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Der Geburtstermin – Wissenswertes für die Familienplanung

Nadine Scheiner
16 Aug 2021
4 min.
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Der Geburtstermin ist für die Familienplanung sehr wichtig. Doch wie genau kann man ihn berechnen? Und was passiert, wenn der Geburtstermin überfällig ist? All diese Fragen stellen sich viele werdende Mütter, die schwanger sind. Es ist vorwegzunehmen, dass man den exakten Geburtstermin nie berechnen kann. Schließlich sind es nur zwischen vier und fünf Prozent der Babys, die auch wirklich zu dem exakt errechneten Termin zur Welt kommen.

Geburtstermin
Von Tatiana Dyuvbanova - Shutterstock

Geburtsterminrechner – wie wird der Geburtstermin berechnet?

Gerade in den letzten Wochen der Schwangerschaft freuen sich die jungen Eltern auf ihr Baby. Als werdende Mutter fiebert ihr dem Geburtstermin garantiert entgegen, damit ihr endlich euer Neugeborenes in den Armen halten könnt. Euer Frauenarzt wird euch wahrscheinlich einen Richtwert genannt haben, wann euer Baby auf die Welt kommen soll. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um einen Richtwert, der einen bestimmten Rahmen umfasst.

Jeweils in eurer Zyklusmitte habt ihr euren Eisprung. Zu dieser Zeit wächst die Chance, schwanger zu werden. Nach eurem Eisprung ist eure Eizelle ungefähr zwölf Stunden lang lebensfähig. Wird sie während dieser zwölf Stunden nicht befruchtet, stirbt sie ab und wird mit eurer nächsten Menstruationsblutung ausgeschieden. Kommt es allerdings zu einer Befruchtung der Eizelle, kommt es zu einer Schwangerschaft. Ab diesem Tag seid ihr schwanger. Der Befruchtungstag eurer Eizelle lässt sich jedoch nicht auf den Tag genau bestimmen. Selbst ein Schwangerschaftsrechner mit genauen Angaben kann eine Garantie für den Tag der Geburt geben.

Der erste Tag eurer letzten Periode dient daher als Berechnungsgrundlage für die Dauer eurer Schwangerschaft. Dieser Tag wird euch mit Sicherheit bekannt sein, da ihr ihn wahrscheinlich auch notiert habt. Euer errechnete Geburtstermin liegt von dort an 40 Wochen oder eben 280 Tage im Voraus. Eine normale und somit auch reale Schwangerschaft liegt bei etwa 38 Wochen im Durchschnitt. Rein rechnerisch gesehen besteht die ersten zwei Wochen noch keine Schwangerschaft, sodass ihr diese zwei Wochen abziehen könnt.

Geburtstermin Rechner Zeugung – Wie kann ein Arzt den Geburtstermin bestimmen?

Euer Arzt kann ebenso euren Geburtstermin bestimmen. In der Regel wird der Stichtag bei einer Vorsorgeuntersuchung mittels Ultraschalles errechnet. Oftmals werden solche Untersuchungen zwischen der neunten und zwölften Schwangerschaftswoche (SSW) vorgenommen. Einen Stichtag ermittelt euer Arzt anhand der Scheitel-Steiß-Länge eures Babys. Auch der Durchmesser des Schädelknochens kann bereits Auskunft über den Geburtstermin geben. Sollten jedoch zwischen dem errechneten Geburtstermin und dem Ultraschalltermin mehr als fünf Tage liegen, ist das zweitere der neue Entbindungstermin und kann als dieser anerkannt werden. Ab eurer zwölften Schwangerschaftswoche wird in der Regel keine Korrektur für den Entbindungstermin mehr vorgenommen. Ab dem zweiten Trimester der Schwangerschaft hat jedes Baby seinen eigenen, ganz individuellen Rhythmus zu wachsen. Die Messung der Körperwerte eures Babys hat dann nur noch eine sehr geringe Aussagekraft.

Solltet ihr erst später feststellen, dass ihr schwanger seid, versucht euer Arzt so viele Daten wie möglich zu sammeln. Mit Hilfe eines Ultraschalls versucht euer Arzt Rückschlüsse darauf zu führen, wann ihr schwanger geworden seid, um euch einen eventuellen Geburtstermin mitteilen zu können. Oftmals wird dann auch die Höhe der Nabelschnur als Berechnungsgrundlage verwendet.

