Beckenendlage befindet, dann wird es sich vermutlich auch nicht mehr von selbst drehen. Jetzt ist die Zeit gekommen, um über eine äußere Wendung nachzudenken. Lasst euch dazu jedoch umfassend durch den Gynäkologen beraten. Auch in der Steißlage kann inzwischen eine natürliche Geburt durchgeführt werden. Vielleicht möchte eure Hebamme es auch noch anderweitig versuchen. Akupunktur oder das Moxen stehen hier zur Verfügung. Beim Moxen soll durch Wärme an euren Füßen das Baby gedreht werden.
Die Risiken im 9. Schwangerschaftsmonat
Habt ihr schon einmal von einem Nabelschnurvorfall gehört? Davon wird gesprochen, wenn die Nabelschnur vor dem Geburtskanal liegt und das Baby durch die Senkwehen tiefer rutscht. Durch das Köpfchen wird die Nabelschnur abgedrückt und die Versorgung des Babys ist nicht mehr gewährleistet. Daher wird bei frühzeitigen Wehen im 9. Schwangerschaftsmonat empfohlen, sich hinzulegen und einen Krankenwagen zu rufen. Erkundigt euch zu der Thematik auch bei der Hebamme. Sie kann euch viele Hinweise zum richtigen Verhalten geben.
Senkwehen selbst sind möglicherweise sehr schmerzhaft. Da kann es gut sein, dass sich auch der Schleimpfropf löst oder ihr einen starken Ausfluss bekommt. Sollten sich in diesen Blutungen mischen, ist es wichtig, direkt ins Krankenhaus zu gehen.
Was könnt ihr im neunten Schwangerschaftsmonat tun?
Der Mutterschutz beginnt und für euch ist dies eine Zeit, in der ihr vermutlich viel zu tun habt, euch aber auch Ruhe gönnen solltet. Die Beine werden schwer, der Bauch ist im Weg, die Wehentätigkeit nimmt zu. Ihr seid schnell außer Atem und habt vielleicht auch zunehmend Wehen. Es gibt aber auch sehr viele Schwangere, die sich noch richtig gut fühlen. Wie wäre es mit einem Babymoon?
Der Babymoon ist eine kleine Reise zu zweit kurz vor der Entbindung. Hier konzentrieren sich Paare noch einmal auf sich selbst, sammeln Kraft für die kommende Zeit und sprechen vielleicht auch noch einmal die Geburt durch. Dafür müsst ihr nicht weit fahren. Ein kleiner Tapetenwechsel reicht oft schon aus und hinterlässt ein gutes Gefühl.
Bereitet euren Körper mit Atemübungen weiter auf die Geburt vor und gönnt euch Ruhe, wenn ihr müde und erschöpft seid.
Tipp: Ihr habt nicht mehr lange bis zur Entbindung. Fragt also ruhig um Hilfe. Vielleicht haben Freunde oder Familie ein wenig Zeit, um mit euch die letzten Einkäufe zu erledigen, noch das Kinderzimmer fertigzustellen oder vorzukochen. Jede Hilfe erleichtert euch den Alltag und bringt mehr Ruhe später ins Wochenbett.