Das zweite Schwangerschaftsdrittel ist für viele Frauen das Schönste. Das liegt mitunter daran, dass der Arzt nun damit beginnt, einen CTG (Kardiotokografie) zu benutzen und die ersten Wehen zu kontrollieren. Das CTG gehört heute mit zu den Standarduntersuchungen bei eurer Vorsorge. Mit diesem können die Herztöne eures ungeborenen Kindes kontrolliert und eure Wehen und die Wehenphase gemessen werden.
Doch was das CTG genau macht und wie eine solche Untersuchung durchgeführt wird, möchten wir euch in diesem Artikel erklären.
CTG – Das zeigt der Wehenschreiber an
CTG Schwangerschaft – Wieso ist eine solche Untersuchung so wichtig?
Eure Gesundheit und die Gesundheit eures Babys sind in der Schwangerschaft sehr wichtig. Mit Hilfe des Wehenschreibers, dem CTG kann der Arzt routinemäßig kontrollieren, wie es eurem Kind geht. Das CTG kann außerdem Auskunft darüber geben, ob euer ungeborenes Kind mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Sollte es dahingehend zu Komplikationen kommen, kann der Arzt noch rechtzeitig eingreifen.
Nachfolgend möchten wir euch dazu die wichtigsten Fakten zum CTG zusammenfassen:
- Eine CTG Standarduntersuchung in der Vorsorge dauert in der Regel nur 30 Minuten.
- Der Wehenschreiber misst eure Wehenphase genau, und zwar in der Länge, der Stärke und sogar in der Häufigkeit.
- Das CTG Überprüft den Sauerstoffgehalt eures ungeborenen Kindes.
- Der Wehenschreiber arbeitet mit Ultraschallwellen, die weder für euch noch für euer ungeborenes Kind gefährlich sind.
- Die Grundfrequenz bei einem normalen CTG liegt in etwa zwischen 120 und 160 Schlägen pro Minute.
Viele Frauen stellen sich zudem die Frage „Ab wann CTG Schwangerschaft?“ In der Regel beginnen die Ärzte in etwa ab der 30. Schwangerschaftswoche mit einer CTG Untersuchung. Sollte bei euch eine Risiko- oder Mehrlingsschwangerschaft bestehen ist es umso wichtiger, einen Wehenschreiber einzusetzen. In der Regel finden die ersten Vorsorgeuntersuchungen in dem Fall schon ab der 25. Schwangerschaftswoche statt.
Die Kardiotokografie und die ersten Herztöne des Babys
Wie schon erwähnt ist das CTG auch dafür geeignet, um die Herztöne eures ungeborenen Babys abhören zu können. In den Zeiten, als es noch kein CTG gab, wurden die Herztöne von Babys noch mit einem üblichen Stethoskop abgehört. Die ersten Herztöne hörte man dann erst ab der 19. Schwangerschaftswoche. Aufgrund der neuartigen Technik und der neuen Möglichkeiten könnt ihr die Herztöne eures Kindes schon viel früher hören.
Mittlerweile ist es möglich, die Herztöne eures ungeborenen Kindes schon ab der 12. Woche abzuhören. Zu diesem Zeitpunkt ist es eurem Arzt möglich, eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen.
Das CTG während der Geburt – Was ist wichtig zu wissen?
Solltet ihr in euren Vorsorgeuntersuchungen nur einfache Ultraschalluntersuchungen gemacht haben, lernt ihr einen Wehenschreiber spätestens bei eurer Geburt kennen. Sobald eure Wehen vor der Geburt stark und regelmäßig sind, setzen die Ärzte ein CTG ein, um eure Wehentätigkeit genauer zu kontrollieren. Kommt es zu keinen weiteren Auffälligkeiten, reicht eine CTG Untersuchung von nur 30 Minuten vollkommen aus. Allerdings wird diese Untersuchung anschließend alle zwei Stunden wiederholt. Sobald es in die Austreibungsphase eurer Geburt geht, wird das CTG sogar fortlaufend durchgeführt.