Folgende Faktoren sind bei einem Geburtsrechner daher wichtig:

  • Angabe der letzten Periode
  • Angabe der Zeugung (Zeugungsdatum/Zeugungstag)
  • Ultraschalluntersuchung als Hilfsmittel zur Berechnung

Diese Angaben sind wichtig, um den Geburtstermin für euer Baby berechnen zu können.

Geburtstermin Krankenhaustasche
Von Trendsetter Images - Shutterstock

Wann Geburtstermin-Rechner und wieso ist der Termin so wichtig?

Mit Hilfe eines Geburtsrechners könnt ihr schnell herausfinden, wann in etwa euer Entbindungstermin sein soll. Mit Hilfe der Zykluslänge, dem Befruchtungstag und dem Zeugungsdatum oder Zeugungstag könnt ihr euch ein ungefähres Bild machen, wann euer Baby zur Welt kommt. Doch warum ist es so wichtig zu wissen, wann der genaue Stichtag für die Entbindung ist?

Die Ermittlung des Geburtstermins ist für den Arzt und euch sehr wichtig, um den Entwicklungsstand eures Kindes beurteilen zu können. Normalerweise werden Kaiserschnitte nicht vor den 38. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Genau für diese Planung ist es wichtig, den Entwicklungsstand des Babys zu kennen. Erst ab der 38. Schwangerschaftswoche ist der Körper und vor allem die Lungenfunktion eures ungeborenen Babys vollkommen ausgereift.

Mit Hilfe einer Wachstumstabelle lässt sich der Termin für die Geburt eures Kindes ebenfalls berechnen. Anhand dieser Wachstumstabelle kann euer Arzt feststellen, wie weit sich euer Baby bereits entwickelt hat.

Sollte es daher zu Schwangerschaftskomplikationen kommen, wie beispielsweise einer Fehlgeburt oder sogar vorzeitigen Wehen ist es wichtig, dass ihr Kenntnis über die Dauer eurer Schwangerschaft habt. Mit Hilfe von diesen Angaben ist es schließlich möglich, dass Risiko von euch und auch von eurem ungeborenen Kind zu minimieren.

Welche Einflussfaktoren spielen bei dem Geburtstermin eine wichtige Rolle?

Es gibt einige Faktoren, welche die Dauer eurer Schwangerschaft und somit auch den Geburtstermin beeinflussen können. Euer Alter kann beispielsweise eine entscheidende Rolle spielen. Jedes Jahr, dass ihr älter seid, kann einen Tag mehr in eurer Schwangerschaft bedeuten.
Außerdem kommt es immer auf den Entwicklungsstand eures Kindes an. Sollte er daher noch nicht voll entwickelt sein, wird es noch einige Tage mehr benötigen. Selbst wenn ihr schon ein Kind bekommen habt und die Schwangerschaft auch dort länger gedauert hat, kann die zweite Schwangerschaft ebenfalls länger andauern. All diese Einflussfaktoren können bei einem Geburtsrechner nicht berücksichtig werden.

Geburtstermin berechnen
Von Tomsickova Tatyana - Shutterstock

Was passiert, wenn der Geburtstermin überfällig ist?

Es ist nicht selten, dass der errechnete Geburtstermin nicht richtig ist oder das Baby auf sich warten lässt. Viele Frauen haben in dieser Zeit Angst, dass es dem Kind schadet, wenn es erst später zur Welt kommt. Gefährlich ist es in der Regel nicht, wenn euer Kind zu spät kommt. Dies wird auch als „Übertragen“ bezeichnet. Meistens fallen die Geburten von Neugeborenen immer in das Zeitfenster einer üblichen Geburt, sodass es auf einige Tage mehr nicht ankommt. Wichtig ist, egal ob das Kind zu früh oder zu spät kommt, dass euer Mutterkuchen (Plazenta) ihre Funktionen vollkommen erfüllen kann, damit ihr ungeborenes Baby auch über den errechneten Geburtstermin hinaus weiterhin versorgt wird.

Sollte eure Schwangerschaft jedoch schon in der 40. SSW sein, wird diese durch euren Arzt engmaschig überwacht. Nur so kann der Arzt eingreifen, falls es zu schwerwiegenden Komplikationen kommt. Erst ab der 42. SSW wird eine künstliche Einleitung eurer Schwangerschaft vorgenommen. Dies wird euer Arzt jedoch frühzeitig mit euch besprechen.

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