Seit ihr schon am Ende eurer Geburt kann es passieren, dass die Nabelschnur oder auch der Mutterkuchen nicht ausreichend durchblutet sind. Dadurch kann schließlich nur sehr wenig Sauerstoff zu eurem Kind gelangen. Gerade solche Komplikationen in eurer Schwangerschaft, können die Ärzte mit Hilfe der Kardiotokographie Beobachtungen durchführen. Schließlich wirkt sich ein solcher Sauerstoffmangel auf die Herzfrequenz aus, die dann genau beobachtet werden sollte.
Euer Arzt und auch der Geburtshelfer können anhand der Kurven genau feststellen, ob euer ungeborenes Baby gefährdet ist oder nicht. Daher ist es besonders bei einer Risikoschwangerschaft umso wichtiger, dass ihr während der gesamten Geburt an einem CTG angeschlossen seid. Schließlich kann man nur so sicherstellen, dass euer Baby dauerhaft mit Sauerstoff versorgt wird und es nicht zu weiteren Komplikationen in eurer Schwangerschaft kommt.
Was genau kann das CTG alles messen?
Der Wehenschreiber ist, wie der Name schon vermuten lässt, vorrangig zum Messen eurer Wehen gedacht. Bei diesem Gerät bekommt ihr zwei Sensoren auf eure Bauchdecke geklebt. Einer dieser Sensoren ist für die Herztöne eures Kindes gedacht (auch Kardiogramm genannt) und der andere Sensor für eure Wehen (auch Tokogramm genannt). Mittlerweile gibt es das CTG schon in sehr vielen Frauenarztpraxen, sodass ihr dort bereits die ersten Herztöne eures Kindes bei einer Vorsorgeuntersuchung hören könnt. Es kann sogar passieren, dass ihr in der 30. Schwangerschaftswoche noch keinerlei Wehentätigkeit habt und diese dementsprechend auch nicht auf dem CTG zu erkennen sind. Dies ist kein Grund zur Sorge, da es viele Frauen gibt, die zu dieser Zeit noch keine Wehen bekommen.
Bei einem CTG werden die beiden Kurven mit ihren Werten auf einem Computer zusammengeführt. Hierbei handelt es sich um charakteristische Kurven. Die untere Kurve zeichnet eure Wehen auf. Die obere Kurve zeigt, wie das Herz eures ungeborenen Babys schlägt. Die Messkurven werden anschließend auf einem Papierstreifen ausgedruckt.
Die Aufzeichnung der Herztöne eures Babys
Die Herztöne eures ungeborenen Babys werden mit einem sogenannten Spezialmikrophon, also einem Doppler-Ultraschall-Transducer aufzeichnet. Dieses Mikrofon kann per Ultraschall die Signale des Herzens eures Kindes aufzeichnen. Diese könnt ihr dann über einen Lautsprecher hören. Einige moderne CTG-Geräte zeichnen nicht nur die Herztöne eures Kindes auf, sondern auch die Kindsbewegungen. Diese Geräte werden auch Kineto-Kardiotokopragh genannt. Besonders die Kindsbewegungen sind später für den Arzt sehr wichtig, um bei der Entbindung zu wissen, ob euer Baby ausreichend Sauerstoff bekommt.
Welche CTG-Werte sind normal?
Für viele Frauen scheint es in erster Linie beängstigend, wenn sich die Kurven auf einem Wehenschreiber massiv verändern. Dies ist jedoch nicht schlimm, sondern völlig normal. Sogar wenn das Kind sich in eurem Bauch dreht, kann das CTG dies anzeigen.
Bei jeder Bewegung des Kindes reißt die Kurve beim Wehenschreiber nach oben. Gerade während der ersten 20 Minuten ist dies sehr gut zu erkennen und ist unter dem Fachbegriff Akzeleration bekannt. Hintergrund ist meistens, dass das Baby geweckt wurde. Der Geburtshelfer oder euer Arzt rüttelt das Baby sozusagen wach. Geht es um Ausreißer nach unten, auch Dezeleration genannt, kann dies im Zusammenhang mit euren Wehen stehen. Setzt eine Wehe ein, fließt weniger Blut zu eurem Kind. Das ist ebenfalls völlig normal und garantiert kein Grund zur Sorge.
Das CTG kann anhand dieser Kurven eure Wehenphase genau bestimmen.